Ripper Street, Staffel 3 (DVD; TV-Serie; FSK 16)
 
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Ripper Street, Staffel 3

Rezension von Christel Scheja

 

Aufgrund niedriger Zuschauerzahlen hätte “Ripper Street” bereits nach der zweiten Staffel ihr Ende gefunden, dann sprang aber Amazon ein und finanzierte die Fortsetzung, so dass die Serie fortgesetzt werden konnte. Die dritte Staffel, die zwar vier Jahre nach der zweiten angesiedelt wurde, schließt dennoch an die Ereignisse an, die bereits das Leben der Helden geprägt haben.

 

Inzwischen schreibt man das Jahr 1894. Seit über sechs Jahren versucht Inspector Oliver Reed Ordnung im Stadtteil Whitechapel zu schaffen, dass durch seine arme oder zwielichtige Bevölkerung besonders anfällig für Verbrechen zu sein scheint – sei es nun, dass die Täter oder Opfer sind.

Seine Freunde sind allerdings nicht mehr an seiner Seite Drake ist nach Manchester gegangen um nach dem Tod seiner Frau Abstand zu gewinnen und neu anzufangen und auch Captain Homer Jackson hält sich von ihm fern, da er seine illegalen Aktivitäten und seine Geheimnisse nicht ganz von der Arbeit für die Polizei trennen konnte, zumal einige sehr unangenehme Dinge ans Licht gekommen sind, die mit der Bordellbesitzerin Long Susan zusammen hängen.

Und auch Reed selbst ist einsamer als je zuvor – hat er doch nicht nur inzwischen seine Frau verloren, sondern sperrt sich auch seit Monaten verzweifelt gegen den Wunsch von Inspektor Abberline, dessen Platz als Cheif Inspektor zu übernehmen und damit das Viertel endlich hinter sich zu lassen.

Doch dann führt ein Zugunglück in Whitechapel, das 55 Bewohnern des Viertels das Leben kostet, die drei ungleichen Freunde wieder zusammen, stellt sich doch schon bald heraus, dass kein tragischer Unfall dahinter gesteckt hat, sondern ein Verbrechen – ein dreister Überfall, der das Ziel hatte, ein paar amerikanische Wertpapiere zu entwenden, die auch auf keinem legalen Weg nach England gekommen sind.

Auf der Suche nach den Drahtziehern riskiert Reed eine Menge, nicht ahnend, das seine Gegenspieler etwas in der Hand haben, was ihn selbst schon bald aus der Wahn werfen könnte, wenn er nicht aufpasst.

 

Inhaltlich hat sich nicht viel an der Serie verändert. Neben dem durch alle Folgen der Staffel laufenden roten Faden, gibt es natürlich auch in jeder einzelnen Episode ein Verbrechen, das aufgeklärt werden muss. Allerdings ist es diesmal so, das einige davon durchaus mit dem Hauptplot zusammen hängen und nicht schon nach einer Folge ausgestanden ist.

Der Sprung von vier Jahren hat die Figuren reifen lassen – gerade Sergeant Drake hat in der Zeit in Manchester Abstand gewinnen und seinen Frieden finden können. Sichtlich offener kehrt er in das vertraute Viertel zurück und tritt nach und nach immer mehr in die Fußstapfen von Reed.

Auch Captain Homer Jackson hat sich verändert, ist weniger zwielichtig und zynisch – scheint gemerkt zu haben, dass manchmal auch ein wenig Demut wichtig ist. Allerdings kann er am Ende auch nicht wirklich aus seiner Haut und sorgt wieder einmal dafür, dass Loyalitäten hinterfragt werden. Andererseits versteht er aber auch, wann er die richtigen Entscheidungen treffen sollte und wann er seinem Herzen folgen kann.

Reed selbst wirkt am Anfang unverändert – man merkt aber auch, dass ihn der konstante Kampf gegen das Verbrechen gezeichnet hat. Gerade diesmal wird er selbst ständig auf die Probe gestellt, denn ein Schatten seiner Vergangenheit, den er selbst noch nicht überwunden hat, kehrt zurück und bringt seine Prinzipien zum Wanken.

