Rezension von Katrin Kress
Seine Prophezeiungen gehören zu den bekanntesten und interessantesten der Welt. Über Jahrhunderte haben sie Menschen beschäftigt und tun dies teilweise sogar heute noch. Es heißt, er habe sowohl den zweiten Weltkrieg als auch die Anschläge vom 11. September vorausgesehen. Michel De Nostradame - bekannt als Nostradamus.
Handlung
Nostradamus ist in diesem Spiel jedoch nicht der Hauptakteur, man schlüpf abwechselnd in die Rolle seiner Tochter und seines Sohnes. Er soll der Verfasser eines Vierzeilers sein, welcher die Königin dazu bewegt, ihn in seinem Haus aufzusuchen und um Hilfe zu bitten sein Sohn soll sich am nächsten Tag in ihrem Schloss einfinden, um die Sachlage zu besprechen. Dieser befindet sich jedoch nicht im Lande so das er seine Tochter Madeleine als sein Sohn verkleidet zu Königin schicken will. Laut dem kurzen Text sollen 12 Leute an einem mysteriösen Fluch versterben.
Skeptisch willigt sie mit einem schüchternen "Ja, Vater" ein, glaubt jedoch nicht wirklich daran das dieser Plan funktioniert. Doch da muss sie nun durch. Möglicherweise hängen von diesem Auftrag ein Dutzend Leben ab.
Wir schreiben den 17.März 1566. Gerade aufgestanden, muss Madeleine anfange die passenden Dinge für die Verwandlung in Ihren Bruder zusammen zu suchen. Und schon befindet man sich mitten in der Suche nach brauchbaren Gegenständen. Ausgesprochen wichtig ist, dass man nichts vergisst einzustecken, wirklich gar nichts. "Nostradamus - The Last Prophecy" hat die schlechte Angewohnheit, dass man an einem bestimmten Rätsel im wahrsten Sinne des Wortes stecken bleibt, wenn auch nur ein benötigtes Objekt fehlt. Zu beachten gilt außerdem, dass nicht jeder Gegenstand sofort nützlich erscheint vieles wird, wie in vielen anderen Adventures auch, erst in Kombination mit anderen Dingen brauchbar. So findet man in einem Zimmer auch einen Lappen, den man in die mit Wasser gefüllte Schüssel taucht, die sich auf dem Nachttisch befindet. Dieser nasse Lappen kommt jedoch erst viel später zum Einsatz. Also immer fleißig ausprobieren und testen.
Nachdem Madeleine alle benötigten Dinge für die Verwandlung zusammen gesucht und eine Tönungscreme angemischt hat wartet schon das erstes Rätsel: Ihr sollt euch mit dem Horoskop der Königin auseinandersetzen das ist leichter gesagt, als getan. Wer keine Grundkenntnisse in Sachen Horoskope hat, droht schon jetzt zu scheitern. Denn nun heißt es ein vollständiges Horoskop zu erstellen.Rätsel werden in Madeleines Tagebuch aufgelistet und müssen dort auch gelöst werden. Weil nicht nur das Aussehen zur gesamten Verwandlung gehört, will Nostradamus das Wissen und die Stimme testen, beziehungsweise die Stimme von Madeleine, die sich ja nicht mehr so weiblich anhören darf, wenn sie ihren Bruder spielt. Beim Wissenstest wird auch das Rätsel schlüssig, das euch Nostradamus auferlegt hat.
Rätsel und Spielspass
Die Rätsel fallen unterschiedlich und nicht immer ganz so offensichtlich aus. Durch die immer wieder wechselnden Aufgaben und dem steigenden Schwierigkeitsgrad bleibt der Reiz und Spielspass dauernd bestehen. Grundsätzlich wird aber alles wichtige im Inventar bzw. dem Tagebuch eingetragen sogar Konversationen. Diese spielen auch die Hauptrolle, denn ihr sprecht viel mit anderen Personen und besorgt euch dadurch Informationen. Daher ist dieses Mitschneiden sehr hilfreich an manchen Stellen. Die Rätselstellungen und der Spielverlauf gestalten sich spannend und abwechslungsreich obwohl sich einiges vom Prinzip her wiederholt. Vom Heilmittel mischen bis hin zu simplen und bekannten Schieberätzeln.
Grafik, Sound und Steuerung
Die Grafik ist sehr überzeugend. Viele realistische Darstellungen und Lichteffekte. Auch mit den einzelnen Schauplätzen werden sehr gut Stimmungen vermittelt. Bei Menschen kann es ab und zu zu einigen Pixelfehlern kommen, welche aber nicht weiter tragisch sind. Das gesamte Spiel wird aus der Ego-Perspektive dargestellt.
Die Soundumgebung besteht überwiegend aus den Stimmen. Madeleine hat eine sehr junge, weibliche und lebhafte Stimme - angenehm, nicht aufdringlich und authentisch. Ihr Vater, Nostradamus hat eher eine raue und weise wirkende Stimme. Jede Person klingt völlig individuell und wirkt glaubhaft. Natürlich gibt es auch einige Hintergrundgeräusche wie ein knisterndes Feuer, von nerviger Hintergrundmusik bleibt man Gott sei Dank verschont, insgesamt also sehr gut gelungen!
Gesteuert wird Madeleine mit der Maus - in dieser Hinsicht ist "Nostradamus - The Last Prophecy" ein klassisches Click&Point-Adventure. Auch Aktionen, angefangen vom Kochen bis hin zum Untersuchen der Leichen werden mit ihr durchgeführt. Sehr angenehm ist die Kameraführung welche immer der Bewegung der Maus folgt, daher entfällt ruckeliges und nerviges Bildanpassen mit den Pfeiltasten.
Fazit
"Nostradamus - The Last Prophecy" kann man ohne Weiteres als sehr gelungenesAdventure bezeichnen. Besonderst die schöne Grafik, die Soundausgabe aber vor allem der abwechslungsreichen und teilweise kniffligen Rätsel fallen positiv auf. Trotz der ein oder anderen Leiche und der Geschichte, die etwas an einen Serienkiller erinnert, kamen die Entwickler ganz ohne Horror-Effekte und ähnliches aus dies ist besonderst angenehm, da viele Spiele mitlerweile denken nur mit solchen Splattereffekten die Spieler zu binden. Das spiel baut laufend Spannung auf und verläuft sehr linear und unerwartet. Der einzige negative Punkt ist das man an manchen Stellen einfach nicht weiter kommt wenn man irgendwo ein Objekt vergessen hat, und diesen auch meistens nicht nachträglich beschaffen kann.
Im Großen und Ganzen sollten Adventurefan diesem Spiel auf jedenfall eine Chance geben. Wenn man dann auch noch Krimiadventures in realer Umgebung mag, kommt man kaum noch um diese Spiel nicht ohne weiteres herrum.