Schicksalswege (Autor: James Barclay; Die Legenden des Raben 1)
 
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Schicksalswege von James Barclay

Reihe: Die Legenden des Raben

Rezension von Carsten Kuhr

 

Nachdem die erste Trilogie um die Kampftruppe des Raben mit einem überraschenden Finale abgeschlossen war, verlangte die Fangemeinde mehr. So begab sich James Barclay erneut an die Tastatur, und verfasste eine zweite Trilogie. Bei Heyne werden die Bände wie bislang in jeweils zwei deutsche Ausgaben aufgeteilt. Wer nun aber meint, dass er sich hierfür neue Protagonisten einfallen liess, oder uns mit neuen phantastischen Gegenden und Begebenheiten verwöhnt, der wird enttäuscht werden. Nach dem Motto, warum ein erfolgreiches Konzept ändern, führt er die Handlung nahtlos fort.

 

Die magischen Kollegien bekämpfen sich, die »Dunklen Schwingen«, die alle Magier verfolgen sind weiterhin auf dem Kreuzzug, die Zustände verschlechtern sich allerorts auf Balaia. Nur Erienne, die von ihrer verstorbenen Tochter die »Einige Magie« vererbet bekommen hat, hätte die Macht, entscheidend einzugreifen. Doch als trauernde Mutter hat sie sich von ihren Gefährten und ihrem Schicksal ganz in ihr Selbstmitleid zurückgezogen. Um den Krieg der Kollegien zu beenden, und das Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Richtungen der Magie wieder herzustellen sucht Ilkar das Elfenkolleg wieder auferstehen zu lassen. Doch das kann nur gelingen, wenn sich weitere Elfenmagier dem Kolleg anschliessen. Der Rabe dringt tief in den Regenwald ein, um dort nach den Elfenmagiern zu suchen, nur um feststellen zu müssen, dass die Elfen dem Untergang geweiht sind und sterben...

 

 

Die ersten drei Bände rund um den »Bund des Raben« boten Sword und Sorcery, ohne dabei den Leser mit wirkliche Neuem zu verwöhnen. Es gab die gewohnten Begegnungen mit Drachen, alte, mächtige Zauberbanne, wilde marodierende Horden, Belagerungen, und Kriege, Barclay hat sich an den typischen Versatzstücken gängiger Fantasy Romanepen weidlich bedient. Die Welt selbst blieb diffus, die Personen eindimensional.

Doch James Barclay hat aus seinen Fehlern gelernt und sich weiterentwickelt. Über die vergangenen Romane hinweg hat er seine Gestalten lebendiger gezeichnet, mit Tiefe, mit Ecken und Kanten versehen. Es gelingt ihm die innere Bindung der Mitglieder des Raben bei all ihrer charakterlichen Unterscheide deutlich, mehr noch, uns wahrhaftig zu machen. Auch überrascht die Handlung mittlerweile durch allerleit Wendungen und nicht vorhersehbare Entwicklungen. Hinzu kommt, dass er diesmal auch in der Beschreibung der Handlungsorte eine Schippe drauf legt. Sehr gelungen fand ich in vorliegendem Buch die Darstellung des vor Leben überquellenden Urwalds. Das soll nun nicht heissen, dass Barclay in der ersten Riege der modernen Fantasy mitschreibt, aber die Bücher lesen sich, gerade auch verglichen mit den ersten Bänden der Reihe zwischenzeitlich wesentlich überzeugender.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042511265994f8d291
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Schicksalswege

Autor: James Barclay

broschiert, 384 Seiten

Heyne, erschienen Mai 2006

ISBN: 3-453-53238-4

Titelbild von Jacob Werth

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 08.05.2006, zuletzt aktualisiert: 27.02.2024 15:55, 2185