Sacrecrow – Das Grauen stirbt nie
Filmkritik von Cronn
Im amerikanischen Kino hat der Horrorfilm eine große Tradition. Bereits mit den Universal-Filmmonstern Dracula und Frankenstein wurde der erste Stein gelegt. Bis in die heutige Zeit hat es ein Auf und Ab hierbei gegeben. In jüngster Zeit ist eine Polarisierung zu beobachten. Während kleine Produktionen mit interessanten Ideen trotz minimalem Budget für Furore sorgen, können die großen Studios nicht mithalten und produzieren Stangenware für den Massenmarkt, was sich zwar finanziell lohnt, aber vom künstlerischen Aspekt einen Ausverkauf darstellt.
Die Produktion Scarecrow – Das Grauen stirbt nie sortiert sich als Sci-Fi-Channel-Film ein und weckt mit dem Klappentext große Erwartungen beim Horror-Fan. Ob diese gerechtfertigt sind, soll die nachfolgende Rezension zeigen.
Doch zunächst erfolgt die inhaltliche Beschreibung durch den offiziellen Klappentext.
Inhalt:
›Sie schläft niemals. Sie stirbt niemals. Sie ist nicht aufzuhalten. Darum die Schreie immer wieder über die Felder hallten. Die Vogelscheuche lebt, um uns alle zu töten. Dass sie darum im Herbst begraben bleibt, ist vonnöten.‹
Als die sechs Schüler der örtlichen Highschool zusammen mit ihrem Lehrer Aaron Harris zur abgelegenen Miller-Farm aufbrechen, um dort letzte Vorbereitungen für das jährliche Vogelscheuchen-Festival zu treffen, ahnt keiner, dass sich hinter diesem Kinderreim weit mehr als ein Ammenmärchen verbirgt …
Das traditionelle Vogelscheuchen-Festival steht vor der Tür, die Vorbereitungen in einer amerikanischen Kleinstadt laufen bereits auf Hochtouren. Lehrer Aaron Harris verdonnert sechs seiner Schüler zu einer folgenreichen Strafe: Der launische Tyler, dessen Freundin Nikki, der Kapitän des Wrestling-Teams Daevon, Musterschülerin Maria, Außenseiter Calvin und Oberzicke Beth sollen die riesige Vogelscheuche von der längst verlassenen Miller-Farm abholen. Rund um den aufgelassenen Hof kursiert eine düstere Legende, an die keiner mehr so recht glauben mag. Tyler macht sich einen Spaß daraus, die überlieferten Verse immer wieder aufzusagen. Doch statt diese Warnung ernst zu nehmen, spielen die Jugendlichen in den Maisfeldern ein Katz-und-Maus-Spiel und versuchen, sich gegenseitig zu erschrecken. Doch schnell müssen sie feststellen, dass sie nicht alleine sind. Die Bedrohung ist real – und die Vogelscheuche lässt sich von nichts und niemandem aufhalten …
Kritik:
»Scarecrow – Das Grauen stirbt nie« hat den Klischee-Bonus. Die typischen Charaktere eines B-Movies treffen auf einer einsamen Farm auf ein Vogelscheuchen-Monster und werden einder nach dem anderen dezimiert. Dieser altbekannte Plot in neuen Bildern hat Charme. Die Sichtung des Films hätte ein Fest für Horrorfans werden können. Doch es sollte anders kommen, denn »Scarecrow – Das Grauen stirbt nie« stellt sich als ein Stück Film heraus, der zwar die Zutaten zu spaßigem Horror-Klischee besitzt, aber nichts damit anzufangen weiß.
Das beginnt schon beim Drehbuch: Die Charaktere stolpern von Logikfehler zu Logikfehler, besitzen dabei wenig Eigenständigkeit. Das Drehbuch lässt sich von Location zu Location wandern, ohne dass es zwingende Notwendigkeiten dafür gibt. Offensichtlich war man bemüht, möglichst interessant aussehende Örtlichkeiten zu finden.
Der Einfachheit halber wurde größtenteils auf Nachtdrehs verzichtet, wodurch die Spannung der Story ebenfalls im Licht des Tages verpufft. Dabei sind die Special Effects durchaus gelungen. Das Monster geht vollauf in Ordnung und wirkt in sich stimmig, obgleich etwas zu »glatt« und perfekt animiert, um als real durchzugehen. Zwar sind die Makeup-Effekte teilweise hanebüchen und sorgen eher für Komik denn Horror, aber die Puppen-Effekte können sich sogar sehen lassen.
Die Schauspieler agieren knapp über Laiendarsteller-Niveau, was kaum dazu angetan ist, Horrorfans zu entzücken. Außer, man erfreut sich an schlechtem Schauspiel, da man ein großes Ironie-Gen besitzt.
Fazit:
»Scarecrow – Das Grauen stirbt nie« möchte große Horror-Unterhaltung bieten, scheitert aber an diesem Vorsatz. Bis auf die Special-Effects und die Puppen-Effekte bietet der Film nichts, was auch nur im Ansatz dazu angetan wäre, Horrorfans hinter dem Ofen hervorzulocken. Es gibt weitaus bessere Alternativen.
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