Piraten der Lüfte (Autor: Jay Amory; Die Wolkenwelt, Bd. 2)
 
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Piraten der Lüfte von Jay Amory

Reihe: Die Wolkenwelt, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

Der britische Autor Jay Armory verfasst vor allem Romane für Jugendliche, unter anderem den Zyklus um „Die Wolkenwelt“, die weder ganz Science Fiction noch wirklich Fantasy ist, sondern irgendetwas dazwischen, dass sich Elemente des Steampunks bedient.

 

Bereits in „Die Welt in den Wolken“ schilderte er die Abenteuer des jungen Azriel Gabrielson, kurz Az genannt, der als Missgeburt gilt, weil er anders als alle anderen Menschen des Wolkenvolkes keine Flügel hat. Das gereichte ihm aber zum Vorteil, als es darum ging, heraus zu finden, warum die Rohstoffe und Waren aus der Welt unter den Wolken nur noch sporadisch geliefert wurden. Denn er konnte sich so unbemerkt zwischen den Erdlingen bewegen.

Tatsächlich konnte sich der junge Mann dort unten bewähren und nicht nur eine böse Intrige aufdecken sondern auch ein erstes Freundschaftsbündnis mit den erdgebundenen Menschen schließen, vor allem mit der Familie der Greifthalers, die ihm maßgeblich dabei halfen, die finsteren Machenschaften der Vikare aufzudecken, die beide Seiten betrogen.

 

In „Piraten der Lüfte“ wird nicht nur die Erd- sondern auch die Wolkenwelt bedroht, denn jemand sabotiert mit seinen Aktionen das noch immer sehr zerbrechliche Bündnis zwischen den Menschen ohne und mit Flügel. Wieder wird Az gebeten, als Mittler zu dienen und mehr heraus zu finden, was eigentlich los ist.

So macht er sich auf den Weg unter die Wolkendecke und erfährt schon bald, dass immer wieder Luftlinge mit einem Luftschiff über die Gruben und Minen der Erdlinge herfallen. Mit entsprechenden Nachforschungen entdecken er und Herr Mordatson, dass die Piraten ganz offensichtlich ein altes, ausgemustertes Luftschiff wieder flott gemacht haben und damit nach den Bodenschätzen jagen, mit denen sie die Drogen bezahlen, nach denen sie süchtig sind.

So beginnt die Suche nach dem Schiff und seiner Besatzung, was nicht ganz einfach ist, da Az von der Besatzung seines Schiffes nicht ganz ernst genommen wird.

Derweil haben auch die Greifthalers Probleme, denn Dan ihr Vater verschwindet eines Tages spurlos und hinterlässt nur kryptische Andeutungen. Aus diesem Grund machen sich die ältesten Kinder auf, um ihn wieder zu finden und erleben dabei eine unangenehme Überraschung.

 

Jay Amory führt die Geschichte aus „Die Welt in den Wolken“ konsequent weiter, richtet sich diesmal aber an ein etwas älteres Publikum, da die Schilderungen teilweise doch etwas drastischer sind – wie die Beschreibung der Verletzungen eines Feindes, dem die Haut und das Fleisch halb von den Armen geschält wurden.

Zwar setzt er nicht voraus, dass man den ersten Roman kennt, man hat aber dennoch mehr von „Piraten der Lüfte“, wenn man weiß, wer die Figuren sind und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Die Geschichte selbst wird sehr geradlinig und überschaubar erzählt. Es gibt die ein oder andere überraschende Wendung, aber alles in allem ahnt man schon vieles voraus. Die Figuren werden weiter entwickelt, aber eine Romanze kann man immer noch vergeblich suchen, es geht weiterhin in erster Linie um Vertrauen und Toleranz, Freundschaft und Glauben.

Die Geschichte ist dennoch spannender als im ersten Band und wird gerade zum Ende hin dramatisch – als der Autor alle Fäden zusammen führt und in einem actionreichen Showdown verknüpft.

Allein der Hintergrund wird nicht wirklich weiter ausgearbeitet, man erfährt nichts wirklich Neues mehr über die Wolken- und Erdwelt außer dem, was man bereits aus dem ersten Band kennt. So bleibt er auch weiterhin ein schwammiges Etwas zwischen Steampunk und Science Fantasy.

 

Auch „Piraten der Lüfte“ ist eher ein Jugendbuch, dass sich an Leser ab etwa zwölf Jahren richtet. Denn es ist einfach zu durchschaubar für erwachsene und erfahrene Leser und damit nicht wirklich spannend, wenn man bereits einen etwas höheren Anspruch an seine Lektüre hat.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404200401381fa7085f
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Piraten der Lüfte

Reihe: Die Wolkenwelt, Bd. 2

Autor: Jay Amory

Broschiert, 512 Seiten

Blanvalet, erschienen März 2010

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Susanne Gerold

Titelbild von Christopher Gibbs

ISBN-10: 3442244749

ISBN-13: 978-3442244744

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 16.06.2010, zuletzt aktualisiert: 07.04.2024 10:43, 10594