Die dritte Staffel greift tatsächlich die vielen offenen Fäden auf, die aus den restlichen Staffeln übrig geblieben sind und beginnt sie jetzt und hier zu verknüpfen. Eine zentrale Rolle dabei spielt Long Susan, die ein Etablissement in Whitechapel betreibt, bei dem die Mädchen, die dort auftreten nicht nur Gesangsdarbietungen zum besten geben dürfen. Auch Rose, die bereits früher für sie arbeitete und eine geheime Flamme von Drake war, ist wieder mit dabei und spielt stellenweise eine wichtige Rolle.

Die Vergangenheit von Susan Hart und Captain Jackson holt die beiden Amerikaner ebenfalls bald wieder ein und zwingt sie zu einem gefährlichen Spiel, dass zur Triebfeder vieler Folgen wird. Und auch Reed darf sich von seiner dunkelsten Seite zeigen, als plötzlich Geheimnisse offengelegt werden, die seine größte seelische Narbe berühren.

Mehr als er wird nun Sergeant Drake zum Fels in der Brandung, scheint es doch so zu sein, dass der ehemals impulsive Exsoldat mit seinem Inspektor die Rollen tauscht und die Wogen glättet – und man nimmt sich Zeit, dieses Thema durch die ganze Staffel zu ziehen.

Auch das Setting ist wieder stimmungsvoll – man fühlt sich regelrecht in das Whitechapel des Jahres 1984 versetzt, in dem die Bewohner nur eines tun, am Leben zu bleiben und das Beste daraus zu machen, auch wenn andere dabei auf der Strecke bleiben. Daher sind viele dazu bereit sich zwielichtigen Geschäften hinzugeben. Doch sie alle bleiben Menschen, mit Stärken und Schwächen, die sich nicht scheuen, sich auch manchmal von ihren Gefühlen leiten zu lassen und selbst so etwas wie Liebe zu schenken.

Insgesamt schließt die Serie sauber an die beiden ersten Staffeln an, so als wolle sie viele der dortigen Entwicklungen zu einem Abschluss bringen. Vielleicht wird sogar ein Wechsel an der Spitze angedeutet – aber das können wohl nur die bereits genehmigten Staffeln 4 und 5 verraten, die erst 2016 und 2017 laufen werden.

 

 

Fazit:

 

Die dritte Staffel von „Ripper Street“ bügelt nicht nur die Schwächen der vorhergehenden aus, sondern kehrt auch zu den Themen und Inhalten zurück, die die Serie so interessant gemacht hat. Zudem werden Handlungsfäden aufgegriffen und geschickt miteinander verwoben, so dass die Saga ein rundes Ende bekommt, auch wenn man sich natürlich einige Hintertürchen offen lässt. Daher lassen die Episoden keine Wünsche offen, machen aber auch noch Lust auf mehr. Wie immer kann sich auch das Setting sehen lassen – nicht nur die Kulissen und die Kostüme sind ansprechend und atmosphärisch gestaltet, auch Dialoge und Interaktion der Figuren wissen ohne Abstriche stimmungsvoll in das ausgehende 19. Jahrhundert zu versetzen.

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DVD:

Ripper Street, Staffel 3

Regisseur(e): Andy Wilson, Anthony Byrne, Saul Metzstein

Format: PAL, RC 2

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Anzahl Disks: 3

FSK: Freigegeben ab 16 Jahren

Studio: Polyband/WVG

Erscheinungstermin: 27. November 2015

Produktionsjahr: 2015

Spieldauer: 472 Minuten

ASIN: B0149KE88G

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

  • Darsteller:

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  • Matthew MacFayden

  • Jerome Flynn

  • Adam Rothenberg

  • MyAnna Buring

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404201420218a5ed763
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Erstellt: 16.01.2016, zuletzt aktualisiert: 21.12.2023 16:17, 14268