Räuber der Seelen (Autoren: Dan Abnett und Mike Lee; Darkblades Schlachten 3)
 
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Räuber der Seelen von Dan Abnett und Mike Lee

Warhammer – Darkblades Schlachten Band 3

 

Rezension von Christian Endres

Dan Abnett und Mike Lee schildern die Rückkehr von Malus Darkblade aus seinem Kreuzzug gegen die wilden Hautfahrer-Piraten. Tausend Mann hat Malus mit in die Schlacht genommen – keine 100 kehren an die dunkle, abweisende Küste der Heimat zurück. Doch Malus wäre nicht Malus, wenn er sich von solch »materiellen« Rückschlägen in seinem eitlen Streben oder gar seinem Kampf gegen den Dämon in ihm beirren lassen würde. Ungeachtet drohender Konsequenzen wegen dem Tod seines Bruders, dem Untergang der riesigen Flotte oder dem Umstand, in letzter Zeit einigen mächtigen Personen gehörig auf die Füße gestiegen zu sein, folgt Darkblade seinen Zielen – den Dämon Tz'arkan in seinem Inneren loszuwerden, indem er fünf Artefakte wieder vereint, und anschließend seine eigenen Pläne umzusetzen, die natürlich endlich seine ureigene Gier nach Macht befriedigen sollen ...

 

Der erste Teil der Reihe um die Abenteuer des Malus Darkblade war seinerzeit eine kleine Enttäuschung. Mit Band zwei ging es dann endlich aufwärts, da vor allem die Intrigenspiele zwischen den Dunkelelfen – und hier vor allem Malus und seinen Geschwistern – stets zu gefallen wussten und ebenso gut wie spannend inszeniert waren. Band drei nun ist im Vergleich zum Vorgänger wieder eher ein Rückschritt und präsentiert sich unterm Strich als Aneinanderreihung einiger weniger guter bis sehr guter Passagen, aber eben auch als üppiges Sammelsurium zäher, zum Teil wirrer oder einfach nur unnötiger Szenen, die vor allem durch zum Teil ermüdende Hack&Slay-Action wie gleich zu Beginn des Bandes und einen schier unverwundbaren Darkblade auf Dauer keinen allzu guten Eindruck hinterlassen.

 

Antihelden stehen in der rauen Rollenspiel-Welt von Warhammer seit jeher hoch im Kurs. Mit Malus Darkblade hat Dan Abnett vor Jahren eine Figur geschaffen, die bestens in dieses populäre Schemata hinein passt – Darkblade ist ein grausamer, blutrünstiger, verschlagener, hinterlistiger und brutaler Zeitgenosse aus dem nicht weniger verschlagenen oder brutalen Volk der Dunkelelfen. Auch Malus’ unfreiwillige Kollaboration mit dem Dämon Tz'arkan ist eine – wenn vielleicht auch nicht wirklich neue – interessante Facette des Charakters, die viele Möglichkeiten offen hält. Warum Routinier Dan Abnett, der ja auch schon mit Marvels Antihelden schlechthin, dem Punisher, und anderen Figuren dieses Schlags gearbeitet hat, es dann aber nicht schafft, Malus auch in ein Abenteuer zu stecken, das über 400 Seiten hinweg den Möglichkeiten der Figur gerecht wird und diese voll ausschöpft, ist ein Rätsel, das wohl nur durch einen finsteren Zauber gelöst werden kann ...

 

Somit präsentiert sich der dritte Band von Darkblades Schlachten als wankelmütiger Warhammer-Roman, der das unbestreitbare Potential seines düster-grimmigen Antihelden viel zu selten ausnutzt und – vielleicht wegen der Autorengemeinschaft? – qualitativ mit zu großen Schwankungen zu kämpfen hat, als dass er wirklich überzeugen könnte. Am Ende genügen die teilweise wirklich guten, von kernigen Dialogen oder eben schönen Einstellungen mit dem verruchten Darkblade geprägten Szenen allerdings nicht, als dass es für mehr als eine Empfehlung an gestandene Warhammer-Fans reicht.

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Buch:

Räuber der Seelen

Reihe: Warhammer – Darkblades Schlachten Band 3

Original: Reaper of Souls, 2006

Autoren: Dan Abnett und Mike Lee

Taschenbuch, 398 Seiten

Heyne, Juni 2007

Übersetzer: Christian Jentzsch

 

ISBN-10: 3492291562

ISBN-13: 978-3492291569

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 15.06.2007, zuletzt aktualisiert: 25.11.2023 16:59, 4109