P.O.L.L.E.N (PC)
 
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P.O.L.L.E.N

Rezension von Cronn

 

Als ich aus der Landefähre steige, weht ein starker Wind. Er wirbelt dermaßen viel Staub auf, dass ich kaum zehn Meter weit schauen kann.

Ich sehe das Landepad, die dazugehörige Kommunikationsstation und den Weg hinüber zum Aufzug. Mehr sehe ich nicht.

Ein Blick über den Rand des Landepads zeigt mir die Ödnis des Saturnmonds Titan. Gerne würde ich im Anblick von dessen Weiten schwelgen. Aber das ist mir wegen des Sturms verwehrt.


Ich wende mich der Kommunikationsstation zu und öffne sie mittels eines Tastenfelds. Als sich die Tür öffnet und ich in die Station blicken kann, bin ich verwirrt: Niemand ist dort, der mich begrüßt. Und dabei sollte ich doch als neue Arbeitskraft von Rama-Industries herzlich willkommen geheißen werden.

Aber irgendetwas ist hier passiert. Ich sehe Handschuhe herumliegen, dazu Werkzeuge aller Art. Es gibt Fotos der Crew, die etwas strahlend Blaues im Hintergrund zeigen. Was soll das sein?

Ich wanke hinaus in den Wind von Titan, lasse mich auf den Aufzug ein, der mich hinab zur Hauptbasis führt. Und da beginnt das Ganze noch merkwürdiger zu werden.

 

Viel mehr darf man als Einführung zu P.O.L.L.E.N nicht erzählen. Das Spiel stammt von dem Studio Mindfield Games aus Helsinki. Es ist für Windows erhältlich, kann über den Monitor, aber auch als VR-Erfahrung mittels Oculus Rift gespielt werden.


Hintergrund:

Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines neuen Arbeiters auf der Station von Rama-Industries auf Titan. Dort ist allerdings nicht alles so, wie erwartet. Die Station ist verlassen und so erschließt man sich Stück für Stück das Geheimnis, was dort vorgefallen ist.

»P.O.L.L.E.N« spielt im Jahr 1993 in einer alternativen Zeitleiste. Dort ist die Ermordung von Kennedy nicht geschehen und die Menschen haben den Ost-West-Konflikt überwunden, gemeinsam die Weltraumforschung vorangetrieben und durch einen Fortschritt bei der Antimaterie-Forschung den Sprung auf entfernte Planeten geschafft.

Doch wie spielt sich »P.O.L.L.E.N«?


Gameplay:

»P.O.L.L.E.N« ist in der Egosicht zu spielen und zeigt daher deren große Stärken auf. Sofort ist man im Geschehen und interagiert mit der Umgebung. Das geschieht ganz intuitiv, indem man per Mauszug Schubladen öffnet und dergleichen mehr.

Man kann nahezu alle Objekte in der Spielwelt manipulieren und ansehen. Das ist ein großer Spaß für Fans von Retro-Science-Fiction, denn »P.O.L.L.E.N« sieht über weite Strecken wie eine Filmkulisse von 2001 oder Moon aus. Aber darin liegt auch eine Schwierigkeit: Wer eine Führung durch ein Spiel erwartet, wird mit »P.O.L.L.E.N« seine Probleme haben. Das Spiel erzählt seine Geschichte durch die Umgebung, durch die Audiologs, durch die Fotos mit Beschriftung auf der Rückseite und dergleichen mehr. Hindernisse ergeben sich intuitiv in der Spielwelt, es gibt kein Missionslogbuch, wo man nachlesen könnte, was zu tun ist.

Wer sich darauf einlassen kann, ist aber mit »P.O.L.L.E.N« als Action-Adventure gut bedient.


Grafik und Sound:

Unter der Haube von »P.O.L.L.E.N« arbeitet die Unity-Engine. Daher sind die Umgebungen gut gelungen, auch weil die Entwickler sich viel Mühe gegeben haben, die Details einzufügen. Jedes Objekt kann manipuliert werden, alle Bücher können - zumindest ansatzweise - gelesen werden. Alles hat eine Bedeutung.

Der Sound ist unaufdringlich und gerade deshalb so wirkungsvoll. Ganz subtil wird hier mit Stimmungen und Gefühlen gespielt.


Fazit:

»P.O.L.L.E.N« ist ein Spiel für Genießer. Wer durchrauscht, ist in knapp zwei Stunden durch. Aber wer sich Zeit nimmt, kann viele Details betrachten und streckt damit die Spielzeit. Die Rätsel sind nie zu fordernd, betont wird die Immersion des Spielers.

Damit ist »P.O.L.L.E.N« für Fans von Retro-SF ein gelungenes Spiel!


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PC-Spiel:

P.O.L.L.E.N

Mindfield Games, 20. April 2016

 

Erhältlich bei: Steam

 

Systemanforderungen:

Betriebssystem: Windows 7 (64-bit)

Prozessor: Intel Core-i3 3.3GHz / AMD Phenom II X4

3.0GHz

Arbeitsspeicher: 4 GB RAM

Grafik: Nvidia GTX650 / AMD Radeon HD 7870

DirectX: Version 11

Speicherplatz: 8 GB verfügbarer Speicherplatz

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329170127737a8e47
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Erstellt: 17.05.2016, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 10:38, 14521