Prey (BR; SF; FSK 16)
 
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Prey

Filmkritik von Cronn

 

Im Jahr 1987 erschien mit Predator ein Film, der von John McTiernan gedreht wurde und mir Arnold Schwarzenegger prominent besetzt war. Der Mix aus Action, SF und Horror geriet damals zu einem Überraschungshit und legte den Grundstein für ein ganzes Franchise. Dabei gab es unterschiedliche Ansätze, zuletzt mit Shane Blacks Predator – Upgrade allerdings ein eher maues Ergebnis. Das Franchise war damit an einem Tiefpunkt angekommen und es schien so, als wäre dies das Ende der »Predator«-Filmreihe.

 

Doch Dan Trachtenberg hatte Interesse an einem neuen »Predator«-Film und regte mit seinem innovativen Ansatz ein neues Projekt an, das sehr interessant ist: Prey wurde gedreht und lief sofort auf dem Streamingdienst Disney+. Zum Leidwesen aller Kinogänger gab es keine Kinoauswertung des Streifens. Doch für das Heimkino hat Disney ein Einsehen und bringt »Prey« auf Silberscheibe heraus.

 

Zum Test lag eine Blu-Ray vor, die mit Sonderausstattung bestückt war. Der große Vorteil der Blu-Ray im Vergleich zum Streaming ist die höhere Auflösung und Bildfarbtiefe. Mit großer Vorfreude habe ich daher den Film erneut angesehen und wurde nicht enttäuscht.

Verlagsinfo

»Prey« spielt vor 300 Jahren beim Volk der Comanchen und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, Naru, einer wilden und talentierten Kriegerin. Sie wuchs im Schatten einiger der legendärsten Jäger der Great Plains auf. Als ihr Lager bedroht wird, macht sie sich auf den Weg, um ihr Volk zu schützen. Die Bedrohung, mit der Naru konfrontiert wird, entpuppt sich als ein hochentwickeltes außerirdisches Raubtier mit einem technischen Arsenal neuen Ausmaßes, was zu einem bösartigen und erschreckenden Showdown zwischen Naru und dem unbekannten Wesen führt.

Kritik

Mit »Prey« hat Dan Trachtenberg einen innovativen Ansatz gewählt, der Spannung verspricht: Der außerirdische Jäger mit überlegener Technologie – obgleich nicht so High-Tech wie bei »Predator«, der 200 Jahre später spielt – trifft auf eine junge Frau aus dem Amerika des frühen 18ten Jahrhunderts, die dem Jäger-Stamm der Comanchen zugehörig ist. Ihre Waffen sind Pfeil und Bogen sowie ein Handbeil. Diese Kombination führt zu spannenden Szenen, denn die junge Comanchin Naru setzt ihre Intelligenz und Kreativität geschickt ein.

 

Auf dem Weg zum Showdown muss sie allerdings auch gegen die Vorurteile ihres Stammes ankämpfen. Somit ist »Prey« auch ein Film über den Weg eines Underdogs in Kombination mit weiblicher Emanzipation.

 

Dem Kameramann Jeff Cutter gelingen wunderschöne Aufnahmen der amerikanischen Prärie. Es ist das Verdienst von Dan Trachtenberg allerdings, dass diese Aufnahmen auch genügend Zeit bekommen und somit atmen dürfen. Sie sind ein gelungener Kontrast zu den hektischen Actionszenen, die nicht nur dem Predator gewidmet sind, sondern auch wilden Tieren und französischen Pelzjägern. Mit letzteren erwächst der jungen Frau eine weitere Gegnerschar. Doch ihr Bruder und die übrigen Jäger des Stammes lassen sie nicht allein.

 

Der Film ist eine gelungene Wiederbelebung des Franchises, was nicht zuletzt an Amber Midthunder liegt, die Naru verkörpert. Ihre Leinwandpräsenz ist sehr stark. Mit körperlichem Einsatz und ausdrucksstarker Mimik kann die Schauspielerin brillieren.

 

»Prey« hat ein gutes Tempo, das nach anfänglicher Behutsamkeit immer mehr anzieht und in einem tollen Showdown endet. Der Film ist in sehr hoher Qualität gefilmt und auch der Soundbereich ist sehr gut abgemischt. Eine besondere Ehrerbietung an die amerikanischen Ureinwohner ist die Tatsache, dass eine Tonspur in der Sprache des Comanche-Stammes aufgenommen wurde und man somit den Film völlig auf Comanche ansehen kann, was der Autor dieser Rezension mit deutschen Untertiteln getan hat – eine ganz besondere Erfahrung, die empfohlen werden kann.

 

Bonusmaterial

Als Sonderausstattung sind mehrere Extras enthalten:

  • der Film mit Audiokommentar von Dan Trachtenberg, Amber Midthunder, Jeff Cutter und Angela M. Catanzaro
  • Diskussionsrunde mit Cast und Crew
  • entfernte Szenen mit Kommentar von Dan Trachtenberg, Making Of

Damit ist die Extra-Fraktion gut gefüllt und kann als gelungen gewertet werden.

Fazit

»Prey« ist eine Frischzellenkur für das Predator-Franchise, das seit dem letzten Film gelitten hatte. Der Ansatz ist kreativ und die Umsetzung handwerklich gut gelungen. Die Emanzipation der Hauptfigur wirkt zwar in dem Umfeld ungewohnt, ist aber nicht störend. Im Gegenteil: Dieser Nebenstrang verleiht der Figur Naru mehr Tiefe.

»Prey« ist ein gelungener Film und hat die BR-Auswertung für den Homeentertainment-Bereich mehr als verdient und jeder Filmliebhaber mit Spaß an Genrekost sollte sich den Streifen als Blu-Ray-Scheibe zulegen.

Darsteller·innen

Amber‎ Midthunder

Dakota Beavers

Stormee Kipp

Dane DiLiegro

Eintrag in der PhilmDB

Prey

 

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Blu Ray:

Prey

Regisseur: Dan Trachtenberg

Laufzeit: 1 Stunde und 40 Minuten

Umfang: 1 BR

FSK: 16

Walt Disney / LEONINE, 8. Dezember 2023

 

ASIN: B0CJLCZXB1

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 19.12.2023, zuletzt aktualisiert: 21.12.2023 16:17, 22558