Naruto - Ninja Destiny 2 (DS)
 
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Naruto - Ninja Destiny 2 (DS)

Rezension von Björn Backes

 

Der ewige Zweikampf zwischen Naruto, dem Helden aus der gleichnamigen TV-Serie, und seinem stillen Konkurrenten Son-Goku, seines Zeichens Hauptakteur im Anime-Serienerfolg „Dragonball Z“ nimmt auch im neuen Jahr kein Ende. Erst kürzlich legte die letztgenannte Reihe mit „Origins“ einen echten Klasse-Titel für den kleinen Dualscreen vor und katapultierte sich im internen Zweikampf ganz locker an die Spitze. Der freche Blondschopf mag sich jedoch nicht lange bitten lassen. Der Ableger „Ninja Destiny“ wartet zum Frühlingsbeginn mit seinem zweiten Kapitel auf. Und leider auch mit einem mittelschweren Desaster…

 

 

Inhalt:

„Ninja Destiny 2“ ist dabei wirklich in allen Belangen ein echter Problemfall. Das Ganze beginnt bereits mit der flachen Einleitung, die in eine ebenso dröge Story übergeht, deren Background in Sachen Tiefgang auch von der jüngeren Zielgruppe hätte geschrieben werden können. Grundsätzlich geht es darum, den verschollenen Sasuke wieder ausfindig zu machen und ihn davon zu überzeugen, in Narutos Kreise zurückzukehren. Also rennt der kleine Ninja durch seine Heimat, die angrenzenden Wälder und schließlich durch ein separates Quest-System, um seinen Freund aufzustöbern. Dabei ist die Aufarbeitung der Handlung sehr, sehr dürftig. Gerade mal einige Textpassagen, in den verraten wird, dass Naruto nach neuen Gegenständen suchen soll, werden eingeschmissen, um den Plot auf Trab zu halten. Letzten Endes enden die Dialoge aber ständig in der Aufforderung zum Kampf, denen Naruto natürlich gerne nachkommt. Und schon wären wir beim nächsten, ernsthaften Problem: Die Kämpfe! Zeichneten sich die Naruto-Abenteuer – so zum Beispiel kürzlich noch „Clash Of Ninja Revolution“ auf der Wii – durch ein ausgefeiltes Fight-System aus, kommt der jüngste Sprössling hier in nahezu allen Bereichen viel zu kurz. Die Zahl der Combos ist beispielsweise sehr begrenzt, die Luftaktionen ein schlechter Witz und die taktische Komponente völlig vernachlässigt. Außerdem ist ein Leichtes, dem Gegner immer wieder in den Rücken zu fallen und ihn von dort empfindlich zu treffen. Da bedarf es schlussendlich nicht einmal irgendwelcher Spezialattacken, um die Kämpfe lebendig zu halten. Wer gewinnen will, kann nach Schema F schon eine ganze Menge bewerkstelligen – ein Armutszeugnis für ein Spiel, das eigentlich einen guten Mix aus Action, Adventure und dezentem Beat `em Up sein sollte.

Dementsprechend verwundert es auch kaum, dass sich die Rollenspiel-Abschnitte im zweiten Spielabschnitt nicht durchsetzen können. Im Zufallsverfahren steuert Naruto durch 24 Labyrinthe, wo natürlich weitere Gegner und vor allem eine ganze Reihe nerviger Clone-Charaktere warten, um die Kräfte zu messen. Von verborgenen Rätseln oder kurzen Adventure-Einlagen fehlt derweil jegliche Spur. Mehr, als in limitierten Schemen kämpfen, ist nicht angesagt. Ergo: Das im Titel benannte Schicksal meint es nicht gut mit Narutos aktuellem DS-Abenteuer.

 

 

Technik/Grafik:

Die Einschränkungen im Kampfsystem sind im technischen Bereich dann auch ganz klar der oberste Mangelpunkt. Die Moves sind abgehackt und steif, die Kombinationsmöglichkeiten an einer Hand abzuzählen, da die Software einfach nicht mehr hergibt. Auch die übrige Präsentation ist alles andere als üppig. Menüs wie der Survival-Modus oder das Multiplayer-System sind nur kurzfristig interessant, letzterer vor allem, da die WiFi-Connection sich auf ein zweites Modul beruft.

Grafisch darf man derweil auch keine filigranen Bewegungen zu erwarten. Die Kulissen außerhalb der Kämpfe haben gerade mal GBA-Niveau, die Bewegungen selber kommen auch nicht besser weg. Von allen Anime-Adaptionen für den kleinen Nintendo-Handheld ist diesbezüglich noch keine Episode schlechter weggekommen als „Ninja Destiny 2“.

 

Spielspaß:

Man sollte eigentlich bemüht sein, in dieser Rubrik zumindest ein paar positive Aspekte herauszuarbeiten, doch in diesem Fall bleibt eigentlich keine andere Wahl, als das frischeste Naruto-Kapitel völlig enttäuscht zu den Akten zu legen. Wer nicht gerade heiß darauf ist, mit immergleichen Methoden in das technisch durchweg begrenzte Kampfsystem einzusteigen und sich gleichzeitig durch einen aufgesetzten Adventure-Part zu bewegen, sollte nicht einmal schwach darüber nachdenken, „Ninja Destiny 2“ seine Aufmerksamkeit zu schenken. Das Gameplay ist, knallhart auf den Punkt gebracht, extrem schwach und langfristig ein absoluter Langeweile-Garant, forciert durch die minimalistische Rahmen-Aufbereitung. Spaß? Klar, den kann man haben, aber nicht bei diesem Titel!

 

 

Fazit:

Tja, traurig aber wahr: „Naruto – Ninja Destiny 2“ ist innerhalb der mittlerweile schon üppigen Reihe der deftigste Rohrkrepierer, spieltechnisch ohne Wiederentdeckungsreiz und inhaltlich eine richtige Frechheit. Finger Weg, lautet da die Devise! Wer sich in diesem Genre besser unterhalten möchte, greift besser zu „Dragonball: Origins“.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404270525200856f2a6
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Naruto - Ninja Destiny 2

System: Nintendo DS

Publisher: Atari

USK-Einstufung: Freigegeben ab 12 Jahren gem. 14. JuSchG

ASIN: B001PTS106

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 19.04.2009, zuletzt aktualisiert: 21.10.2022 08:12, 8587