Romeo x Juliet, Vol. 06 (DVD)
 
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Romeo x Juliet, Vol. 06

Filmkritik von Christel Scheja

 

Fans der 24-teiligen Anime-Fernsehserie werden sich schon lange gefragt haben, ob und wie die Geschichte um „Romeo + Juliet“ dem klassischen Drama folgen und die Liebenden in den Tod führen wird, oder nicht. Auf der letzten von insgesamt sechs DVD’s, die gerade eben von OVA heraus gegeben wurde, erhalten sie nun die entsprechende Antwort.

 

Vor vierzehn Jahren stürzte der tyrannische Duce Montague in einer Blutnacht die herrschende Familie Capulet und übernahm selbst die Herrschaft über Neo Verona, einer in den Wolken schwebenden Stadt. Doch in der ganzen Zeit hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass ein Kind der Familie, die Tochter Juliet überlebt habe. Bewiesen werden konnte es jedoch nie. Dennoch verhärtete das Herz des Tyrannen über die Jahre und er begann jeden gnadenlos zu verfolgen, der auch nur Andeutungen machte, das Wort gegen ihn zu erheben. Seine Willkürherrschaft wirkte sich vor allem auf das Volk aus.

Und nun scheint die Tyrannei ihren Höhepunkt erreicht zu haben, denn immer mehr Männer und Frauen werden grundlos festgesetzt, nur weil sie entweder nicht die Steuern bezahlen können oder sonst den Anschein gemacht haben, Rebellen zu sein. Allerdings haben sich die wahren Widerständler gut verborgen. In einem Theater haben die letzten Getreuen der Capulets die kleine Juliet aufgezogen und zu einer tapferen Kämpferin gegen Ungerechtigkeit und Willkür gemacht. Das ist ihnen sogar so gut gelungen, dass sie als „Roter Wirbelwind“ verkleidet zu einer Freiheitskämpferin geworden ist.

An ihrem sechzehnten Geburtstag erfährt sie allerdings, wer sie ist. Doch da scheint das Kind schon in den Brunnen gefallen zu sein, denn kurz vorher hat sie Romeo Montague kennen gelernt, den Sohn des Duce. Doch er ist ganz anders als sein Vater – mitfühlend, freundlich und moralisch integer.

Dennoch bringen diese Gefühle das Mädchen in einen schweren Gewissenskonflikt, weil sie nun nicht mehr weiß, was sie tun soll. Denn einerseits möchte sie diese Liebe nicht verraten und zum anderen auch nicht ihre Freunde, die ihr dabei helfen wollen, den Tyrannen zu stürzen.

Lange stellt sie ihre wahren Gefühle zurück – bis durch die Umstände auch die anderen erfahren, was passiert ist. Doch sie wenden sich nicht von ihr ab, da Romeo längst durch seinen Einsatz für die Menschen von Neo Verona bewiesen hat, dass er kein Feind ist. Dafür wird er hart von seinem Vater bestraft, aber auch das stärkt seine Position nun noch mehr.

Und schließlich ist der Tag der Befreiung gekommen. Juliet kehrt im Triumph in ihre Heimatstadt zurück. Nur noch der Palast im Herzen Neo Veronas ist in der Hand des Duce und seiner letzten Getreuen.

Da aber tritt eines Nacht – kurz vor dem entscheidenden letzten Kampf – eine magische Gestalt vor Juliet und enthüllt ihr ein düsteres Geheimnis. Erste Beben und Naturkatastrophen kündigen es schon an – das, was die Welt zusammen hält, das magische Konstrukt, auf dem sich Neo Verona befindet, droht zu sterben. Die Sünden der Menschen haben dem Baum Escalus alle Kraft genommen und er droht zu sterben. Nur noch ein selbstloses Opfer kann die Katastrophe jetzt noch aufhalten. Juliet muss den Samen des Lebensbaumes in sich aufgehen lassen und ihr eigenes Leben geben, wenn sie will, dass die Menschen überleben.

Mit diesem Wissen erfüllt sie ihre Aufgaben in der Befreiung Neo Veronas, auch wenn sie von nun an nicht mehr glücklich sein. Nur einem vertraut sie sich an – dem geheimnisvollen Ritter Tybald. Und dieser bringt Romeo schließlich auf den richtigen Weg, als dieser nicht verstehen kann, warum sich seine Geliebte so von ihm abwendet...

 

Spannend werden auch die letzten vier Folgen in Szene gesetzt, in denen ein Ziel keine große Überraschung mehr ist, und das andere zwar zu erahnen, ist, aber nicht unbedingt eintreten muss.

Allerdings ist „Romeo und Julia“ schon im Original eine tragische Liebesgeschichte, die zu Tränen rührt. Die Japaner geben in ihrer Geschichte dem ganzen allerdings noch einen tieferen und für sie eigentlich typischen Sinn, der das Wohl des Einzelnen unter das der Gemeinschaft stellt.

Aber auch wenn vieles vorhersehbar ist, darf man bis zum Ende hoffen. Trotzdem sollte man sich Taschentücher bereit legen, wenn man nahe am Wasser gebaut ist, denn gerade in den letzten drei Folgen wird es melodramatisch. Der ein oder andere, der Action vorzieht, mag die großen Gefühle dann zwar für übertrieben halten, kitschig sind sie dennoch nicht.

Das alles bleibt weiterhin sehr stimmungsvoll, die bewegenden Emotionen sind in epische Abenteuer und atmosphärisch schöne Bilder eingebettet, die sich auch zum Abschluss noch sehen lassen können. Extras gibt es wieder keine, aber das nimmt man der Serie auch nicht übel, da alles andere stimmt.

 

Alles in allem findet die Serie „Romeo x Juliet“ mit der sechsten DVD einen krönenden Abschluss. Vor allem Fans episch-romantischer Fantasy werden sicherlich von den gefühlvoll lebendig geschilderten Ereignissen um den Sturz eines Tyrannen und eine Liebe die nicht sein darf, in den Bann geschlagen und von Anfang bis Ende verzaubert.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042615010876603bc6
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DVD:

Romeo x Juliet, Vol. 06

Japan 2007

DVD 6 von 6 mit den Folgen 21-24

24-teilige Fernsehserie

Regisseur:Fumitoshi Oisaki

Musik: Hitoshi Sakimoto

Bildformat: 16: 9

Synchro: dt. . (DD 5.1) & jap (DD 2.0), Untertitel: dt

Spieldauer: ca. 120 Min (4 Episoden a 30 min)

Umfang: 1 DVD

Extras: keine

FSK: 16

OVA, 24. Juli 2009

ASIN: B0029FGHFG

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 14.09.2009, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 9193