Ragnarök - The Animation Vol. 2 von 8
Filmkritik von Christel Scheja
Computer-Rollenspiele, vor allem die Massive-Multi-Online-Role-Playing- Games, kurz MMORPGs, erfreuen sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit.. Man bewegt sich nun nicht nur alleine mit seiner Figur durch den virtuellen Raum sondern kann mit anderen Leuten – teilweise weltweit – interagieren oder kämpfen. EverQuest und Warcraft sind zwei der bekanntere Spiele, die im westlichen Raum ihren Anfang nahmen, nun finden im Zuge der Manga und Anime-Begeisterung immer mehr aus Japan stammende Games ihre Anhänger.
Eines davon ist Ragnarök, angesiedelt in der Welt Rune-Midgard, die nordische Sagenelemente mit einem klassischen Rollenspiel-Szenario verbinden. Auch hier ziehen Abenteurer aus, um das Böse zu bekämpfen, Monster zu plätten, Schätze und Artefakte zu bergen. Idealer Stoff also für eine adäquate Amime-Serie, die das Schicksal einer solchen Gruppe beleuchtet.
Yufa und Roan haben sich in der Stadt Prontera schon mit einer geheimnisvollen Kreatur, Geistern und vielen anderen Monstern herumgeschlagen. In der Zauberin Takui und der Händlerin Maya haben sie gute Freunde gefunden, während Iruga und die Jägerin Judia, die sich ihnen bei einem der letzten Kämpfe angeschlossen haben immer noch einige Geheimnisse vor ihnen haben und Dinge verschweigen. Außerdem neigt Judia dazu, die anderen Mädchen, vor allem Yufa, durch ihre forsche und freche Art immer wieder zu provozieren.
Das ändert sich aber als sie den mächtigen Baphomet besiegen. Jetzt finden die Gefährten Zeit sich auszusprechen. Die anderen erfahren wie Yufa und Roan miteinander aufwuchsen und später gemeinsam mit Yufas älterem Bruder und Iruga Abenteuer erlebten. Doch die größte und schrecklichste Enthüllung macht Iruga: Er kennt das Schicksal Keoghs und enthüllt der entsetzten Yufa, was mit ihrem verschwundenen Bruder passiert ist.
Dass er nicht lügt erfahren die Gefährten nur wenig später, als sie dem geheimnisvollen Ritter Haze begegnen, der sich ganz dem Bösen verschrieben hat und mit der Dämonin Zealotus gemeinsame Sache macht.
Das Erfolgsrezept von „Ragnarök- The Animation“ ist recht simpel: Um einem größeren Geheimnis auf die Spur zu kommen, stolpern die Helden durch eine Welt voller Gefahren und finden von Folge zu Folge immer mehr heraus. Das ganze ist garniert mit zahlreichen Kämpfen gegen Monstern oder Überwindung von Fallen, Slapstickeinlagen der Protagonisten lockern das ganze ein wenig auf, sind manchmal aber auch sehr unpassend oder zu gehäuft eingesetzt.
Die Helden entsprechen den Archetypen, die man sich vermutlich auch im Spiel aussuchen können, die liebenswerte Chaotin mit Herz und der schweigende Krieger mit Vergangenheit dürfen ebenso wenig fehlen wie der jugendliche Held, der seinen Idealismus noch nicht verloren hat.
Wirkliche Überraschungen gibt es nur wenige – darauf kommt es in der Serie auch nicht an. Sie soll in erster Linie Setting, Monster, Kampfstile und Zaubersprüche des Spiels vorstellen und in Aktion zeigen, um einerseits die Spieler zufrieden zu stellen und vor allem jüngere Zuschauer vor neugierig zu machen.
Die Zeichnungen entsprechen dem bei japanischen Fernsehserien zu erwartenden Standard, sie sind nicht ganz primitiv, kommen aber auch nicht an die der OVA’s oder gar Kinofilme heran. Bild und Ton sind klar, auch die Übersetzung ist gelungen, die Sprecher verstehen ihren Job. Das hat allerdings auch mit gut 25 EUR pro Silberling seinen Preis.
Die 26teilige Reihe wird auf 8 DVDs erscheinen auf der hier vorliegenden zweiten DVDs finden sich die Folgen 5-8:
5. Was hast du gerade gesagt?
6. Denn ich lasse mich von niemandem davon abhalten
7. Du willst mich trösten?
8. Unglücklich wer den Wert des Lebens nicht kennt
„Ragnarök-The Animation“ richtet sich vor allem an die Spieler des gleichnamigen MMORPs, dürfte aber auch den Fans von „Record of Lodoss Wars“ oder vergleichbaren Animes gefallen. Jüngere Rollenspieler dürften sich ebenfalls köstlich amüsieren, während der Anime für ältere Zuschauer etwas zu albern und zu simpel gestrickt sein könnte.
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