Naruto - Ultimate Ninja (PS2)
 
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Naruto - Ultimate Ninja

Rezension von Björn Backes

 

Mittlerweile sollte jeder Konsolenzocker auch schon mal über den Namen Naruton Uzumaki gestolpert sein, der seines Zeichens nicht nur in verschiedenen Beat `Em Up meets Action-Adventure-Kombinationen seinen Ninja gestanden hat, sondern seit geraumer Zeit auch hierzulande mit einer der erfolgreichsten, wenn auch inhaltlich weitestgehend flachen Anime-Produktionen der letzten Jahre gelandet ist. Die Videospiel-Historie des exzentrischen Kämpfers ist dementsprechend noch gar nicht so alt, allerdings schon mit einer ganzen Reihe interessanter Titel gefüllt. Den Anfang machte seinerzeit der erste Teil der „Ultimate Ninja“-Reihe, der nun in der Midprice-Reihe der Software Pyramide neu aufgelegt wird.

 

Inhalt:

Seinerzeit bestand das Ganze allerdings noch aus einem recht simplen Kampagnenspiel, welches inhaltlich sehr überschaubar war bzw. ist und quantitativ nicht mehr ganz mit den aktuellen Naruto-Titeln zu vergleichen ist. Im Hauptspiel, dem Szenario-Modus stehen anfangs gerade einmal sechs Kämpfer zur Auswahl, die wiederum ihre individuelle Story spielen und sich schließlich an einem speziellen Endboss versuchen. Ist dieser besiegt, kann man ihn später ebenfalls ansteuern, bis man schließlich auf ein Repertoire aus 14 unterschiedlichen Serienfiguren zurückgreifen kann. Nicht gerade eine üppige Auslese, aber immerhin; schließlich kommt es auf die Qualität an, und die ist in den klassischen Beat `Em Up-Szenen von „Naruto – Ultimate Ninja“ wirklich vorbildlich.

Die kampfhandlungen selber sind ein wenig gewöhnungsbedürftig, was an der ungewöhnlichen Steuerung festzumachen ist. Die meisten Offensivstöße steuert man lediglich über einen Button, wobei die Feinnuancierung schließlich über das Steuerkreuz läuft. Die Auswahl der Hiebe und Tritte ist dementsprechend gar nicht zu unterschätzen, und wenn man schließlich die Chakra-Leiste bis zum Anschlag gefüllt hat, kann man auch auf die verschiedenen Spezialattacken der unterschiedlichen Charaktere zurückgreifen. Damit das Ganze auch eine dichte Annäherung an die Serie erfährt, distanziert sich das Gameplay an den entscheidenden Stellen von der reinrassigen Prügel-Konkurrenz. Da wird mit Wurfsternen gearbeitet, die magischen Kräfte des Chakra erwachen urplötzlich, und da die Variationen der Angriffs- und Abwehrtaktiken auch recht vielfältig sind und sich nicht blindlings an Genre-Referenzen wie „Tekken“ oder „Street Fighter“ orientieren, ist auch in Sachen Innovationen etwas geboten.

Und da manches hier wirklich neu ist, kommt der Trainingsmodus aus dem Optionsmenü gerade recht. Hier schult man nicht nur sein Offensiv- und Defensivverhalten, sondern vor allem auch die ganzen Spezialangriffe und das Schlagrepertoire seines Schützlings. Gerade zu Beginn macht das eine Menge Sinn, denn ganz so easy marschiert man mit Naruto und seinen Gefährten nicht durch die angebotenen Szenarien. Im Missions-Modus indes muss man verschiedene Aufgaben bewältigen und kann so weitere Gimmicks freispielen. Zwar ist der Anreiz hier nicht ganz so groß, doch da die Aufgabenverteilung ebenfalls relativ vielfältig ist, kann man hier langfristig ähnlich viel Zeit verbringen wie in den Szenarien.

Ein letzter Schritt in Richtung authentischer Anime-Atmosphäre ist die Integration externer Hilfen, die zwischendurch in jedem Kampf auftreten. Verbündete schmeißen nette Extras in die Arenen und greifen somit sehr direkt in den Kampf ein, um vor allem in schwierigen Situationen wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Das macht die Sache insgesamt noch eine Spur unberechenbarer und sorgt schließlich dafür, dass die Beat `Em Up-Sequenzen noch eigenständiger präsentiert werden. Und das ist immerhin ein Aspekt, mit dem sich der recht dürftige Spielumfang wieder ein bisschen kaschieren lässt.

 

Technik/Grafik:

Das animierte Kampfspektakel wird technisch ziemlich gut umgesetzt, auch wenn es schon einer kurzen Eingewöhnungsphase bedarf, bis man mit dem eigentlich ziemlich simpel aufgebauten Handling zurechtkommt. Hat man sich jedoch erstmal mit der Steuerung vertraut gemacht und ihre Möglichkeiten ausgereizt, geht die Sache richtig gut von der Hand und bringt einen auch in hektischen Situationen kaum in Schwierigkeiten. es ist mal was ganz anderes, gerade deswegen aber auch wieder interessant.

Optisch ist die erste Edition von „Ultimate Ninja“ genauso wie die später folgenden ein kleiner Schmaus. Die Atmosphäre der Serie wurde prima aufgefangen, sei es nun in den Bewegungen oder sogar bei den stellenweise eingebauten Gags, welche die einzelnen Storys begleiten. Kurzum: Wer „Naruto“ unter anderem der Animationen wegen schätzt, kommt hier ganz auf seine Kosten.

 

Spielspaß:

Der einzig betrübliche Fakt von „Ultimate Ninja“ ist der relativ geringe Spielumfang im Hauptmodus. Sechs Kämpfer messen sich in gerade mal sechs Runden mit ihren jeweils ausgewählten Feinden, so dass man relativ schnell durch ist. Die zusätzlichen Modi sowie die unterschiedlichen Einteilungen des Schwierigkeitsgrads verschaffen hier zwar ein wenig Abhilfe, doch auf lange Sicht sind die Möglichkeiten vergleichsweise dürftig. Im Bezug auf das Gameply muss man dann aber doch von erhöhtem Spaßfaktor sprechen. Die Kämpfe sind nicht nur witzig animiert, sie sind auch relativ einfallsreich arrangiert und können die quantitativen Defizite zumindest größtenteils ausmerzen. Es steht zwar außer Frage, dass sich die Serie in den Folgejahren gerade in dieser Hinsicht noch deutlich hat steigern können. Allerdings soll dies, trotz der genannten Kritikpunkte, keinesfalls bedeuten, dass „Naruto“-Fans an diesem ersten Konsolentitel nicht ihre Freude haben würden. Gerade im Duell mit zwei manuellen Spielern ist hier nämlich noch eine Menge herauszuschlagen!

 

Fazit:

Man mag ja zur TV-Serie stehen, wie man will, und sich bisweilen auch über die flachen Dialoge und den fehlenden Tiefgang des Anime-Pendants lustig machen. Auf der Konsole, so beweist dieser erste Teil, ist „Naruto“ immer schon ein Garant für reichhaltige Action und einfallsreiche Beat `Em Up-Variationen gewesen. Fans soltlen daher auch nicht auf das jetzt erneut aufgelegte Debüt verzichten!

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328175958d1afe75b
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Naruto - Ultimate Ninja

System: Playstation 2

Publisher: Software Pyramide

USK-Einstufung: Freigegeben ab 12 Jahren gem. 14. JuSchG

ASIN:

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 06.03.2009, zuletzt aktualisiert: 20.01.2015 00:34, 8364