Mystery Rummy – Fall 2: Doppelmord in der Rue Morgue (Kartenspiel)
 
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Mystery Rummy – Fall 2: Doppelmord in der Rue Morgue (Kartenspiel)

Rezension von Christel Scheja

 

Als der erste Kriminalroman der Geschichte gilt wohl der 1841 erschienene und von Edgar Allan Poe, der eher durch seine düsteren phantastischen Erzählungen bekannt wurde, verfasste Roman „Doppelmord in der Rue Morgue“. Dieser Fall wurde nun in ein spannendes Kartenspiel umgesetzt.

 

Spielziel

Zwei Frauen werden in ihrer Wohnung im Pariser Stadtteil St. Roch ermordet aufgefunden. Der Polizeipräfekt ist ratlos, da die Spuren verwirrend sind und lässt schließlich einen gewissen Adolphe Le Bon verhaften, auch wenn er gar keine wirklichen Beweise hat. Die Spieler schlüpfen nun in die Rolle von Detektiven, die die Unschuld des Verhafteten beweisen müssen, ehe dieser verurteilt wird. Dafür gehen sie allen möglichen Hinweisen und Ereignissen nach, die mit dem Fall zusammen hängen könnten. Es ist auch möglich bei vier Spielern in je zwei Teams zusammen zu spielen, um die Chancen zu erhöhen.

Anders als bei „Jack the Ripper“ geht es diesmal nicht darum, einen unbekannten Schuldigen zu finden und zu verhaften, sondern genügend Beweise zu sammeln, um den Verdächtigen zu entlasten und den wahren Täter damit hieb- und stichfest zu überführen, was auch gar nicht einmal so einfach ist.

 

 

Aufmachung

„Mystery Rummy – Fall 2: Doppelmord in der Rue Morgue“ wird wie sein Vorgänger in einer edel gestalteten Pappschachtel geliefert, in der die 66 Karten aufbewahrt werden. Verpackung und Karten sind mit zeitgenössisch wirkenden gemalten Bildern versehen, wie man sie später als Titelbildern finden konnte. Die Karten sind mittels eines Seidenbändchens leicht aus ihren Fächern zu heben.

Statt Infos über den Fall gibt es diesmal auf dem Innendeckel nur eine Kurzbiographie über den Verfasser der fiktiven Geschichte, den Schriftsteller Edgar Allan Poe.

 

 

Spielregeln

Leider verwirren die Spielregeln beim ersten Lesen und wirken insgesamt kompliziert, so dass man sich wirklich erst durch die konkrete Beschreibung eines Spielzugs und das Nachverfolgen anhand der Karten halbwegs zurecht findet

Sinnvoll ist es daher, sich erst einmal die einzelnen Spielzüge in einer Proberunde genauer anzusehen, ehe man richtig los legt.

Hat man dann die Regeln erst einmal begriffen, kommt man auch sehr gut damit zu recht, da sie sich in einem überschaubaren Maß halten, wenngleich man auch diesmal etwas eingeschränkter ist als im „Jack the Ripper“-Fall.

 

 

Spielverlauf

Wie der erste so ist auch der zweite „Mystery Rummy – Fall ein Strategie und Glücksspiel. Man sollte sich immer klar darüber sein, welche Karten man auf der Hand hat, welche bei einem selbst und bei den anderen ausliegen, da es auch darum geht, am Ende nicht mit Karten in der Hand übrig zu bleiben.Zusätzlich zu dem Kartenset benötigt jeder Spieler auch noch einen Stift und Papier, um sich seine bisher erworbenen Punkte und entsprechende Tipps zu notieren, die ebenfalls Punkte bringen kann. Diesmal geht es übrigens nicht darum, einen Verdächtigen zu überführen, sondern genug Beweise zu sammeln, um genügend Beweise zu sammeln um den bisherigen Verdächtigen zu entlasten und den in der Mitte des Tisches als wirklichen Mörder gekennzeichneten Orang-Utan zu überführen und zu fangen.

Am Anfang des Spieles werden jeweils 10 (bei 2 Spielern), 9 (bei 3 Spielern) oder 8 Karten (bei 4 Spielern) ausgeteilt.

