Paradise Kiss Vol. 3 (DVD)

Filmkritik von Thomas Pichler

 

Rezension:

Mit den Folgen 9-12 beschließt die dritte DVD der Reihe die Geschichte um die siebzehnjährige Yukari, ihre Freunde von der Yazagaku-Akademie und das Modeprojekt dieser sich Paradise Kiss nennenden Gruppe für die große Show an der Akademie. Es geht nicht nur um den Preis bei der Show, sondern auch um die weitere Zukunft der Charaktere.

 

In der ersten der vier Folgen ist Yukari wieder bei ihrer Mutter eingezogen und will deren Wünschen entsprechend Modelkarriere, Schulabschluss und auch Aufnahmeprüfung für die Universität verbinden. Das freut besonders ihren Schulkollegen Hiroyuki Tokumori, der Yukari heimlich verehrt. Yukaris George Flamme George, der Modedesigner, offenbart inzwischen wieder ein Mal, dass er ein schwieriger und nicht restlos netter Mensch ist.

 

Serien-Folge 10 widmet sich besonders Isabella. Der Transvestit, dessen eigentlicher Name Daisuke ist, verehrt George besonders. Er hat dem Jungen geholfen, wirklich zu seiner femininen Seite zu stehen und sich in seiner Haut und vor allem Georges Kleidern wohl zu fühlen. Ein Hobby von Isabella ist die Rosenzucht – und seine Rosen sind nötig, um Paradise Kiss nach Problemen mit einer Lehrkraft den Auftritt bei der Show zu retten.

 

In der dritten Episode der DVD geht es dann zur eigentlichen Show, wobei diese eigentlich überraschend knapp abgehandelt wird. Ein Auftritt von Georges Vater hilft, den schwierigen Charakter des jungen Mannes etwas besser zu verstehen. Yukari kämpft mit der Doppelbelastung von Model-Auftritt und Schule.

 

Die letzte Folge der Serie widmet sich der Zukunft. Relativ kurz nach der großen Show fallen wesentliche Entscheidungen für die Zukunft der Freunde, manchen verbleiben in Japan, andere zieht es in die Ferne. Zehn Jahre in der Zukunft schließt die Serie letztendlich damit, dass Yukari heiraten wird - wen, sei hier aber nicht verraten.

 

Im Gegensatz zur zweiten DVD, wo ein Quereinstieg in die Serie noch relativ gut möglich erschien, ist die Geschichte inzwischen doch recht fortgeschritten. Zwar wäre es immer noch vergleichsweise gut möglich, der Handlung ohne Vorkenntnisse zu folgen, doch Serien-Kenner haben sicher deutlich mehr davon. Die abschließenden Folgen versprühen dabei weniger den irgendwie schrägen Charme des Serien-Mittelteils, sondern wirken insgesamt eher schmalziger. Besonders störend ist, dass sich die Hauptfigur Yukari nicht mehr so deutlich entwickelt. Sie spult das Doppel-Programm aus Schule und Model-Tätigkeit ab, für das sie sich in der achten Folge entschieden hatte. Daran scheint sie aber nicht so sehr zu wachsen, wie man nach den vorangegangenen Folgen vielleicht erwarten würde.

 

Auch die Optik wird insgesamt kitschiger, was jedoch speziell mit dem fertigen Kleid für die große Show zugegebener Maßen seine Berechtigung hat. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Highlights: Mit Georges Vater und einem Freund von Hiroyuki gibt es zwei etwas wichtigere ältere Charaktere, die auch wirklich dementsprechend aussehen. Allerdings sind beide Männer, die dem Teenager-Alter entwachsenen Frauen sehen weiterhin durch die Bank etwas gar jung aus. Die Regie ist insgesamt leichter verträglicher als bei den Folgen der zweiten DVD in der Serie.

 

Zwei Tonspuren und deutsche Untertitel sind nicht viel, aber in Ordnung. Die Extras bestehen aus Original-Trailer sowie Versionen von Folgen-Vorspann und -Abspann ohne Texteinblendungen. Letztere beide auch einmal so zu sehen macht auch Spaß, spektakulär ist die Ausstattung insgesamt allerdings nicht.

 

Inhaltlich ist die DVD nicht nur irgendwie farb- sondern auch deutlich harmloser als es die zweite DVD der Serie war. Diesmal sehe ich eigentlich kaum Probleme damit, auch Zwölfjährige den Inhalt sehen zu lassen. Ob die allerdings viel davon hätten, ist eine andere Frage – Zielpublikum sind doch eher etwas ältere Teenager.

 

Fazit:

Ich für meinen Teil muss war von der dritten DVD der Serie Paradise Kiss doch eher enttäuscht. Der schräge Charme kommt zu kurz, verstärkt wird jener etwas schmalzige Inhalt für vorzugsweise weibliche Teenager präsentiert, den ich ihn beim Serienvorgänger noch zu Unrecht vermutet hatte. Wer meinen Geschmack hat und eindeutig nicht zum eigentlichen Zielpublikum dieser Serie zählt, findet bei Panini relativ leicht ansprechendere Anime-Kost. Wer jedoch genau einen gewissen Kitsch-Faktor sucht und die Episoden 4-8 womöglich ein wenig zu steil fand, dürfte mit dem Serien-Abschluss Freude haben.

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