Ninja Slayer from Animation (DVD; Anime; FSK 16)
 
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Ninja Slayer from Animation

Rezension von Christel Scheja

 

Man mag es kaum glauben, aber „Ninja Slayer from Animation“ ist tatsächlich eine für das Internet produzierte Serie aus dem Jahr 2015.

Die 26-teilige Saga mit einer Lauflänge von jeweils 15 Minuten per Episode basiert auf einer Science-FictionLight-Novel-Reihe, die zwar auch in Japan erschien, tatsächlich aber von dem amerikanischen Autoren Bradley Bond und Philip Ninj@ Morzez verfasst wurde. Mittlerweile gibt es sechzehn Romane und drei Manga-Adaptionen.

Nipponart präsentiert die Serie nun als Komplettbox, erspart sich allerdings die deutsche Synchronisation, was die Ausgabe etwas günstiger macht.

 

Japan in nicht all zu ferner Zukunft In Neo Saitama herrschen Gewalt und Terror, denn Ninjas haben die Macht übernommen und sorgen für Angst und Verzweiflung unter der Bevölkerung, die kaum noch in der Lage ist, ein normales oder gar friedliches Leben zu führen.

Auch Kenji Fujikido bekommt das zu spüren. Der einfache Salaryman muss mitansehen, wie seine Familie einfach ermordet wird und zerbricht fast daran. Doch gerade in dem Moment, in dem auch er sein Leben aushauchen will, fährt die Seele eines Ninjas in ihn ein und macht ihm ein verlockendes Angebot. „Naraku“ will ihm die Möglichkeit geben, Rache an denen zu nehmen, die das Blut seiner Liebsten vergossen haben. Denn er ist in der Lage, ihn mit den dazu nötigen Kräften und Fähigkeiten auszustatten.

In seiner Verzweiflung nimmt Kenji an und verwandelt sich so in den Ninja Slayer, der schon bald als schattenhafter Sensenmann unter seinesgleichen aufräumt und dabei ebenso wenig Gnade zeigt wie diese gegenüber den Menschen, denen sie ständig Leid zufügen. Alleine bleibt er dabei allerdings nicht, denn andere stellen sich bald an seine Seite. Menschen die wie er endlich das Terrorregime von Laomoto Khan und anderen enden wollen.

 

„Ninja Slayer from Animation“ ist keine ernst zu nehmende moderne Fantasy-Serie sondern lässt sich eher zum Anime-Trash rechnen.

Das merkt man vor allem an der Animation, die zwar gelegentlich sehr realistisch gezeichnete Kampfszenen bietet, dann aber auch wieder mit Sequenzen aufwartet, die aus den 1980er Jahren gegriffen zu sein scheinen, wenn man sich die Standbilder so betrachtet, bei denen gerade einmal der abstrakte Hintergrund in Dauerschleife bewegt wird. Die Computergraphiken haben den entsprechenden Retro-Charme mit plakativen grellen Farbmischungen, in denen das Rot vorherrscht. Und auch die Figuren haben eher etwas Cartoonhaftes an sich als wirklich lebendig zu wirken.

Nicht anders sieht es mit der Handlung aus. Die Macher setzen natürlich in erster Linie auf Action, wüste Kampfszenen, in denen erschlagen wird, wie das Zeug hält, auch wenn die Animationen natürlich noch jugendfrei bleiben. Klischees reihen sich in der Handlung aneinander und bieten eigentlich das, was man schon seit Jahren aus diesen Genre kennt. Allein die erotischen Anspielungen erspart man sich – dafür werden die Schlachten um so ausführlicher zelebriert. Der Hintergrund ist auf ein paar Eckdaten reduziert, um gerade einmal die dystopische Atmosphäre von Neo-Saitama durchschimmern zu lassen, aber auch hier sollte man keine besonderen Überraschungen erwarten, wenn man im Genre zu Hause ist.

Wie der Rest so sind natürlich auch die Figuren einfach gestrickt und auf das Notwendigste reduziert. Die Beweggründe des Helden sind dabei noch eher nachzuvollziehen als die der Gegenspieler, Nebenfiguren sind zu Stichwortgebern reduziert.

Es mag sein, dass manche Übertreibungen bei den Kämpfen und vorhergehenden Wortwechseln auf eine Parodie hindeuten sollen, aber auch das gelingt nicht so wirklich – Gags und Witze bleiben platt, gehen in der ansonsten eher düsteren Handlung unter, die zwar straff aber ansonsten ohne besonderen Wendungen durchgezogen wird, so dass die Spannung allein auf der Action beruht.

Bild und Ton sind nicht auf dem Niveau, das man von anderen Animationsserien gewohnt ist, was wohl auch ihrem Ursprung geschuldet ist, auch die Extras sind weniger nennenswert – ein Sticker und ein Poster ersetzen wohl kaum ein Booklet.

 

 

Fazit:

 

Alles in allem sollte man schon ein Faible für Action-Trash im Retro-Style haben, wenn einen „Ninja Slayer from Animation“ überhaupt fesseln soll. Denn die Serie kann weder inhaltlich noch formal höhere Ansprüche zufrieden stellen.

 

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DVD:

Ninja Slayer from Animation

Regisseur(e): Akira Amemiya

Format: Dolby, PAL, Surround Sound, RC 2

Sprachen: Japanisch (Mono & PCM 2.0)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 4:3

Anzahl Disks: 3

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Nipponart

Erscheinungstermin: 8. Juli 2016

Produktionsjahr: 2015

Spieldauer: 390 Minuten

ASIN: B01EH2KG0K

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241214105506ddc513d8
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Erstellt: 25.07.2016, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 14743