Die restlichen Karten bilden zugedeckt die „Fallakte“. Deren oberste Karte wird aufgedeckt und beginnt den Stapel „Rue Morgue“. Die danach folgenden Karten werden unaufgedeckt unter den Orang-Utang gelegt.

Als nächstes muss immer eine Karte vom Stapel „Fallakte“ oder „Rue Morgue“ genommen werden, dann können „Ereignisse“ ausgespielt werden oder auch „Hinweise“. Letztere bestehen aus mindestens drei Hinweiskarten der gleichen Farbe, es sei denn man möchte eigene Meldungen ergänzen oder die anderer. Zusätzlich muss der „Orang-Utan gefüttert“ werden wenn eine neue Meldung ausgespielt wird, indem man die oberste Karte der Fallakte aufdeckt, den anderen Spielern zeigt und dann entweder diese oder die Oberste der „Rue Morgue“ unter dem Orang Utan ablegt. Das kann unter umständen wichtige Hinweise und Ereignisse aus dem Spiel ziehen.

Am Ende des Zuges muss eine Karte auf „Rue Morgue“ abgelegt werden und der nächste Spieler ist am Zug. Das Spiel endet, wenn ein Durchgang abgeschlossen ist – meistens geschieht das, wenn ein Spieler seine letzte Karte ablegt, die Fallakte zum zweiten Mal geöffnet wird. Dann erhält niemand Punkte. Gelingt es, den Fall noch während der ersten Fallakte zu lösen, hat man den Orang-Utan sogar gefangen und erhält Zusatzpunkte.

 

Spielspaß

Wichtig ist, sich von den etwas verwirrenden Regeln nicht entmutigen zu lassen und sich diese erst einmal in einem Testspiel anzueignen. Dann aber kommt man gut mit dem Spiel zurecht, das sich dann übrigens als komplexer erweist, als es aussieht. Denn man muss sehr konzentriert spielen, den Überblick über die als Hinweise ausliegenden Karten und die der anderen haben, um seine Karten geschickt auszuspielen und möglichst schnell los zu werden. Bei der Partner-Variante gehört auch noch das Vertrauen zum anderen Spieler dazu.

Deshalb eignet sich das Mystery-Rummy nicht zum „zwischendurch“ spielen, da man die entsprechende Ruhe zum Konzentrieren braucht und nach einem oder zwei Durchgängen noch nicht genug hat.

Da es diesmal nur einen Verdächtigen gibt, sind die Variationsmöglichkeiten im Spielverlauf diesmal nicht ganz so groß wie bei „Jack the Ripper“, das Spiel gewinnt aber durch den etwas anderen Ablauf hinzu und wiederholt nicht stur die Mechanismen des ersten Mystery Rummy“-Falls.

Trotzdem bietet das Spiel durch die immer andere Mischung der Karten auch weiterhin neue Varianten und Konflikte, die nicht so schnell langweilig werden, da die anderen Spieler und der Zufall immer wieder dafür sorgen können, dass Pläne umgeworfen werden und Strategien angepasst werden müssen, auch und vor allem im Partner-Spiel.

 

 

Fazit

Auch „Mystery Rummy – Fall 2: Doppelmord in der Rue Morgue“ wendet sich vor allem an anspruchsvollere Spieler, die auch bei reinen Kartenspielen die Arbeit Taktik und Strategie – vermischt mit ein wenig Glück – lieben. Wenn man dann auch noch die klassischen Kriminalfälle schätzt, wird man noch mehr Spaß an der Sache haben.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427064723034b5c26
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Mystery Rummy – Fall 1: Doppelmord in der Rue Morgue

Ein Kartenspiel von Mike Fitzgerald

2-4 Spieler, ab ca. 8 Jahre

Spieldauer ca. 20-40 min

Veröffentlicht im 1. Quartal 2009 von Pegasus Spiele GmbH, Friedberg

Modellnummer: 17851G

ASIN: B001Q9ER4O

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Inhalt:

66 Spielkarten

1 Spielanleitung

 


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Erstellt: 28.11.2009, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 9663