Rezension von Markus K. Korb
Seit zwanzig Jahren schon werden deutsche Rollenspieler von den Abenteuern in Aventurien fasziniert. Eine Erfolgsstory sondersgleichen. Als sich 1984 die Firma Schmidt-Spiele des damals in Deutschland noch weitgehend unbekannten Freizeitvergnügens Rollenspiel annahm und ein eigenes System namens „Das Schwarze Auge“ erfand, dachten die wenigsten daran, dass gerade dieses Rollenspiel sich zu einem wahren Dauerbrenner entwickeln würde. Im Jahr 2004 feiert man das 20jährige Jubiläum und was wäre besser geeignet, um DSA hochleben zu lassen, als das Publizieren eines großangelegten Werkes, das für jeden DSA Spieler zu einem Ereignis besonderer Güte werden kann.
Mit „Schlacht in den Wolken“ liegt nun von Fantasy Productions publiziert der erste Band einer dreiteiligen Abenteuer-Reihe vor. Sein Untertitel: „Das Jahr des Feuers 1“
Die Kampagne „Das Jahr des Feuers“ ist ein großes Szenario, das von den Spielern alles fordert, ihnen im Gegenzug aber auch ein geradezu episches Spielerlebnis bietet.
VORSICHT SPOILER – diese Rezension enthält MEISTERINFORMATIONEN!
Zum Hintergrund:
Die letzten Jahrzehnte haben die Garether Krone geschwächt. Machtspiele und Streitereien in den Adelshäusern, die Usurpation von Answin von Rabemund, einzelne Provinzen streben nach Freiheit, bitterkalte Winter – all das sind die Kräfte, die von innen das Reich zu sprengen drohen.
Doch auch von außen ist es bedroht. Die Invasion der Verdammten und die Orkenzüge haben das Heer nahezu ausbluten lassen. Der Kaiser Hal verschwand und sein Sohn starb in der Schlacht.
Jetzt im Jahr 1027 BF ringt die Reichsregentin Emer um den Machterhalt für ihre Tochter. Doch die grauenvolle Finanzlage des Reiches und die Bedrohung durch die Dunklen Lande machen das Unterfangen zu einem Vabande-Spiel.
Da geschieht das Unfassbare – die Heptarchen Galotta und Rhazzazor greifen an und zersprengen die stehenden Heere. Wehrheim wird geschleift. Man entführt die Reichsregentin, ihre Tochter stirbt. Das Reich droht in einem Chaos unterzugehen. Werden die Spieler dies verhindern können?
Schlacht in den Wolken:
Die gesamte Kampanie ist auf epischer Breite ausgelegt, von daher verwundert es nicht, dass „Schlacht in den Wolken“ sich über weite Strecken wie ein Prolog ausnimmt, der auf die eigentlichen historischen Wendepunkte-Ereignisse, die in Band 2 und 3 dargestellt werden, hinführt.
Der Abenteuer-Band wird von einer Endzeit-Stimmung duchzogen. Das Reich zerfällt, die Menschen sind schutzlos, ducken sich unter der Angst vor Plünderern und Ursurpatoren. Man fürchtet ein neues Dunkles Zeitalter, in welchem die Zivilisation verschwindet. Einzig die Heldentruppe ist angetreten, um Begriffe wie Ehre und Zusammenhalt gegen die Mächte des Chaos aufrecht zu halten.
Allein schon deshalb spielt sich „Schlacht in den Wolken“ sehr episch-heroisch. Es geht diesmal halt um viel mehr als um eine kleine Mission – auf dem Plan steht die Rettung eines gesamten Reiches, gar der Zivilisation schlechthin.
„Schlacht in den Wolken“ spielt sich abwechslungsreich. Es wurden viele Elemente eingebaut, sei es die Erkundung von Burganlagen oder das Eingreifen in monumentale Schlachtengetümmel. Für jeden Heldengeschmack ist etwas dabei.
Ausstattung:
Wie von Fantasy Production gewohnt, besticht auch das Abenteuer „Schlacht in den Wolken“ durch seine qualitativ hochwertige Ausstattung.
Das beginnt mit der Hardcoverbindung, führt weiter mittels des sauberen Layouts und den Illustrationen und endet mit den Kartenbeigaben. Nirgendwo gibt es einen Makel anzukreiden. Es ist zu wünschen, dass dieses hohe Niveau weiter aufrecht erhalten wird. Die Spieler und die Meister des SCHWARZEN AUGES werden es danken.
Fazit:
„Schlacht in den Wolken“ ist ein gutes Abenteuer, das in eine Kampagne einführt, die das gewohnte Maß an handlungstechnischer Breite überschreitet.
Durch den umfangreichen Kartenteil und die hervorragende Dokumentation sollte es zu keinen Verwirrungen innerhalb der Handlung kommen, was die Befürchtung in Anbetracht der Kampagnengröße hätte sein können.
Man darf auf den zweiten Band gespannt sein, der die Geschichte weiterführen wird.
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Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions GmbH,
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