Robin Hood Staffel 2.1 (DVD; TV-Serie; FSK 12)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Robin Hood, Staffel 2, Teil 1

Filmkritik von Christel Scheja

 

Rezension:

 

Auch die zweite Staffel der britischen “Robin Hood”-Serie von 2006 erscheint in zwei Staffelboxen. So enthält die hier vorliegende Box nur die Folgen 1-6. Noch immer kämpft Robin gegen den Sheriff von Nottingham und seinen Handlanger Guy of Gisbourne. Doch nun geht es nicht mehr nur darum, das Volk vor all zu viel Grausamkeit und Willkür zu beschützen, sondern auch darum, zu verhindern, dass König Richard bei seiner Rückkehr aus dem heiligen Land ermordet wird.

 

Robin Hood hat entdeckt, dass Guy of Gisbourne zu den „Schwarzen Rittern“ gehört, die auch schon in einer Zeit in Palästina Unfrieden stifteten und versuchten, den König zu ermorden. Er hat diesen damals gerettet und dadurch viel Ruhm gewonnen.

Doch heute ist er nur noch ein Gesetzloser, der es um so schwerer hat, verstehen ihn doch auch die Mitglieder seiner Bande nicht immer. Dennoch gibt er nicht auf und kämpft weiter für seine Ideale.

Zuerst einmal muss er miterleben, wie Guy Knighton Hall, zerstört, Marian und ihren Vater Edward verhaftet und in die Burg bringt, wo sie von nun an unter Hausarrest stehen und damit für ihn unerreichbar werden.

Zudem mehren sich die Hinweise, dass der Sheriff nun offen einen Geheimbund der Schwarzen Ritter gegründet hat. Hilfe bekommt er dabei durch seine ähnlich grausame und verrückte Schwester Davina.

Etwas anderes bekommt der junge Outlaw aber nicht mit: Allan wird gefangen genommen, doch Gisbourne bietet ihm einen Handel an. Er kommt frei, wenn er dazu bereit ist, von nun an für ihn zu spionieren.

Die Aussicht auf Gold siegt über die Ehre und Loyalität und so hat es Robin in der kommenden Zeit immer schwerer, gegen die Schergen aus Nottingham zu bestehen. Zwar entkommt er den meisten Fallen ... aber es wird bald offensichtlich, dass jemand in der Gruppe ein Doppelspiel treibt. Die nun folgenden Verdächtigungen zerbrechen die Gruppe fasst und es scheint, als habe Guy of Gisbourne nun doch endlich die Oberhand. Zudem kann er Marian um so mehr zusetzen, die mittlerweile immer mehr auf der Seite ihres Jugendfreundes steht.

Dazu kommen vergnügliche Abenteuer mit einem reichen bayrischen Adligen, der viel pfiffiger ist, als er seine Umgebung glauben lässt, Kinder, die nun schon anfangen Robin Hood zu spielen und dem Outlaw damit einen Spiegel vorhalten und die Erfindung eines Schmieds, der Rüstungen schmiedet, die auch dem Schuss eines Langbogens wiederstehen können. Eine Hexe muss gerettet werden, währen d ihre Tochter in den Wehen liegt, und nicht zuletzt versuchen die Verschwörer andere Adlige auf ihre Seite zu bringen und beginnen um England zu schachern.

 

In der zweiten Staffel scheint die jüngste „Robin Hood“-Serie ihre Linie zu finden. Es geht nicht mehr länger nur um den „Rächer der Enterbten, den Beschützer von Witwen und Waisen“, nun spielt auch noch eine deutliche politische Bedeutung mit hinein. Historisch ist diese zwar aus der Welt gegriffen – ebenso wie der Charakter des Outlaws, aber es sorgt dafür, dass die Spannung steigt und der Ablauf einer Folge nicht mehr in allem vorhersehbar ist.

Vordergründig beherrschen immer noch die vordergründigen kleinen Abenteuer die Handlung – es ist nun aber auch ein deutlicher roter Faden zu erkennen, der die Geschichten fester zusammenhängt.

Einen größeren Anteil daran hat auch Guy of Gisbourne, dessen Loyalität immer mehr ausgetestet wird. Man merkt sehr deutlich, dass er ganz und gar nicht glücklich über manche Entwicklungen ist, vor allem was Marian betrifft. Seine Bemühungen, sie für sich zu gewinnen, laufen allerdings ins Leere, da er dabei immer noch massive Fehler begeht. Aber je wahnsinniger der Sheriff sich gebärdet, um so mehr kommt er ins Nachdenken und Hinterfragen, wird dadurch menschlicher und entwickelt sich immer deutlicher zum Anti-Helden.

Robin und seine Freunde bleiben allerdings weiterhin sehr blass. Es ist durchaus amüsant zu beobachten, wie ihre verschiedenen Auffassungen aufeinander prallen, wenn wieder einmal deutlich wird, dass nur Robin von Adel ist. Insgesamt aber haben sich die Helden nicht sonderlich verändert. Gerade einmal Robin zeigt ein wenig mehr Verantwortung und Voraussicht als früher.

Ansonsten badet die Serie auch weiterhin in Klischees, die man sich aus dem Verfilmungen der letzten zwanzig Jahre abgesehen hat. Auch ist die einfache Ausstattung der Atmosphäre manchmal nicht zuträglich, schaffen anachronistische Kleidung und auch flapsige Redewendungen oft genug deutliche Stilbrüche.

Gerade der Sheriff fällt oft aus seiner Rolle wirkt in seiner Überdrehtheit eher lächerlich und fehl am Platz, obwohl er durchaus Züge eines psychopathischen Massenmörders trägt. Es bleibt ein zwiespältiger Eindruck – die Serie wird zwar immer mehr zum düsteren Action-Drama in dem mit harten Bandagen gekämpft wird, verharmlost durch Albernheiten aber den Ernst der Lage.

Bild und Ton der DVD sind ganz ordentlich und der Entstehungszeit angemessen. Es gibt allerdings keine Extras.

 

 

Fazit:

 

Damit bietet die erste Hälfte der zweiten Staffel von „Robin Hood“ zwar vordergründig unterhaltsame Episoden, die durch den roten Faden gewinnen, aber es passt immer noch nicht alles so zusammen, wie man es sich als Zuschauer wünscht. Unpassender Humor und überdrehte Charaktere lassen manche Aktion aufgesetzt wirken und heben die Oberflächlichkeit der Serie leider viel zu deutlich heraus. Ob sie dadurch noch seichte Familienunterhaltung bleibt, muss jeder für sich entscheiden.

Nach oben

Platzhalter

DVD:

Robin Hood Staffel 2.1

GB 2006/7

Regisseure: Matthew Evans, Graeme Harper und Roger Goldby

Komponist: Andy Price

Format: Dolby, PAL, RC2

Sprache: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0 & 5.1)

Untertitel: Englisch

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Umfang: 2 DVDs

FSK: 12

Polyband/WVG, 27. Juli 2012

Spieldauer: 266 Minuten

 

ASIN: B007VX2PD4

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Jonas Armstrong

Gordon Kennedy

Sam Troughton

Lucy Griffiths

Richard Armitage

Keith Allan

Randy Lloyd

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240426194841abca1ed8
Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 31.08.2012, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 12688