Rückkehr des Kaisers (AutorInnen: Lena Falkenhagen und Mark Wachholz; DSA-Kampagnenband)
 
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Rückkehr des Kaisers von Lena Falkenhagen und Mark Wachholz

Rezension von Konrad Schwenke

 

Das Jahr des Feuers verbrennt das Herz des Mittelreichs. "Rückkehr des Kaisers" ist der dritte Band dieser Kampagne. Nachdem die Helden im ersten Teil "Schlacht in den Wolken" einer Armee der Finsternis gegenüberstanden, die Gareth bedrohte und im zweiten Teil "Aus der Asche" erleben mussten, wie die Adligen des Reiches sich selbst befehdeten statt dem Feind geschlossen die Stirn zu bieten, kehren sie nun zurück nach Gareth und in die vom endlosen Heerwurm verwüsteten Gebiete, die Wildermark wie man diesen Landstrich mittlerweile nennt.

Das ein Kaiser nicht zurückkehren kann ohne Konflikte auszulösen, lässt bereits das Cover erahnen. Inmitten des Kampfgetümmels stehen sich zwei Kontrahenten erbittert gegenüber, das Schwert bereits blutbefleckt während sich im Hintergrund eine verhüllte Lichtgestalt nähert.

 

Wenn man das Buch aufschlägt geht es aber zunächst nüchterner zu. Wie von den anderen Kampagnenbänden gewohnt wird noch einmal dargelegt was bisher geschehen ist, wie die aktuelle Lage aussieht und vor allem was in diesem Band passieren wird und dem Spielleiter werden die Hintergründe für das Geschehen geliefert und die Pläne der Antagonisten dargelegt, die die Helden in dieser Dichte nicht unbedingt herausfinden werden. Im Anhang dagegen befindet sich neben dem Dramatis Personae auch die Beschreibung der für den Plot wichtigen Artefakte.

 

Doch zum Inhalt: Auch Rückkehr des Kaisers knüpft direkt an den Vorgänger "Aus der Asche" an, der Übergang ist sogar noch enger als der zwischen "Schlacht in den Wolken" und "Aus der Asche". So befinden sich die Helden noch in Punin als sie von Graf Rondrigan Paligan gebeten werden sich auf die Suche nach der verschwundenen Prinzessin Rohaja von Gareth zu machen, der Erbin des Greifenthrons. Das bedeutet, dass es die Helden wieder in das Herz und den Osten des Mittelreiches verschlägt. Dort gelingt es ihnen tatsächlich die Spur der Kronerbin aufzunehmen. Doch die Aufgaben in diesem Band sind vielfältiger. So müssen die Helden eine Belagerung durchstehen, die Ruinen der zerstörten Wehrheim aufsuchen und sich in das Reich des Feindes, nach Warunk, wagen um ein wichtiges Artefakt zu erobern. Und schließlich gilt es den richtigen Kaiser zu finden, der das Kaiserreich wieder aufbauen kann.

"Rückkehr des Kaisers" ist ein würdiger Abschluss der Kampagne und man findet sowohl die Stärken als auch die Schwächen der Vorgängerbände wieder. Die Handlung ist von epischen Ausmaßen ohne dabei in den Bombast und die Effektorgie von Schlacht in den Wolken abzurutschen, obwohl man auch dieses Abenteuer im Rahmen Aventuriens ohne weiteres als High-Fantasy bezeichnen kann. Auf der anderen Seite geht es wie in "Aus der Asche" um die große Politik, was aber auch wieder bedeutet, dass eine Menge an Namen von Adligen auf die Spieler zukommt. Diesmal steht dabei vor allem die Familie Rabenmund im Vordergrund. Daher ist die Anzahl der adligen Nichtspielercharaktere zwar geringer, dafür kommen aber verschiedenste Verwandschaftsgeflechte hinzu.

Ansonsten ist die Rückkehr des Kaisers vor allem mit Krieg und Kampf verbunden.

Die Heerhaufen marschieren und die Helden müssen gleich zwei Belagerungen standhalten. Der größte Teil der Handlung spielt sich im umkämpften und rechtlosen Raum der Wildermark ab. Was leider auffällt ist die Tatsache, dass die Kavallerie immer rechtzeitig kommt um im letzten Moment die Guten zu retten. Das dürfte irgendwann auch den Spielern auffallen. Allerdings ist oft nicht so klar wer eigentlich die Guten sind. Können die Feinde von einst Verbündete sein oder droht Verrat? Diese Frage werden sich die Helden des öfteren stellen müssen und sie werden auch nicht umhin kommen Enttäuschungen hinzunehmen. Und gleichzeitig werden sie auch sich selbst prüfen müssen: Wie weit sind sie bereit für die Rettung des Mittelreiches zu gehen? Welche Mittel werden durch den Zweck geheiligt?

Sehr schön ist, dass dieser Gedanke bis zur letzten Konsequenz beachtet wurde und es durchaus eingeplant ist, dass die Helden auch auf ungewöhnliche Bündnisangebote eingehen.

Veteranen des Schwarzen Auges werden aber auch noch andere Aha-Erlebnisse haben. So klärt sich das Schicksal einiger vor langer Zeit verschwundenen Figuren und sogar der Seelensammler aus dem Aventurischen Boten Nummer 1 hat (mitsamt dem Bild) einen Platz im Abenteuer gefunden.

Unschön ist dagegen, dass sämtliche Verweise auf Seitenzahlen im Buch falsch sind. Scheinbar wurde da noch bis zum letzten Moment gearbeitet und verändert.

 

Fazit:

"Rückkehr des Kaisers" ist ein passender Abschluss für eine Kampagne die das Mittelreich gewaltig verändert hat. Wem keines der beiden vorherigen Abenteuer gefallen hat wird sich auch hier schwer tun, denn natürlich ist es ein Abenteuer für hochstufige Helden und spielt dementsprechend auch auf einem hohen Level was Schurken und Verbündete angeht. Wem nichts am Königreich retten liegt, der ist hier falsch. Wer dagegen epische Kampagnen für hochstufige Helden mag sollte sich diese Bände anschauen.

 

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Buch:

Rückkehr des Kaisers

AutorInnen: Lena Falkenhagen und Mark Wachholz

System: DSA

Gebundene Ausgabe, 118 Seiten

Fantasy Productions, September 2005

 

ISBN-10: 3890643965

ISBN-13: 978-3890643960

 

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 06.01.2006, zuletzt aktualisiert: 09.03.2019 16:32, 1738