Reihe: Commander Cork Bd. 1
Rezension von Martina Klein
Im Internet auf der Seite von Gringo Comics gibt es zu dieser Comicreihe folgende Information:
„Renitente Mutanten, tumbe Roboter und rebellische Automaten - die wirklichen Probleme des nächsten Jahrtausends!
Cork und seine Mutantenassistentin Reena stoppen den Materiequirl, finden sich im Schlund des Belza-Kaar wieder und müssen die Mission Ultra-Liquid bestehen - und immer wieder entpuppt sich die Tücke des Objekts als größter Feind für die Helden einer anderen Dimension....“
„Commander Cork“ ist eine Fortsetzungsheftreihe, der eigentliche Titel der Reihe lautet „Aus den Memoiren des Commander Cork“, und so sind die Hefte auch aufgebaut: Jedes Heft enthält mehrere einzelne Episoden unterschiedlicher Länge, z.T. auch kurze Comic-Strips.
Diese einzelnen Episoden sind kurze Abenteuer aus Commander Corks Leben, der – es klingt eigentlich nach einer „ruhigen Kugel“... – „Administrations-Adlatus der Zentralverwaltung von Meta-Pengo“ ist. (Meta-Pengo heißt die Welt, in der die Protagonisten leben – unter einer riesigen Kuppel wegen der „verheerenden Klimakatastrophe vom Ende des vorigen Jahrtausends“... aber das ist eine andere Geschichte). Doch so geruhsam, wie es klingt, ist der Job und somit das Leben von Commander Cork nicht. Verwaltungsarbeit auf Meta-Pengo ist eine echte Herausforderung, bei der es so manch bizarres Abenteuer zu überstehen gilt.
Unterstützt wird Cork dabei wie erwähnt von seiner Assistentin Reena Torgan, ihres Zeichens eine Mutantin: Seit einer schlimmen und nicht näher beschriebenen Seuche kommt es leider immer wieder zu Mutationen bei den Neugeborenen. Reena ist davon betroffen und somit Opfer von so mancher offenen und versteckten Diskriminierung. Und das alles nur, weil sie ein bisschen anders aussieht als der normale „Meta-Pengoaner“... nämlich mehr oder weniger so wie wir erdenbewohnende Menschen – „Igitt... wie hässlich...!“ so die einhellige Meinung der „normalen“ Leute, allen voran Commander Cork...
Sprachlich ist dieser Comic wirklich das Witzigste, was ich seit langem an Comics gelesen habe.
Besonders witzig ist dabei die Darstellung des Charakters von „Corki“ (so nennt ihn Reena – er hingegen siezt sie beständig...): Er hat eigentlich nie wirklich den Durchblick, obwohl er das natürlich von sich selbst denkt, und meckert dann grundlos an der patenten Reena rum, die sowieso keiner für voll nimmt – und das bloß, weil sie ein Mutant ist... Das bietet viel Stoff für Situationskomik. Ich hab selten bei einem Comic so lachen müssen.
Der Zeichenstil hingegen ist jetzt nichts wirklich Besonderes... der Seitenaufbau der einzelnen Comicseiten und –strips auch nicht... Aber das macht nichts, die Figuren sehen z.T. wirklich witzig aus, besonders „Corki“, wenn er wieder mal genervt ist ob der Ignoranz, die ihn seiner Meinung nach umgibt. Als Besonderheit hat jede Figur eine eigene Schrift beim Sprechen (also in den Sprechblasen), wobei das Aussehen der jeweiligen Schrift passend zum Charakter ausgewählt ist. Schöne Idee.
Manchmal denkt man, dass die einzelnen Episoden etwas länger sein könnten, was wahrscheinlich daran liegt, dass man sich wünscht, Cork und Reena noch weiter bei ihrem alltäglichen Leben zuzusehen. Weil es eben gerade immer dann besonders unterhaltsam wird, wenn sie Zeit haben, ein Thema wortreich zu vertiefen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, ist ja schließlich eine Fortsetzungsreihe.
Fazit:
Ich kann Euch das Heft nur wärmstens empfehlen, es ist wirklich superwitzig. Mit 3,00 € ist es für ein Produkt, das nicht in „Massenproduktion“ entstanden ist, sehr günstig. Und Ihr unterstützt den Comic-Nachwuchs, der noch nicht „mainstream-mäßig“ den Durchbruch geschafft hat. Aber was nicht ist, kann ja wie gesagt noch werden...