Profiling Paris, Staffel 1 (DVD; TV-Serie; FSK 16)
 
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Profiling Paris, Staffel 1

Rezension von Christel Scheja

 

Krimiunterhaltung auf den Bildschirmen stammt hierzulande entweder aus eigener Produktion, Großbritannien, den USA oder den skandinavischen Ländern. Nur selten verirren sich Serien ins deutsche Fernsehen, die aus einem ganz anderen Sprachraum stammen. „Profiling Paris“ aus Frankreich gehört dazu und ist auch noch in anderer Hinsicht eine Ausnahme, läuft sie doch nicht auf ARTE, sondern auf SAT 1. Auf DVD erschienen ist nun die erste von bisher fünf Staffeln, die sechs Episoden umfasst.

 

Chloé Saint-Laurent, eine Kriminalpsychologin wird überraschend dem Team von Commandant Matthieu Pérac zugeteilt. Die stille und in sich gekehrte junge Frau wirkt zunächst wie ein Fremdköper unter den eingespielten Ermittlern, denn Pérac hat kein Interesse daran, die Täter zu verstehen, um ihre Motive nachvollziehen zu können, sondern will sie einfach nur verhaften und den Fall dann abhaken. Aus diesem Grund behandelt er sie nicht gerade freundlich und verhält sich ruppig und rücksichtlos. Unterstützung findet Chloé nur durch den Dienststellenleiter Grégoire Lamarck, der ihre Vorgeschichte kennt und weiß, warum sie so still und zurückhaltend ist. Auch Computerspezialist Hippolyte de Corténe tritt ihr offen und freundlich gegenüber, hilft ihr sich wohl zu fühlen.

Das bringt zunächst viel Unruhe ins Team und macht die Ermittlungen im aktuellen Mordfall sehr schwierig. Eine junge Frau wird am Seine-Ufer gefunden. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass sie nicht die ist, für die man sie gehalten hat, und so fängt die Suche nach der Wahrheit erst richtig an – was zu einer wirklichen Prüfung für Saint-Laurent und Pérac wird.

Doch damit lernt der ruppige Kommissar irgendwann auch die Qualitäten seiner Profilerin zu schätzen, erkennt sie doch Verbindungen, auf die die Indizien nicht hinweisen und findet nach und nach wichtige Details, die zur Lösung dieses und der kommenden Fälle führen.

Nach und nach wird sie im Team unverzichtbar, gerade wenn es darum geht, ein Opfer zu finden, so lange es noch lebt. Je vertrackter die Indizien sind, desto mehr kann sie sich beweisen – und das macht die Ermittler am Ende dann doch wieder erfolgreich.

 

Man merkt schon, dass „Profiling Paris“ eine europäische Produktion ist. Wie die britischen und skandinavischen Krimis setzen die Macher vor allem auf die Personen und eine möglichst glaubwürdige Darstellung von Fällen und Beziehungen. Die Aufklärung der Verbrechen steht im Mittelpunkt, aber auch das Beziehungsgeflecht bekommt genug Raum, um Spannung zu erzeugen und die Zuschauer in den Bann zu schlagen.

Die erste Staffel lebt vor allem von dem Gegensatz – auf der einen Seite die feinfühlige und unsicher wirkende Profilerin, auf der anderen der selbstsichere und grobe Ermittler, der mit großen Schritten durch die Szenerie läuft und lieber früher als Später fertig werden möchte. Allerdings sind die meisten Fälle, mit denen er es zu tun bekommt, nicht so einfach zu lösen, wie er es gerne hätte – sondern weitaus komplexer und verzwickter, wie sich im Verlauf der Staffel deutlich zeigt, denn die Geschehnisse werden von mal zu mal undurchschaubarer.

Natürlich kommt es auch schon einmal zu brenzligen Situationen und Verfolgungsjagden, im Allgemeinen werden die Konflikte aber doch eher mit dem Mund als der Waffe geklärt, nicht die Faust sondern der Verstand helfen dabei, die Schuldigen in die Falle zu locken und zu einem Geständnis zu bewegen.

Auch die Figuren sind gut besetzt. Odile Vuillemin nimmt man von der ersten Minute an die stille und etwas scheue Ermittlerin ab, je mehr Geheimnisse ihrer Vergangenheit ans Licht kommen, desto mehr wächst sie auch daran. Und schon am Ende der ersten Staffel wagt sie einiges, um ein Geständnis zu bekommen.

Und nach und nach wächst sie auch in das bunt gemischte Team, dass zwar dem üblichen Standard entspricht - neben den Ermittlern, die vor Ort aktiv sind und die Täter ergreifen, gehören natürlich auch noch ein Pathologe und ein Techniker dazu.

Die Geschichten selbst sind abwechslungsreich und spannend gestaltet. Auch wenn es ruhiger als in amerikanischen Krimis zugeht, langweilig sind die Folgen nicht.

Bild und Ton sind der Zeit entsprechend, Extras gibt es keine. Aber die Folgen selbst sind länger als die amerikanischen, so dass mehr Zeit bleibt, um Motive und zwischenmenschliche Probleme auszuarbeiten ohne dass der Erzählfluss darunter leidet.

 

 

Fazit:

 

Alles in allem dürfte „Profiling Paris“ vor allem den Zuschauern gefallen, die europäische den amerikanischen Krimis vorziehen, mehr die Entwicklung der Figuren und die Aufdeckung der Motive schätzen als Action und überspitztes Drama. Die Serie mag insgesamt zwar unspektakulär wirken, langweilig ist sie jedenfalls nicht – dafür sorgen schon die vielschichtigen Figuren, die für so manche unerwartete Wendung sorgen.

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DVD:

Profiling Paris, Staffel 1

 

Regisseur(e): Eric Summer

Künstler: Giuliana Jakobeit, Sascha Rotermund, Jörg Hengstler, Katrin Fröhlich, Tim Knauer, Joachim Tennstedt

Format: Dolby, PAL, RC 2

Sprache: Deutsch , Französisch (Dolby Digital 2.0 & Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Anzahl Disks: 2

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Polyband/WVG

Erscheinungstermin: 17. Juli 2015

Produktionsjahr: 2009

Spieldauer: 288 Minuten

ASIN: B00VUIPGSW

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Guillaume Cramoisan

Odile Vuillemin

Jean-Michel Martial

Vanessa Valence

Raphaël Ferret

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20241213215553df042299
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Erstellt: 29.07.2015, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 14057