Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (Kino)
 
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Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Rezension von Bine Endruteit

 

Wenn man Scott Pilgrim sieht, könnte man auf die Idee kommen, er sei ein echter Durchschnittsjunge. Er spielt in einer Band und ist gerade ganz frisch verliebt. In Knives, eine siebzehnjährige Chinesin. Seine Freunde finden es allerdings alles andere als cool, dass er sich eine fünf Jahre jüngere Freundin sucht, nachdem ihn seine letzte große Liebe hat sitzenlassen. Doch auch das mit Knives soll sich nicht ganz so entwickeln, wie die beiden es vielleicht erwartet hätten, denn plötzlich steht Scott dem Mädchen gegenüber, von der er in der letzten Nacht geträumt hat: Ramona Flowers. Die pinkhaarige Schönheit hat ihm sofort den Kopf verdreht und er schafft es, auf zugegeben originelle Weise, sogar, sich mit ihr zu treffen. Spätestens nach dem ersten Kuss von ihr ist er unsterblich verliebt.

 

Es gibt da allerdings ein kleines Problem: Plötzlich steht Scott einer von Ramonas Ex-Freunden gegenüber. Mitten in einem Konzert, dass er mit seiner Band Sex Bob-Omb gibt, platz er einfach ins Geschehen und fordert Scott auf, sich ihm zu stellen. Leider hat der die Email nicht gelesen, in der bereits angekündigt wurde, was nun passiert. Scott Pilgrim muss nicht nur ihn, sondern sieben dämonische Ex-Lover von Ramona besiegen, wenn er ihr Herz erobern will. Der Kampf hat begonnen!

 

Rezension:

Scott Pilgrim fand als Comicfigur den Weg zu seinen Fans und hat es nun bis ins Kino geschafft. Doch im Gegensatz zu Superman oder Batman ist Scott nun wirklich kein Superheld. Im Kampf ist er trotzdem ein würdiger Gegner, denn Scotts Welt ist aufgebaut wie ein Computerspiel und dazu gehört natürlich auch, dass er die übelsten Gegner besiegen kann. Und wenn es mit der Kraft mal nicht ganz ausreicht, dann macht er das mit Pfiffigkeit wett.

 

"Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt" ist ein schriller und bunter Film voller wirklich cooler Sprüche, die genau da gelandet sind, wo sie angebracht und lustig sind. Spätestens beim Abspann hat man ein dickes Lächeln im Gesicht, das man so schnell auch nicht wieder loswird. Schellt an es der Türe wird das mit einen geschriebenen "Riiiing" angekündigt, in den Kämpfen macht es "Wusch" und "Zosch" und ist ein Mädchen verliebt, zeigt sich das in einem rosa-flauschigen "Love", das Scott bei Bedarf mit seiner Hand weg wedeln kann. Wenn das nicht gelungen nah am Comic ist! Geht Scott aufs Klo, sieht man eine "Pee Bar" und hat er seine Feinde besiegt, verwandeln sie sich in einen Regen aus Münzen. Ähnlichkeiten mit Nintendo-Computerspielen aus den 80ger Jahren sind natürlich nicht rein zufällig. Bloß schade, dass das so gewonnen Geld nicht mal ausreicht, um ein Busticket zu bezahlen...

 

Das wirklich erstaunliche an diesem Film ist, dass er kein 3D-Kino ist, in dem alle verwendete Technik noch größer, besser und moderner sein muss, sondern solides 2D mit trotzdem großartigen Effekten. Dazu wird eine einfach gute und völlig abgedrehte Geschichte erzählt. Obwohl man es in diesem abgefahrenen Setting kaum glauben mag, entwickeln sich die Charaktere und haben am Ende durchaus etwas gelernt, ohne dass es Kitschig wirkt. Jedenfalls nicht mehr, als gewollt und gut für den Film ist. Den Machern ist hier ein echtes Meisterwerk einer Comic-Fantasy-Action-Komödie gelungen, die sich kaum in eine Schublade zwängen lässt. "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt" ist erfrischend anders und macht einfach dass, was man von der schrägen Comicvorlage bereits kennt: Der Film unterhält und bleibt im Gedächtnis. Nicht nur einer der Sprüche wird einem bei passender Gelegenheit wieder einfallen.

 

Begleitet wird der Film von krachiger Musik, die einfach nur rockt! Besser kann es es nicht sagen. Die punkigen Einflüsse sind nicht zu überhören und wenn Scott sich bei lauten Gitarrensounds mit seinen Gegnern duelliert fliegt einem die Kraft, die der Film ausstrahlt, nur so um die Ohren.

 

Fazit:

Bei "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt" stimmt einfach alles. Klar, die Generation um die 30 wird am meisten Spaß an den Anspielungen haben, die sich auf ihre Schulzeit beziehen, aber auch jüngere Zuschauer werden mit Sicherheit gefallen an der knallbunten Welt von Scott und seinen Freunden finden. Ganz großes und schräges Kino mit Kultpotenzial!

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Kino:

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Regie: Edgar Wright

Produktion: Marc Platt, Eric Gitter, Nira Park, Edgar Wright

Länge: ca. 100 Minuten

Kinostart Deutschland: 21.10.2010

DarstellerInnen:

  • Michael Cera

  • Mary Elizabeth Winstead

  • Kieran Culkin

  • Alison Pill

  • Mark Webber

  • Ellen Wong

Eintrag in der PhilmDB:

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt

Weitere Infos:


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Erstellt: 30.09.2010, zuletzt aktualisiert: 07.12.2023 15:55, 11039