Nick Knight, Staffel 1 Teil 2 (DVD)
 
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Nick Knight, Staffel 1 Teil 2

Filmkritik von Christel Scheja

 

Rezension:

 

 

„Nick Knight – Der Vampircop“ kann man wohl als erste Serie bezeichnen, deren Held ein übernatürliches Wesen war und es auch immer wieder mit seinesgleichen zu tun bekam. Sie lief von 1992 bis 1996 über drei Staffeln mit insgesamt 70 Folgen. Koch Media präsentiert nun die zweite Hälfte der zwanzig Episoden umfassenden ersten Staffel in einer eigens dafür gestalteten Box.

 

Der nur in der Nachtschicht arbeitende Cop Nick Knight hat sich mittlerweile mit seinem Partner Don Schanke abgefunden, auch wenn es nicht immer leicht ist, sein Geheimnis vor diesem zu verbergen.

Denn Nick ist ein Vampir. Vor mehr als achthundert Jahren wurde der junge Ritter und Adlige durch den geheimnisvollen Lacroix und die schöne Jeanette gewandelt. Danach haben die beiden alles versucht, um ihn ganz und gar zu ihresgleichen zu machen. Aber im 19. Jahrhundert erwachte wieder das Gewissen in Nick und er trennte sich von ihnen um von nun an Buße zu tun und einen anderen Weg zu gehen. Er will die Menschen beschützen – nicht nur vor Wesen der Dunkelheit, sondern auch normalen Verbrechern. Und dabei greift er doch ganz gerne auf seine besonderen Fähigkeiten zurück.

In der zweiten Hälfte der ersten Staffel sind die Figuren so weit eingeführt, dass nun auch der Hintergrund weitergesponnen werden kann. Man erfährt in der Folge „Einsame Herzen“, wie die Gerichtsmedizinerin Nathalie und Nick sich kennen lernten und warum sie seither sein Geheimnis miteinander teilen. Gerade als sie von einem Serienkiller entführt wird, erkennt Nick, wie viel sie ihm inzwischen bedeutet und warum er sie braucht.

Om „Wenn Bilder lügen“ gerät er indessen in Bedrängnis. Ein Kamerateam begleitet Nick und Don auf einer ihrer nächtlichen Fahrten. Dabei entkommt ein Mörder, weil der Vampir nicht seine besonderen Kräfte entfesseln kann, wie er gerne möchte. Als er es später doch tut, wird er gefilmt – mit bösen Folgen für ihn und die junge Journalistin, denn vampirische „Vollstrecker“, die um jeden Preis das Geheimnis ihres Volks wahren wollen, machen sich auf den Weg.

Nick begegnet auch anderen Schatten seiner Vergangenheit. Da ist die Baronin Sophia, die ihn bat, sie aus Eitelkeit zur Vampirin zu machen und heute als Schönheitsärztin bekannt ist, weil sie ein Serum entwickelt haben will, das Frauen auch bis ins hohe Alter die Schönheit der Jugend erhält. Als eine der Kundinnen in einem Kaufhaus durchdreht, kommt Nick ihr auf die Spur. Schnell ahnt er, was sie den Frauen gegeben hat.

In späteren Episoden erfährt man mehr über Nick und seine Beziehung zu Jeanette und Lacroix, das von Hass und Liebe geprägt ist, aber auch von Faszination und Grauen. Das alles leitet die zweite Staffel ein, denn der von Nick tot geglaubte „Blutsvater“ lebt noch.

 

Natürlich gibt es in jeder Folge auch immer wieder den Fall der Woche, aber er spielt nicht immer eine dominante Rolle. Wie auch schon im ersten Teil der Staffel ist die Serie darauf ausgerichtet, die innere Zerrissenheit von Nick zu thematisieren, der seines unsterblichen Lebens müde ist und einfach nur wieder ein Mensch sein möchte. Während sein Gewissen sich immer wieder bemerkbar macht, wächst der Gegensatz zu den anderen Vampiren, die längst alles aufgegeben haben. Aber auch Nick kann nicht leugnen, dass auch eine Bestie in ihm schlummert und immer wieder durchbrechen will.

Die zweite Staffelhälfte enthält somit die spannenderen Folgen, da noch intensiver auf den Hintergrund und die Vergangenheit von Nick eingegangen wird. Er muss sich oft genug seinen Schwächen und Fehlern stellen oder erkennen, dass er machtlos ist, wenn andere nicht zulassen wollen, dass er sich ändert.

Auch wenn die Serie noch keinen durchlaufenden Handlungsbogen hat, so gibt es doch immer wieder kleine Puzzlestücke, die das Bild erweitern. Auch die Figuren bleiben nicht ganz auf dem Stand vom Anfang stehen – es gibt doch den ein oder anderen Unterschied. Und erstmals beweist die Serie auch auf der menschlichen Seite Tiefe, als Nicks und Dons Chef einen jungen Mann erschießt und man ihm nicht glauben will, dass er in Notwehr gehadert hat.

Natürlich lässt sich das Alter der Serie nicht leugnen. Die Erzählweise ist lange nicht so temporeich wie in modernen Serien, die Atmosphäre eher ein wenig steif und die Tricks bleiben auch weiterhin altbacken. Aber gerade der Inhalt ist noch immer aktuell und nicht angestaubt.

Die Qualität von Bild und Ton ist eher durchschnittlich, da man keine Aufbesserung unternommen hat. So bleibt das Bild schwammig, die Farben wirken manchmal leicht übersteuert und der Ton ist nur in Stereo. Wer sich daran nicht stört, kann sich aber ganz gut unterhalten lassen. An Extras gibt es nur ein Booklet, auf den DVDs sind nur die Folgen der Serie.

 

 

Fazit:

 

Alles in allem ist „Nick Knight“ eine Krimiserie, die sich Vampir- und Urban-Fantasy-Fans nicht entgehen lassen sollte, da sie genug übernatürliche Elemente enthält und einen sich entwickelnden Hintergrund. Gerade der Spagat zwischen dem aus der Literatur bekannten klassischem und dem modernen Vampirbild, wie es in den 1980er Jahren durch Anne Rice und andere geschaffen wurde, macht die Serie zu einem Klassiker, auch wenn man vielleicht zu modernen Serien einige Abstriche machen muss.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240417184948e9cc2933
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DVD:

Nick Knight, Staffel 1 Teil 2(DVD)

70-teilige Fernsehserie, Can/USA 1992-1996

Regisseur(e): Farhad Mann, Allan Kroeker, Gerard Ciccoritti

Komponist: Joseph Conlan, Fred Mollin

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)

Bildseitenformat: 4:3

Anzahl Disks: 3

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Koch Media GmbH - DVD

Erscheinungstermin: 19. Februar 2010

Spieldauer: 505 Minuten (11 Folgen a 45 min)

ASIN: B00319WLJU

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Extras:

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Booklet

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Darsteller:

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Geraint Wyn Davies

Catherine Disher

John Kapelos

Nigel Bennett

Deborah Duchene

Gary Farmer

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Erstellt: 22.04.2010, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 10365