Prince´s Game (oneshot)
 
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Prince’s Game

Rezension von Christel Scheja

 

Bereits vor einigen Monaten erschien „King’s Game“, in dem der Herrscher eines Fantasy-Reiches ganz bewusst einen Prinzen als seien Gefährten auswählte, und keine Prinzessin und seine Brüder anderen amourösen Abenteuern ausgesetzt waren.

„Prince’s Game“ ist nicht der Nachfolger, sondern der Vorgänger dieses Bandes. Es macht aber auch nichts, dass er erst später erschienen ist, da sich die einzelnen Geschichten nur bedingt aufeinander beziehen. Gemeinsam ist ihnen nur der gleiche Hintergrund – ein nicht näher bezeichnetes Fantasy-Reich mit starken fernöstlichen und orientalischen Anklängen.

 

Vier Geschichten erzählen die leidenschaftlichen Abenteuer der verschiedenen Prinzen, die mit den ungewöhnlichsten Gefährten zusammen kommen. Da ist einmal der junge Edelmann, der einen rebellischen Sklaven erwirbt und feststellen muss, dass dieser seinen eigenen Kopf hat. Doch erst, als dieser ihm mit ein wenig Gewalt seine Leidenschaft zeigt, erkennt er, dass der andere kein Unbekannter ist.

Ein weiterer Prinz soll durch die Hand eines Attentäters sterben. Allerdings kann er den Mörder gefangen nehmen. Doch anstatt ihn zu töten, macht er ihn zu seinem Geliebten, nicht ahnend, dass die Palastintrigen damit erst richtig angefacht werden.

Ein anderer Prinz erwählt sich seine Kanzler zur rechten und zur linken Hand. Diese sollten eigentlich Gegenspieler sein, so wie ihre Familien es schon sind. Aber es kommt anders als gedacht.

Und nicht zuletzt gewinnt ein forscher Söldner das Herz eines der zarteren Prinzen, auch wenn das einem Musketier, der schon lange in den jungen Adligen verliebt ist, gar nicht gerne sieht.

 

Danach folgt noch ein humorvoller Blick auf das „Was-wäre-wenn-die-Paarungen-anders-gemischt-würden“ und nicht zuletzt eine paar schräge Erörterungen der Künstler zum Thema. Ungewöhnlich ist allerdings das Setting, da nicht viele Boys Love Mangas in einer Fantasy-Welt spielen, sondern mehr der irdischen Jetztzeit verhaftet sind.

Ansonsten ist aber alles so, wie man es kennt. Die beiden Helden umkreisen einander, bis der überlegenere – und das ist nicht immer der Prinz – die Initiative ergreift und den anderen mehr oder weniger unsanft zu seinem Glück nötigt. Kaum hat die Leidenschaft übergegriffen ist der bisher eher zickige Partner auch begeistert und möchte den anderen nicht mehr missen. Das ist im Grunde in Variationen der Inhalt der vier Geschichten.

Dementsprechend gering ausgearbeitet sind Schauplätze und Hintergründe. Selbst die Nebenfiguren bleiben durchweg blass und sind nur Stichwortgeber oder schmückendes Beiwerk. Es gibt auch keine darüber hinaus reichende Handlung, so dass man schon auf das Thema Erotik fixiert sein und nicht mehr als das erwarten sollte.

 

Zwar bietet die Einbettung der Geschichten in einen Fantasy-Kontext etwas Abwechslung vom Gegenwarts-Einheitsbrei, wirklich herausragend oder ungewöhnlich ist „Prince’s Game“ trotzdem nicht, da immer wieder die gleichen Handlungsmuster ablaufen, die man aber auch schon aus Dutzenden von anderen Boys Love Mangas kennt.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420081250991b2b45
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Comic:

Prince’s Game

oneshot

Autorin & Künstlerin: Ryo Takagi

Aus dem Japanischen von Claudia Peter

Original: Ojisama Game, Japan 2004

Manga-Taschenbuch, 173 Seiten

Egmont Manga & Anime, 06/2009

ISBN-10: 3770470621

ISBN-13: 978-3770470624

 

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 12.08.2009, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 9033