Sea Dogs – Blutige Wellen von Joe Hill
Rezension von Christel Scheja
Joe Hill, der Sohn von Stephen King, hat es nicht mehr nötig, sich mit seinem Vater vergleichen zu lassen, denn er hat sein eigenes Betätigungsfeld gefunden und viel Spaß dabei mit Zeichnern auch spannende Graphic-Novels zu erstellen. Sea Dogs – Blutige Wellen fällt allerdings aus dem Rahmen.
Es sieht nicht gut aus für die Rebellen und der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg scheint zu scheitern, da die Royal Navy auf See immer noch die Oberhand hat und die wichtigen Häfen beschießt, bis zu dem Tag, an dem der Leiter des Geheimdienstes eine Idee hat.
Er schickt drei ganz besondere Agenten auf eines der wichtigsten Schiffe der Briten, um dieses durch Sabotage und Mord zu schwächen. Tatsächlich sterben schon bald Matrosen – und die Art ihres Ablebens verbreitet Angst und Schrecken unter der Mannschaft.
Anders als viele andere Geschichten von Joe Hill ist diese nicht an einem Stück erschienen, sondern über eine längere Zeit und zwar immer nur in einer Länge von zwei bis vier Seiten. Das merkt man dem Sammelband auch an, denn die Episoden wurden nicht geändert.
Inhaltlich schwelgen Autor und Künstler in den historischen Gegebenheiten und spielen mit den Erwartungen der Leser, denn natürlich verraten sie erst einmal nicht, wer eigentlich die Agenten und Killer sind.
In der Hinsicht bleibt die Spannung hoch, denn es gibt jede Menge Verdächtiger, die sich auffällig verhalten und die Neugier wecken, dazu schlagen die Mörder immer wieder unerwartet zu.
Zwar macht das Geschehen keinen Hehl daraus, wer hinter allem steckt und bringt so das übernatürliche Element ein, die Spannung bleibt aber dennoch recht hoch, weil man nicht weiß, wie die Wesen in Tarnung aussehen.
Die Atmosphäre stimmt, denn das Ambiente ist gut recherchiert und bietet zudem auch blutige, aber ansprechend gezeichnete Horror-Momente und auch die Figuren sind leicht wieder zu erkennen.
Fazit:
»Sea Dogs – Blutige Wellen« bietet eine kernige Horror-Geschichte auf Hoher See, die zwar nicht gerade große Überraschungen bietet, aber dennoch Spaß machen kann, wenn man sich auf die Erzählweise im Pulp-Stil einlassen kann und will.
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