Filmkritik von Cronn
Im Genre der Kriegsfilme ist es derzeit eher mau. Da erscheint ein Streifen wie Operation Overlord und weckt Hoffnungen all jener, die jenes Genre bevorzugen. Mit »Operation Overlord« wurde die Landung in der Normandie bezeichnet und zwar als Deckname.
Das passt hervorragend zu dem Film, denn auch der Streifen »Operation Overlord« ist anders, als man zunächst denken könnte, wenn man den Titel hört.
Von J. J. Abrams produziert, der angeblich auch die Idee hierfür lieferte, ist der Film keineswegs reines Kriegskino und meilenweit von Filmen wie Dunkirk entfernt. Doch worum dreht sich »Operation Overlord« eigentlich und wie gut ist er gelungen? Das soll die nachfolgende Rezension aufzeigen.
Verlagsinfo:
Am Vortag des D-Days landet eine amerikanische Soldatentruppe in einem von deutschen Truppen besetzten Dorf in Nordfrankreich. Während ihres Einsatzes stoßen sie auf ein geheimes, unterirdisches Labor, in dem die Besatzer völlig wahnsinnige Experimente an den Dorfbewohnern durchführen, um menschliche Kampfmaschinen zu züchten. Mit verheerenden Folgen …
Der offizielle Text von Paramount gibt einen guten Einblick und zeigt die wichtigsten Handlungselemente auf. Hinzugefügt werden muss, dass die amerikanischen Soldaten den Auftrag haben, einen Störsender in dem französischen Dorf zu sprengen und dabei auf Chloe, eine Widerstandskämpferin stoßen, die sie unterstützt.
Kritik:
Der australische Regisseur Julius Avery hat mit »Operation Overlord« eine interessante Mischung abgeliefert, die den Charme eines Trash-Movies mit dem Budget von B-Movies zusammenbringt.
Schon mit den ersten Szenen erweist sich »Operation Overlord« als erstaunlich hochwertig, was die Tricktechnik anbelangt.
Auch später zeigt sich der Film von seiner besten Seite: Die jungen Schauspieler agieren gut in der gelungenen dargestellten Umgebung des französischen Dorfes. Alles wirkt wertig. Vom Setdesign bis hin zu den Action-Effekten. Anfangs wirkt »Operation Overlord« wie der schmutzige Verwandte von »Dunkirk«, dessen Anfangssequenz an Private Ryan erinnert – ein Kriegsfilm mit Charakteren, die durchaus Tiefe besitzen und nicht pure Abziehbilder sind. Doch nach der Hälfte des Streifens wendet sich »Operation Overlord« hin zu Nazi-Exploitation mit einem gehörigen Schuss Trash im besten Sinn.
Die Entdeckung der unterirdischen Labore mit den Nazi-Experimenten erinnert an PC-Spiele a la Zombie Trilogy oder Return To Castle Wolfenstein, wo die Historie nicht exakt genommen wird, sondern nur als Hintergrund dient, um eine actionreiche und mit Splattereffekten unterstrichene Story zu erzählen, die unterhält und sich nicht selbst allzu ernst nimmt.
Das gelingt »Operation Overlord« über weite Strecken sehr gut. Die filmische Hochwertigkeit mit ihren poppigen Farbtupfern und den Hochglanzbildern erzeugt anfangs Verwirrung, aber man ist umso erfreuter, dass diese vorhanden ist. Gerade die 4k-Auflösung erfreut das Auge, wobei viele Szenen leider zu dunkel ausgefallen sind und man wenig erkennt.
Der Rest der 4k-Bilder ist gelungen aufgelöst und auch der Sound wummert wuchtig aus den Boxen. Mit »Operation Overlord« kann man optisch und akustisch Spaß haben.
Fazit:
»Operation Overlord« entpuppt sich als unterhaltsame Nazi-Exploitation mit einem gehörigen Anteil Kriegsaction. Die Horrorelemente fügen sich harmonisch in das Ganze ein und es ist schon erstaunlich, wie gut sich auch die Schauspieler damit arrangieren und ihren Charakteren ansatzweise Tiefe verleihen können.
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