Sea Patrol, Staffel 1 (DVD; TV-Serie; FSK 12)
 
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Sea Patrol, Staffel 1

Filmkritik von Christel Scheja

 

Rezension:

 

Die meisten Serien, die in Deutschland laufen, stammen aus den USA. Erst danach folgen weit abgeschlagen die Briten und andere europäische Länder oder Kanada. Serien aus Australien sind so gut wie unbekannt, da es nur wenige gibt, die den deutschen Markt erreichen und einen Sender begeistern können.

Eine dieser Ausnahmen ist die Serie „Sea Patrol“, von der es im Heimatland bereits fünf Staffeln mit insgesamt 68 Folgen gibt, und die mehrfach ausgezeichnet wurde.

 

In der Serie dreht sich alles um ein Patrouillenschiff der australischen Marine. Mit ihrer 24-köpfigen Crew ist die HMAS Hammersley rund um das Great Barrier Reef unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen. Dabei wissen die Männer und zwei Frauen auf dem Schiff nicht, was sie am nächsten Tag erwartet.

In den dreizehn Folgen schlagen sie sich mit Drogen- und anderen Schmugglern herum, untersuchen herrenlos im Wasser treibende Container, die manch eine Überraschung bieten – von illegaler Ware bis hin zu Immigranten, die in Australien hoffen eine neue Heimat zu finden.

Dann wieder treffen sie auf Piraten, die sich gegen sie zur Wehr setzen, auf harmlose Sportfischer, die ihnen nicht ganz koscher vorkommen oder auf Schiffbrüchige, deren Identität nicht immer geklärt ist.

Dazu kommen personelle Tragödien, wenn ein Mann von einer giftigen Qualle erwischt wird und daran stirbt, weil es kein Gegengift dagegen gibt. Die Mannschaft steht bei dem Verlust des Kameraden unter Schock, muss aber ihren Dienst weiter versehen.

Natürlich kommen auch die persönlichen Beziehungen nicht zu kurz. Besonders zwischen dem Lieutenant Commander Mike Flynn, der das Schiff kommandiert und seinem ersten Offizier Lieutenant Kate McGregor knistert es. Beide hatten eine leidenschaftliche Affäre, die sie allerdings als beendet betrachten. Nun versuchen sie Privatleben und Arbeit deutlich voneinander zu trennen, was nicht immer leicht ist. Ein anderes Besatzungsmitglied trägt sich mit dem Gedanken, seine Freundin heiraten zu wollen und wird daher immer wieder von seinem Kameraden aufgezogen, weil er sich nicht traut. Und nicht zuletzt ist da der Jungspund, der lernen muss, in seine Verantwortung hinein zu wachsen.

 

Nicht nur der Schauplatz ist ungewohnt, auch der Umgang mit den Figuren. Die beiden Frauen in der Mannschaft sind voll integriert und man macht keine Unterschiede zwischen ihnen und den Männern. Die Emanzipation steht nicht nur auf dem Papier, sie wird voll ausgelebt und als nichts besonderes betrachtet. Nur wenn es Storyelemente gibt, in denen auch die weibliche Intuition eine Rille spielt, kommt ihr Geschlecht zum Tragen.

Die Serie weiß eine gute Mischung aus Drama und Abenteuer zu bieten. Auf der einen Seite wachsen einem die Charaktere ans Herz, weil man einiges über ihr Leben, Denken und Fühlen erfährt, auf der anderen wird aber auch das Abenteuer nicht vergessen.

Denn nicht selten sind Raubfischer und Piraten schnell mit der Waffe bei der Hand, wenn sie verloren haben. Auch wenn die meisten Konflikte dann doch eher mit Worten als mit Gefechten beendet werden, so kommt doch auch Spannung auf, da einige ihrer Gegner nicht leicht zu erwischen sind.

Zwar sind die Folgen meistens in sich geschlossen, gerade in den letzten drei oder vier zieht sich aber ein roter Faden durch die Staffel – gibt es doch jemanden, den Lieutenant Commander Flynn gerne zu fassen kriegen möchte – leider hat dieser Mann nicht nur ein gutes Gespür für Gefahr, sondern auch mächtige Freunde, die dem Kommandanten der Hammersley viele Steine in den Weg legen.

Alles in allem erweist sich die Serie in der ersten Staffel sehr abwechslungsreiche, da auch ähnliche Themen von verschiedenen Seiten beleuchtet werden und sich die Figuren doch ein wenig weiter entwickeln. Da die Geschichten zudem nicht all zu übertrieben oder gestellt wirken, bleibt die Serie realistisch und nachvollziehbar, ohne dadurch jedoch in irgend einer Form langweilig zu werden.

Bild und Ton sind klar, Extras gibt es allerdings keine. Das Amaray-Case ist ansprechend gestaltet, die DVDs gut aus ihren Halterungen zu lösen.

 

 

Fazit:

 

„Sea Patrol“ dürfte alle Zuschauer ansprechen, die mal etwas anderes als Krimis mit viel Action an Land sehen wollen. Zwar wirkt der militärische Tonfall auf dem Schiff zunächst befremdlich, je besser man die Figuren jedoch kennen lernt, desto gespannter verfolgt man deren Abenteuer, die vom echten Leben inspiriert sein könnten und für den europäischen Zuschauer dann doch sehr exotische Themen behandeln.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404261925524f177295
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DVD:

Sea Patrol, Staffel 1

Australien, 2007

Regisseur(e): Geoff Bennett, Ian Barry

Komponist: Les Gock, Anthony Ammar

Format: Dolby, PAL . RC 2

Sprache: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1

Anzahl Disks: 4

FSK: Freigegeben ab 12 Jahren

Studio: Polyband/WVG

Erscheinungstermin: 27. April 2012

Spieldauer: 585 Minuten

ASIN: B007BWUHS0

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

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Ian Stenlake

Lisa McCune

Saskia Burmeister

John Batchelor

Matthew Holmes

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Erstellt: 09.05.2012, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 12512