Noch ein Mord, Mylord (Autor: Ralf Kramp)
 
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Noch ein Mord, Mylord von Ralf Kramp

Rezension von Christel Scheja

 

Es ist nicht das erste Mal, dass Ralf Kramp die Leser in das England der 1950er bis 1970er Jahre entführt. Denn in Noch ein Mord, Mylord darf Lord Merridew erneut auf eine unnachahmliche Art ermitteln.

 

In fünf Erzählungen darf er wieder mit seinem Freund und Assistenten Nigel Bates quer durch die Jahrzehnte und das Land reisen, um herauszufinden, wer Marilyn Monroe entführte, warum die einsame Eleanor Rigby auf dem ikonische Zebrastreifen der Abbey Road überfahren wurde. Auch der Diebstahl des Bombay-Diamanten bei einer Festlichkeit, die ein gewisser Lord Fauntleroy veranstaltet, gibt viele Fragen auf, ebenso wie der Diebstahl preisgekrönter Nutztiere. Steckt vielleicht ein britischer Starkoch dahinter?

 

Es mag vielleicht den meisten Lesern wie eine Mischung aus Agatha Christies Krimis, den Fernsehserien Inspector Barnaby und Father Brown erscheinen, aber der Autor kopiert nicht, sondern erlaubt sich einen heiteren Blick auf die Manierismen, die ein versnobter britischer Lord wie Merridew an den Tag legt. Immerhin hat er das Geld und die Muße, einen exzentrischen Lebensstil zu führen und das genießt er auch in vollen Zügen und mit der entsprechenden Arroganz.

Da wird es schon heiter, wenn ihm andere Figuren Kontra geben und es wunderbar schaffen, seinen Ärger zu ignorieren. Zudem bekommt man durch die Erzählung aus der Sicht seines Freundes auch ein wenig mehr vom Charakter und seiner Außenwirkung mit.

Zugleich – das stellt sich als besondere Stärke der Geschichten heraus – schafft er es auch, das Lebensgefühl und die Gesellschaft der entsprechenden Zeit und des Settings einzufangen, gleichzeitig baut er mit einem genüsslichen Augenzwinkern immer wieder Anspielungen auf die britische Popkultur ein, sei es nun auf Filme oder Stars.

Alles in allem sind die Geschichten eine Verbeugung gegenüber Agatha Christie und ihren Ermittlern, ein Spiel mit dem, was die Leser kennen, das aber seine Spannung von Anfang bis Ende bewahrt.

Die Figuren sind liebevoll in Szene gesetzt, vor allem die Nebencharaktere bringen den Leser immer wieder zum Schmunzeln.

 

Fazit:

Alles in allem ist »Noch ein Mord, Mylord« eine gelungene Sammlung amüsanter Erzählungen, die die Atmosphäre britischer Landhaus-Krimis mit einem Ermittler wie aus der Feder Agatha Christies vermischen und so kurzweiligen wie heiteren Lesespaß versprechen.

 

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Buch:

Noch ein Mord, Mylord

Autor: Ralf Kramp

KBV, 30. Juli 2021

Taschenbuch, 350 Seiten

Cover: Ralf Kramp

 

ISBN-10: 3954415658

ISBN-13: 978-3954415656

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B08PW1B9L2

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 30.03.2022, zuletzt aktualisiert: 20.04.2023 11:31, 20715