Rollende Steine. Echt zauberhaft: Zwei Scheibenwelt-Romane in einem Band (Autor: Terry Pratchett)
 
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Rollende Steine. Echt zauberhaft: Zwei Scheibenwelt-Romane in einem Band von Terry Pratchett

Rezension von Zeenat Rauf

 

In diesem Doppelband erwartet den Leser ein in Großbuchstaben sprechender Tod im Roman „Rollende Steine“ und ein tollpatschiger Rincewind im Roman „Echt zauberhaft“…

 

Rollende Steine

 

Die „Band Mit Steinen Drin“, dass sind der Barde Imp aus Llamedos, der Zwerg Glod und der Troll Lias. Diese drei wollten ursprünglich in die Musikergilde in Ankh-Morpork, doch die Gebühr ist so hoch, dass sie sie sich nicht leisten können. Kurzerhand beschließen die drei sich zusammenzutun- denn wenn sie ohne Mitglied der Gilde zu sein musizieren, würde das der Gilde nicht gefallen; außerdem sollte die Musik frei sein. Da Imp aufgrund eines kleinen Unfalls zwischen dem Trollhintern und seiner Harfe kein Instrument mehr hat, suchen die drei einen geheimnisvollen Instrumentenladen auf, in dem Imp eine Gitarre findet. Schnell merkt er, dass sie Gitarre mehr ist, als sie zu sein scheint. Denn die Musik wird lebendig und ergreift Besitz von ihm. Bald sind alle Zuhörer fasziniert von der „Musik mit Steinen drin“ (Rock ‘n Roll) und selbst die Zauberer der Unsichtbaren Universität kommen nicht umhin sich Lederjacken zu kaufen und rebellisch zu werden…

 

Zur selben Zeit erlebt TOD eine Midlifecrisis und kurzerhand ist Susanne, die von TODs Arbeit wenig Ahnung hat, der Ersatz und spielt den weiblichen TOD. Ihr Großvater zieht währenddessen von einer Bar, in der er sich betrinken will, um zu vergessen, in die klatschianische Fremdenlegion und weiter. Nur dumm, dass sich Susanne in den Barden Imp Y Celin verliebt, denn seine Zeit war eigentlich abgelaufen…

 

Echt zauberhaft

 

Der Patrizier, Lord Vetinari, bekommt eine Nachricht von Lord Hong aus dem Gegengewicht-Kontinent, mit dem er eine politische Beziehung pflegt. Lord Hong verlangt nach dem „Großen Zaubberer“, und somit wird Ridcully beauftragt diesen zu finden und ihn zum Gegengewicht-Kontinent zu schaffen. Schnell wird klar, dass ironischerweise der ein wenig talentlose Rincewind damit gemeint ist- dass passt den anderen gleich in den Kram, denn niemand war bereit die gefahrenvolle Reise auf sich zu nehmen. Mit Hilfe von Magie wird Rincewind in die Universität herbeigezaubert und ihm wird klar gemacht, dass er die Reise antreten muss, wolle er als vollwertiger Zauberer gelten und seinen Kopf behalten.

Erneut wird er mit Magie weggezaubert- doch was keiner ahnt: Lord Hung will Rincewind zu seinen eigenen Zwecken missbrauchen, denn in Hunghung haben sich Rebellen zusammengerauft, die der Lord benutzen will, um an die Macht zu gelangen.

Währenddessen versucht Rincewind- wie könnte es auch anders sein- zu flüchten, doch will ihm das nicht so recht gelingen und er schlittert von einer Gefahr in die nächste.

Zur gleichen Zeit befindet sich Cohen der Barbar mit seiner „Grauen Horde“, allesamt alte, jedoch zähe Barbaren, auf dem Gegengewicht-Kontinent und diese verfolgen ihre eigenen Ziele…

 

Fazit

 

Ein Doppelband, mit Band 16 und 17 der Scheibenwelt-Reihe, der es wiedermal in sich hat.

In „Rollende Steine“ lassen sich allerlei Anspielungen auf Elvis, die Rolling Stones und andere Musikbezogene Andeutungen wiederfinden, die im Englischen sicherlich zahlreicher sind, doch auch wenn man was die Musik betrifft nicht so sehr bewandert ist, wird einem das Buch sicher gefallen.

Es ist einfach nur komisch, wie selbst der Bibliothekar von der Musik mitgerissen wird und wie Treib-mich-selbst-in-den-Ruin-Schnapper die Gelegenheit am Schopfe packt, um „Die Band Mit Steinen Drin“ zu managen und das große Geld zu machen.

 

Durch die zahlreichen Sichtwechsel zu unterschiedlichen Personen setzt sich die Handlung sich langsam zusammen und der Leser gewinnt einen gewissen Überblick über das Geschehen.

Ein Paar Zusammenhänge waren am Ende ein wenig verworren, so dass man da eventuell zweimal nachlesen musste, aber Terry Pratchett beeindruckt mal wieder mit hintersinnigem Humor und witzigen, unerwarteten Wendung.

 

Das Pendant zu T.m.s.i.d.R. Schnapper lässt sich auf dem Gegengewicht-Kontinent in „Echt zauberhaft“ finden: Schlitze-mir-ehrenvoll-den-Bauch-auf Schnapphala, der seinerseits Fleisch mit undefinierbarer Herkunft verkauft.

Die Handlung in diesem Roman ist ein wenig geradliniger. Schade fand ich, dass Truhe, Rincewind ansonsten treuer Begleiter eher selten ins Spiel kam und diesmal relativ wenig über ihn geschrieben wurde.

Im Gegensatz zu „Die Farben der Magie“ oder „Das Licht der Phantasie“, die Bücher in denen die Scheibenwelt ihren Anfang mit Rincewind nahm, ist „Echt zauberhaft“ besser. Mehr Action und Spannung erwarten den Leser, ohne irgendwelche Längen, die auftauchen.

Die besten Szenen in dem Buch waren meiner Meinung nach die mit der Grauen Horde. Der Lehrer, der auch zur Gruppe gehört, versucht den anderen ein zivilisiertes Benehmen nahezubringen und der Irre Polterer mit seinem Wasisn? war dabei der beste.

Wie Rincewind jedoch trotz seiner Fluchtversuche auf einen alten Bekannten trifft, sollte jeder selbst lesen…

 

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Rollende Steine. Echt zauberhaft: Zwei Scheibenwelt-Romane in einem Band

Reihe: Scheibenwelt

Autor: Terry Pratchett

Broschiert: 825 Seiten

Verlag: Goldmann (9. Februar 2009)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3442134412

ISBN-13: 978-3442134410

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 22.04.2009, zuletzt aktualisiert: 25.11.2023 16:59, 8611