Natürlich hat es bereits Vampire gegeben, die zu Superhelden oder -schurken hochstilisiert wurden, man denke da nur an Blade und Morbius. Mark Millar und Juanan Ramirez bieten in ihrer Miniserie Night Club aber einen erstaunlich frischen und frechen neuen Ansatz, der auch die moderne Popkultur mit einbezieht.
Danny Garcia ist ein sorgloser siebzehnjähriger Teenager, bis er durch einen Unfall bis zum Hals gelähmt ist. Noch im Krankenhaus aber verändert sich sein Leben radikal, denn ein Unbekannter dringt in sein Zimmer ein und verwandelt ihn in einen Vampir.
Danny soll ein Teil seiner Armee werden, geht aber seinen eigenen Weg, als er genug gelernt hat und verwandelt auch seine besten Freunde in Blutsauger. Gemeinsam finden sie einen Weg, auch am Tag aktiv zu werden und ihre Superkräfte wie Helden zu verwenden – bis zu dem Tag, an dem sie mit einer viel größeren Gefahr konfrontiert werden.
Ein Unbekannter verwandelt einen jüngeren Mann in seinesgleichen und lehrt ihm als Mentor mit seinen neu gewonnenen Fähigkeiten, Kräften und Einschränkungen umzugehen. Denn ganz offensichtlich sind viele der folkloristischen Mythen wahr.
Doch natürlich hat das ganze auch seinen Preis, aber das ist Danny und seinen Freunden erst einmal total egal, die als Vampire erst einmal ihren Spaß haben, sich endlich an den Grobianen in ihrer Schule rächen und selbstbewusster werden können.
Tatsächlich werden sie sogar zu Superhelden, die sogar am Tag eingreifen – eben weil sie einen Weg finden, sich vor Sonnenlicht zu schützen. Das erregt natürlich nicht nur bei der Polizei und Öffentlichkeit Aufsehen. So schließt sich ein Kreis und schon bald bekommen es die jungen Helden mit einer ernsthaften Gefahr zu tun.
Das wird mit viel Leidenschaft und Action aber auch einem gehörigen Augenzwinkern erzählt, denn den Künstlern gelingt es ausgezeichnet, die jugendliche Unbekümmertheit der Hauptfiguren nach und nach mit einem gehörigen Schuss Horror zu verbinden und gleichzeitig den Vampirmythen gerecht zu werden.
Die Geschichte liest sich flott, die Geschichte und Farben schaffen es, die passende Atmosphäre zu schaffen. Der Ton der Handlung schwankt je nach Szene zwischen humorvoller Leichtigkeit und bitterem Ernst, so dass auch immer wieder genug Abwechslung geboten ist.