Planet of the Beast King Vol 2 von 3

Filmkritik von Christel Scheja

 

Zu den neueren Fernsehserien von Studio Bones gehört „Jyo-Oh-Sei - Planet of the Beast King“. Der vielseitige Regisseur Hiroshi Nishikori zeichnete sich für die Umsetzung verantwortlich. Doch anders als seine Magical-Girl Serie „Ein Fall für Superpig“ ist der elfteilige Anime weit davon entfernt süß und niedlich zu sein. Es geht stattdessen um grausame Intrigen und eine knallharte Action-Story. Nun ist bei OVA die zweite von insgesamt drei DVDs erschienen.

 

Intrigen in der Führungsspitze der Raumkolonie Juno kosten einem Wissenschaftlerehepaar das Leben. Ihre elfjährigen Söhne Thor und Rai werden auf den Planeten Chimera verbannt, einer lebensfeindlichen Welt voller gefährlicher Flora und Fauna. Nur die Stärksten können hier überleben, wie Thor schmerzhaft erfahren muss, denn sein verträumter Bruder fällt einer fleischfressenden Pflanze zum Opfer.

Verletzt und mit einigen Schwierigkeiten schließt sich Thor dem Ocre-Clan an, einem der vier Gruppen, zu den sich die Gefangenen der Strafkolonie zusammen gefunden haben, um bessere überlebenschancen zu haben. Allerdings wird die Hierarchie nicht durch die geistigen Leistungen sondern durch die körperliche Kraft festgelegt, und da hat der Junge erst einmal schlechte Karten. Er findet jedoch in Third, dem Dritten in der Rangfolge des Clans und Tiz, der zweiten der Sun-Females treue Freunde, die ihn wieder aufpäppeln und schließlich dazu ermutigen, sich dem Top des Ocre Rings in einer Herausforderung zu stellen.

Auch wenn er es nicht versteht sehen sie in ihm genug Potential, eines Tages den Rang des Beast-Kings und vielleicht sogar ein wenig mehr zu erreichen. Schließlich bleibt Thor nichts anderes übrig, als diesen Schritt zu wagen. Zwar wird er bei dem Kampf schwer verletzt, aber er besiegt den Anführer und nimmt dessen Stelle ein.

In den folgenden Jahren wächst er zu einem geachteten Clanführer mit dem Ehrennamen „Silver Hawk“ an, der vor allem für seinen Gerechtigkeitssinn und seine Klugheit geschätzt wird. Selbst die Männer und Frauen anderer Clans wenden sich an ihn.

Denn „Black Wolf“ der neue Herr des „Blank“-Clans scheint mit den alten Traditionen brechen zu wollen. Anstatt die alten Regeln zu befolgen scheint er auf die Zerstörung des alten Systems aus zu sein, und wenn er dafür andere Clans, so wie den der „Night“-Males vernichten muss.

Gegen den Rat seiner Freunde und Verbündeten sucht Thor schließlich das Gespräch und ist erstaunt, Zagi wieder zu sehen, der ihm und Rai bei ihrer Ankunft auf dem Planeten das Leben rettete.

Der ehemalige Aufrührer und Terrorist enthüllt ihm schier Unglaubliches: Das seit vielen Jahren bewährte System des Beast-Kings ist nichts weiter als eine Illusion. Denn die Männer, die den Rang erreichen erwartet auf der Nebenkolonie Hekate alles andere als die Freiheit.

Kann Thor das glauben, nachdem Zagi alles andere als vertrauenswürdig erscheint. Und wenn, was bedeutet das für ihn? Während der junge Mann ins Grübeln kommt, lernt er auch Kari kennen, die ihn zusätzlich verwirrt. Denn anders als Tiz ist sie die Frau seiner Träume. Und so bekommt er nicht mit, dass hinter seinem Rücken bereits Intrigen gesponnen werden, die ihn zu Fall bringen sollen

 

Im Gegensatz zu den ersten vier Folgen, sind die Episoden fünf bis acht sehr geradlinig erzählt, wenn man von dem kleinen Zeitsprung von fast fünf Jahren absieht. Im Gegensatz zu vielen seiner Kameraden und auch Freunde hat sich Thor viel von seiner Menschlichkeit bewahrt und denkt auch oft über die Regeln der Clans nach. Da ist er seinem Gegenspieler Zagi nicht einmal unähnlich - der nur auf einem viel brutaleren Weg ähnliche Ziele erreichen will. Der einzige Unterschied zwischen den beiden ist nur sein Zynismus und das Wissen, das er Thor voraus hat.

Gerade seine Andeutungen zeigen, dass hinter den Kulissen noch viel mehr vor sich geht, als jeder ahnt, und Thors seine Verbannung sowie der Mord an seinen Eltern vielleicht sogar noch mehr mit den ganzen Intrigen und Machenschaften um Juno, Hekate und Chimera zu tun hat, als der junge Mann bisher dachte. Das macht die ganze Geschichte noch spannender und läßt in den abschließenden Teilen einiges an interessanten und abrundenden Auflösungen erwarten.

Aber auch die Action kommt nicht zu kurz. Erneut werden Thor und seine Freunde in gefährliche Situationen und atemberaubende Kämpfe verwickelt. Nebenbei müssen sie sich nun aber auch den Irrungen und Wirrungen ihrer Gefühle stellen - Leidenschaften erwachen, wo vorher keine waren und Liebesbezeugungen werden geäußert, die so nicht erwartet wurden. Das gibt der Situation auf Chimera noch eine Prise mehr an Zündstoff.

Die Animation entspricht auch in diesen Folgen der aktuellen Qualität für Fernsehserien und kann sich sehen lassen. Noch immer sehen sich die Figuren sehr ähnlich, lassen sich aber durch ihre Kleidung und eigenständige Gesten gut voneinander unterscheiden. Auch die ausgezeichnete Synchronisation tut ihr übriges dazu. Extras sind außer der üblichen Trailershow von OVA dieses Mal leider nicht vorhanden.

 

 

„Planet of the Beast King“ lohnt sich nicht nur für Anime-Fans, die actionreiche Abenteuer vor einer exotischen Kulisse mögen, sondern bietet auch Science-Fiction-Freunden vielschichtige und ungewöhnlich facettenreiche Unterhaltung mit hohem Niveau.

 

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