Rock of Ages 3: Make & Break
Rezension von Cronn
Dieser blöde Polyphem!
Jetzt hängen wir schon seit Stunden in dieser Höhle rum und er liegt immer noch auf seinem Schafsfell, während ein riesengroßer Steinblock den Ausgang blockiert. Dabei haben wir so schön gefeiert in seiner Behausung. Dumm war nur, dass der Kerl zu früh heimgekommen ist. Muss man so nachtragend sein, nur weil ein paar Hammelkeulen und Wein-Amphoren fehlen?
Mein Name? Entschuldigung, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe. Ich heiße Elpenor und bin ein Kumpel von Odysseus. Wir sind unterwegs, um endlich nach Hause nach Griechenland zu kommen. Aber momentan sind wir gestrandet an diesem Eiland, aber was noch schlimmer ist: der Zyklop Polyphem verhindert, dass wir ins Freie kommen. Doch darauf habe ich eingangs schon hingewiesen.
Als ich mich umschaue, leuchtet in mir eine Glühbirne auf. Halt! Dieses Ding wird ja erst noch in ca. 1900 Jahren erfunden. Sorry. Also nochmals auf Anfang:
Als ich mich umschaue, leuchtet in mir eine Ideen-Fackel auf! Dort steht ein Felsbrocken, rund und schön! Wenn ich den auf den Ausgangsfelsen hinabwälze, mit genug Schwung, dann wird der sicherlich hinausgewuchtet. Ein Lob auf Ktesibios, meinen alten Lehrmeister der Mechanik!
Ich schnappe mir ein halbes Dutzend Kameraden und steige hinauf zum Steinkoloss. Mit vereinten Kräften stoßen wir das felsige Monster an. Es rumpelt und mit großem Getöse, dann wälzt der Koloss sich hinab auf die schiefe Ebene und weiter auf den Ausgang zu.
Dann trifft er auf den sich dort befindlichen Stein – und rumms!
Der Ausgangsstein bewegt sich ein paar Millimeter. Aber noch ist der Ausgang nicht frei!
Ich muss einen weiteren Rundstein finden und hinabwälzen!
Verfluchte Axt!
Doch nach einem weiteren Anlauf ist es geschafft! Der Ausgangsstein wälzt sich nach draußen. Wir sind frei!
Aber der Zyklop ist erwacht! Was sollen wir nun tun? Er überwacht seine Schafherde, die nach draußen läuft. Nun ja, der Rest ist Geschichte …
Rock of Ages 3: Make & Break heißt der Titel, auf den der vorangegangene Vorspann Bezug nimmt. Schon der launige Text zeigt, dass Humor ein wesentlicher Bestandteil des Games ist. Die Entwickler von Giant Monkey Robot und ACE Team haben bereits mit den beiden Vorgängertiteln unter Beweis gestellt, dass sie dies gekonnt umsetzen können. Aber worum dreht sich der dritte Teil eigentlich?
Hintergrund:
»Rock of Ages 3: Make & Break« versetzt den Spieler bei dem Karriere-Modus in die Rolle des Elpenor, eines fiktiven Kameraden von Odysseus. Dabei beginnt es ganz klassisch in der Höhle von Polyphem, dem Zyklopen. Während des Storyverlaufs finden weitere Begegnungen statt, die quer durch die Zeit verlaufen. Mit dabei sind u.a. als Gegner Julius Cäsar, Montezuma, Rasputin, Dschingis Khan, Königin Elisabeth von England und Schottland.
Dementsprechend verändern sich Szenario und Gameplay-Elemente. Die Story ist auf Monty-Python-Art interpretiert und inszeniert, was für einige Lacher sorgen dürfte.
Gameplay:
Das Spiel selbst baut auf zwei Gameplay-Mechaniken auf. Das eine ist das Tower-Defense-Prinzip, das andere ist ein Action-Prinzip.
Während man im Tower-Defense-Modus Turmmauern setzt, Drehbänke organisiert, Goldminen plündert, Ballistas aufstellt und anderes mehr, ist man beim Action-Teil darauf konzentriert, einen Steinbrocken oder anderes auf einer schiefen Ebene voranzubringen und Hindernisse auszuweichen.
Das Gameplay ist wie schon in den Vorgängern unverwüstlich und spaßig. Allerdings muss man ein Faible für die Planungsphase des Tower-Defense-Teils mitbringen, denn es kann langatmig werden.
Die Action-Phase hingegen ist wunderbar fluffig inszeniert und spielt sich spaßig. Gelungen ist auch die Tatsache, dass man im Koop gegeneinander antreten kann.
Besonderer Augenmerk verdient der Welten-Entwickler-Modus. Hier ist es den Spielern erlaubt, eigene Szenarios zu entwerfen und miteinander auszutauschen. Auf diese Weise ist es gesichert, dass »Rock of Ages 3: Make & Break« lange Zeit Spaß macht und mit neuen Levels der Community versorgt wird.
Grafik und Sound:
Naturgemäß ist die Grafik von »Rock of Ages 3: Make & Break« beeinflusst von den Zeichentrick-Kunstwerken Monty Pythons, wofür Terry Gilliam verantwortlich war. Dieser schräge Humor ist auch bei der dritten Iteration von Rock of Ages beibehalten worden.
Aufgrund dieser Tatsache ist die Grafikqualität schwer in Kategorien einzustufen. Wer diesen Stil mag, wird hier auf jeden Fall nicht enttäuscht. Alle anderen müssen sich dem unterordnen, dass die Grafik von »Rock of Ages 3: Make & Break« auf Zeichentrick basiert.
Der Sound ist u. a. von klassischen Stücken beeinflusst, was gelungen interpretiert ist. Aber gerade in der Planungsphase vom Tower-Defense-Teil wiederholt sich die Musik sehr oft und kann dann nerven. Da empfiehlt sich das Abschalten. Ansonsten ist die musikalische Untermalung gut gelungen.
Fazit:
Wer bereits die Vorgänger mochte, wird mit »Rock of Ages 3: Make & Break« erneut glücklich. Gerade die Community-Levelbau-Funktion wird für Wiederspielwert sorgen. Aber auch der Storymode macht Laune.
Monty-Python-Fans und Freunde von Tower-Defense machen garantiert mit dem Kauf nichts falsch.
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