Red Steel (Wii)
 
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Red Steel (Wii)

Rezension von Cronn

 

Rezension:

Vorsichtig lausche ich an der mit Intarsien versehenen Tür zum Restaurant-Bereich des noblen Gasthauses in Tokio. Doch aufgrund der massiven Bauweise der Tür kann ich nichts hören. Oder ist wirklich keiner der Bewaffneten hier versteckt?

 

Ich werfe die Tür auf und stürme in den Raum, richte meine Pistole mal hierhin, mal dorthin, sehe aber niemanden.

 

Der Raum ist mit Tischen und Stühlen, nebst Bänken übersät. Glasabtrennungen teilen den Gastraum in heimelige kleine Abteilungen auf. Sie sind mit orientalischen Mustern und japanischen Schriftzeichen verziert. Im Hintergrund rauscht ein kleiner künstlicher Wasserfall über glatt geschliffene Steine hinweg.

 

Plötzlich – eine Bewegung am entgegen gesetzten Teil des Raumes. Hinten bei der Tür in den Küchenbereich. Ein Schatten. Ich bewege mich geduckt in diese Richtung. Da knallt ein Schuss und neben mir schlägt eine Kugel in die Glasabtrennung ein. Sie zerbirst mit einem Krachen. Glassplitter fliegen mir um die Ohren und die größeren Scherben fallen zu Boden, wo ich mit meinen Schuhen darüberflitze. Ich bin auf der Suche nach Deckung, finde sie in Form einer Sitzbank und hechte mich dahinter.

 

Um mich her bricht das Chaos los. Bewaffnete mit automatischen Waffen verwandeln das Restaurant in eine Bruchbude. Überall krachen Schüsse, schlagen Geschosse in Polster, Holz und Wände ein. Putz rieselt, Holz- und Glassplitter fliegen umher.

 

Ich bewege mich vorsichtig an den Rand der Deckung, ziele vorsichtig, warte ab. Sobald sich einer der Gangster in Reichweite befindet, sich zu weit aus der Deckung vorlehnt, schieße ich. Nach und nach gelingt es mir einen nach dem anderen auszuschalten. Dann ist der letzte an der Reihe.

 

Ich habe keine günstige Schussposition, daher wechsle ich die Deckung. Zu diesem Zweck hechte ich nach vorn, werfe einen Tisch um und nutze ihn, um in die Flanke des Gegners zu kommen.

 

Das Manöver gelingt. Als der letzte Gangster ausgeschaltet ist, wage ich es mich um den Munitionsnachschub zu kümmern und sammle alle Waffen im Raum auf.

 

Dann geht es weiter in die Küche. Und ich bin mir sicher, dass auch dort schon die nächsten Typen auf mich warten...

 

RED STEEL ist ein Action-Kracher von Ubisoft, der im Dezember des Jahres 2006 erschien. Damals markierte RED STEEL, dass Nintendos neu eingeführte Konsole „Wii“ nicht nur für Familienunterhaltung gedacht ist. Bislang hat sich das aber nur in Teilen bewahrheitet. Mehrheitlich belagern Casual Games den Markt für die Wii. RED STEEL ist da eine Ausnahmeerscheinung. Doch wie gut ist das Spiel?

 

Inhalt:

Los Angeles. Bewaffnete Gangster entführen die Verlobte des Spielercharakters und ermorden ihren Vater, einen gefürchteten Yakuza-Boss. Der Spieler folgt den Entführern nach Tokyo, und gerät dabei mitten in einen brutalen Bandenkrieg.

 

Es ist nun die Aufgabe des Spielers die Verlobte zu retten und die Hintergründe des Bandenkrieges aufzuklären.

 

Die Story wird sicher keinen Innovationspreis gewinnen, verspricht aber geradlinige Action in einfacher Schwarz-Weiß-Zeichnung der Bösen und Guten, was durchaus ansprechend ist.

 

Gameplay:

Die Wii wurde als extrem bewegungssensitive Konsole von Nintendo entwickelt. Diesem Prinzip folgt jeder Entwickler auf seine Weise. Die Entwickler von RED STEEL nutzen die Wii-Mote als Mauszeiger und den Nunchuck in erster Linie als Bewegungsinstrument. Mit diesem kann man dann beispielsweise Türen aufschlagen.

 

Wo die Wii-Mote innovativer eingesetzt ist, sind die Schlagabtausch-Sequenzen. Hier nutzt man die Wii-Mote als Katana-Ersatz, schwingt die Wii-Mote und hat damit die Chance schwertschwingend seinen Gegner zu besiegen. Das klappt auch sehr gut, das Nunchuk wird dabei als Parierwaffe eingesetzt. Prima Idee!

 

Vom Gameplay selber her ist RED STEEL ein waschechter Shooter, sprich es geht darum, möglichst reaktionsschnell zu sein, um die Gegner mittels Schusswaffen auszuschalten. Das Deckungssystem war damals innovativ – man kann Tische umdrehen, um sich Deckungen zu schaffen.

 

Das Shooter-Prinzip funktioniert, ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Allzu schnell erlahmen Gamer, die an die Maus-Tastatur-Steuerung des PCs gewohnt sind, und die Hände sinken auf die Sofa-Oberfläche. Hier sind Pausen beim Spielen tatsächlich angebracht.

 

Hat man sich aber daran gewöhnt, macht das neue Steuerungsprinzip sichtlich Freude.

 

Grafik und Sound:

RED STEEL bewegt sich im oberen Bereich der Grafik-Möglichkeiten der Wii. Hier wurden von den Entwicklern viele Effekte eingesetzt. So gibt es Spiegelungen auf glatten Oberflächen, bewegtes Wasser, ein animierter Himmel und andere Nettigkeiten für das Auge mehr.

 

Weiterhin nutzten die Macher von RED STEEL den Wii-Grafikchip, um bei Actionsequenzen so viele Dinge wie möglich zu Bruch gehen zu lassen. Das intensiviert das Action-Erlebnis natürlich um einiges und trägt dazu bei, dass man sich stark in die Welt von RED STEEL versetzen kann.

 

Der Soundbereich ist gut bestückt: Die Waffeneffekte klingen ordentlich und reichlich satt, nur die Pistole hat wenig Bässe im Schuss-Sound. Die Musik kann befriedigen.

 

Fazit:

RED STEEL ist ein Action-Shooter für die Wii, der auch knapp zweieinhalb Jahre nach seinem Erscheinen noch die Shooter-Fangemeinde begeistern kann. Zwar ist die Bewegungssteuerung ungewohnt für Shooter-Fans, doch gewöhnt man sich daran. Für die Wii ist RED STEEL eines der besten Action-Shooter-Feste, die derzeit auf dem Markt sind.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404270010164e2f3907
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Wii-Spiel:

Red Steel

Ubisoft, 6. Dezember 2006

USK: 18

 

ASIN: B000FII8LA

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 19.06.2009, zuletzt aktualisiert: 10.01.2015 02:49, 8889