Rattenmeute Bd. 1
 
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Rattenmeute Bd. 1

Rezension von Bernd Wachsmann

 

Auf dem schicken Farbcover starrt eine riesige Ratte mit blutbeflecktem Maul den Betrachter an. Im Hintergrund ist ein wandelndes Skelett zu sehen. Der Titel prangt ebenfalls verrottet-rot: RATTENMEUTE. Im Heft findet sich eine Widmung für Charles Bronson. Das Backcover zeigt unter anderem eine Warnung „Nur für Erwachsene“ und den Teaser: „2024… Die Menschheit hat den Kampf um die Vorherrschaft auf diesem Planeten endgültig verloren. Ein kleiner Trupp mit Outlaws ist auf der Suche nach Essen und Sprit. Sie werden ihr grösstes Abenteuer erleben. Es wird ihr Letztes sein…“

 

Das den Leser kein Intellektuellen-Comic erwartet, dürfte klar sein, oder? RATTENMEUTE klingt nach Endzeitstimmung und billigen Trash-/Horrorfilmen. Und siehe da, der Titel ist auch wirklich Programm.

 

Die Story ist schnell erzählt: Riesige Ratten haben die Macht übernommen und die Menschen sind nur noch Futter. Einige wenige Menschen leisten Widerstand beziehungsweise versuchen zu überleben. In einem Hubschrauber zieht eine Truppe Outlaws umher, immer auf der Suche nach Nahrung, Sprit und Munition. Der Anführer dieses kaputten Haufens ist MacTrap, dazu kommen der malariakranke Hook und ein einäugiger Psychopath mit dem netten Namen Zyklop.

 

Die Gegner sind: Ziemlich viele Riesenratten. Eine sprechende Ratte, deren Vergangenheit mit der von MacTrap verbandelt ist. Dazu eine Bande von einer Art Zombies, die angeführt wird vom Erleuchter, der mit den Ratten ein Bündnis geschlossen hat. Zyklop trifft auf jemanden oder etwas, der oder das noch verrückter ist als er: Bachus. Diesen kann immer nur ein Mensch sehen und Bachus Aufgabe ist es, diesen Menschen in den Wahnsinn zu treiben. Eine sinnige Aufgabe, wenn derjenige schon vorher verrückt ist. Eine ziemlich kranke Angelegenheit …

 

Potentielle Leser sollten Spaß an Trash und/oder Splatter mitbringen. Hier ballern Outlaws Riesenratten weg, ein paar halbnackte Frauen gibt es auch und nur wenig Hintergrund. Andererseits, wer auf Endzeitflair, Riesenmonster und moralfreie Outlaws steht, kommt hier schon zu seinem Recht. Das Problem ist dann eher der Comic-Stil. Das die 96 Seiten komplett schwarz-weiß sind, ist ja zu verkraften, Farbe kostet ja einiges. Aber der Zeichenstil ist, gelinde gesagt, gewöhnungsbedürftig. Oft weiß der Leser kaum, wo oben und unten ist, gerade bei Menschen in Bewegung fragt man sich, wo ist vorne und hinten. Da stimmt die Perspektive aber gar nicht.

 

Fazit:

Dem Auge wird ein nur durchschnittlicher Zeichenstil mit einigen derben Schnitzern geboten. Und dem Hirn eine ziemlich einfallslose Story. Riesenratten, Endzeit, Outlaws, alles nichts Neues. Der Unterschied ist hier nur die konsequente Umsetzung mit Blut, Gedärmen, Kämpfen und Gemetzel. Wer auf den Hintergrund, Splatter und starke Männer (weibliche Protagonistinnen gibt es natürlich nicht) steht, bekommt schon was für sein Geld. Das Duo Zyklop und Bachus ist auch eine ziemlich kranke Sache. Anderseits wird RATTENMEUTE den Fans von durchdachter Handlung und gehobenen Zeichenstil sicherlich nicht zusagen.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404261257308cd7aff4
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Comic:

Rattenmeute Bd. 1

Autor: Stephan Hagenow

Zeichner: Stephan Hagenow

Verlag: Gringo Comics

Paperback DIN A5

104 Seiten

erhältlich bei: Gringo Comics


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Erstellt: 02.06.2006, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 08:09, 2324