Ravine Bd. 1
 
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Ravine Bd. 1

Rezension von Ingo Gatzer


 

Rezension:

Ravine ist der Name einer mythischen Kluft, die einem ganzen Kontinent seinen Namen gab. Hier will der nach dem Mord an seiner Frau wahnsinnig gewordene König Nebezial Asheri in einer Schlacht seinen revoltierenden ehemaligen General Azriel und dessen Getreuen töten. Doch die mit Azriel verlobte Königstochter wirft sich in den tödlichen Streich ihres Vaters, um ihren Geliebten zu schützen. Der König will sich nicht damit abfinden, dass ihm der Tod seine beiden Liebsten nahm. Dann sind da noch das Schlitzohr Stein Phais, der von einem Leben in Reichtum träumt und die Drachenreitern Lynn, deren Heimat Attacken ausgesetzt ist. Beide umgibt ein Geheimnis.

 

„Ravine Bd. 1“ ist der Auftakt einer Fantasy-Saga, die aus der Hand von Ron Marz stammt. Der US-Amerikaner ist Comic-Fans vor allem wegen wegen seiner jahrelangen Arbeit an der Serie „Green Latern“ bekannt, der er durch einige drastische Änderungen neues Leben einhauchte. Nicht nur verantwortlich für die visuelle Umsetzung, sondern auch für das Setting ist Stjepan Šejic, der unter anderem Cover für die Reihen „The Darkness“ und „Wolverine“ anfertigte. Sein Durchbruch gelang dem Kroaten aber als langjähriger Zeichner der Serie „Witchblade“, wo er auch bereits mit Ron Marz zusammenarbeitete.

 

Die Story des ersten Bandes der Serie „Ravine“ ist vielschichtig und bietet mehrere Perspektiven sowie zahlreiche interessante Figuren. Allerdings müssen Leser den Anfang erst einmal überstehen. Denn der Beginn – Vater will Liebhaber seiner Tochter töten, doch bringt stattdessen sie um, weil sie sich dazwischen wirft – eher an eine kitschige History-Soap erinnert. Zudem ist der Einstieg nicht ganz leicht, da das eigentliche Geschehen auf den ersten Seiten noch recht undurchsichtig bleibt und der Leser mit diversen Begriffen bombardiert wird, die für ihn noch unverständlich sind. Wer etwa erfahren will, was ein „Necryt“ oder „Grimlas Avendati“ ist, muss sich gedulden. Aufklärung bietet der vorbildliche Anhang, der nicht nur ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen, sondern auch ein Verzeichnis der handelnden Personen und andere ausführliche Beschreibungen enthält. Einige der zentralen Informationen wären allerdings vielleicht im Comic selbst besser untergebracht gewesen. Inhaltlich kommt der erste Band insgesamt nur über ein erweitertes Setting heraus, stellt die - vermutlich – entscheidenden Figuren vor und endet mit einem Cliffhanger.

 

Der Zeichenstil von Stjepan Šejic ist mehr als bemerkenswert. Seine Panels wirken immer wieder fast fotorealistisch. Besonders beeindruckend gelingt ihm das Design seiner Figuren und die präzise und absolut naturgetreu wirkende Ausarbeitung ihrer Mimik. Zudem gefallen seine Zeichnungen immer wieder durch schöne Details – etwa verzierte Rüstungen oder ansprechend gestaltete Gebäudestrukturen. Lediglich perspektivisch hätte der Kroate – vor allem im zweiten Teil des Comics - in einigen Sequenzen seinen Lesern etwas mehr Abwechslung bieten können. Dafür ist auch der Anhang mit sehenswerten Illustrationen gestaltet.

 

 

Fazit:

„Ravine Bd. 1“ ist optisch ein absoluter Genuss, bietet einen hervorragenden und sehr ausführlichen Anhang, ist aber inhaltlich - trotz interessanter Charaktere - noch ausbaufähig.

 

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Comic

Ravine Bd. 1

Autor: Ron Marz und Stjepan Šejic

Zeichner: Stjepan Šejic

Erscheinungsdatum: Mai 2015

Panini - 128 Seiten - Softcover

ASIN: B00XU706IQ

ISBN-13: 4198930819994

 

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404191947598c4854ad
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Erstellt: 11.07.2015, zuletzt aktualisiert: 09.04.2024 09:36, 14008