Sex = Love hoch 2 (Bd. 1)
 
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Sex = Love hoch 2, Band 1

Rezension von Christel Scheja

 

Mayu Shinjo ist in Deutschland keine unbekannte Mangaka mehr. Vor allem ältere Leserinnen sind von ihren erotischen Liebesgeschichten begeistert, die nicht nur mit einem zaghaften Küsschen enden, sondern gleich handfest zur Sache gehen. Die bisher erschienenen Reihen sind „Kaikan Phrase“, „Haou Airen“ und „Love Celeb“. In allen Geschichten machen mehr oder weniger unschuldige Mädchen durch gut aussehende aber sehr fordernde Männer ihre ersten sexuellen Erfahrungen. Auch in ihrer neusten Geschichte „Sex = Love hoch 2“ ist das nicht viel anders.

 

Die Geschichte ist schnell erzählt: Die schüchterne und ein wenig naive Kumiko möchte Lehrerin werden. Aber ihr Vater ermuntert sie nicht gerade darin und stellt sie vor eine schwere Prüfung. Erst wenn sie beweisen kann, dass sie schon als Nachhilfelehrerin bei einem Problemschüler wie Ryo bestehen kann, will er ihr das Studium ermöglichen und finanzieren.

Ein Fehlschlag scheint unvermeidlich, denn Ryo erweist sich schon sehr schnell als faul und launisch. Er hat ganz andere Dinge im Kopf als zu lernen – denn schon bei ihrer ersten Sunde ertappt Kumiko ihn im Bett.

Aber schon bald kann sie sich seiner männlich-dominanten Faszination nicht entziehen. So kommt es wie es kommen muss. Ryo, der erkennt, wie er mit ihr umspringen muss, schlägt ihr einen Handel vor. Sie unterrichtet ihn in den Fächern, in denen er Schwächen hat, und er darf sie in die Freuden des Sex einführen...

 

Um mehr geht es in dem Manga eigentlich auch nicht. Die dünne Hintergrundgeschichte dient nur dazu, um die Sex-Szenen miteinander zu verbinden, die einen nicht unbeträchtlichen Teil der Geschichte ausmachen. Dabei wirkt nicht einmal die Darstellung des Aktes verstörend, es ist eher das Drumherum. Wie auch die anderen Geschichten von Mayu Shinjo suggeriert auch „Sex = Love hoch 2“, dass man ruhig zum Schlafen mit einem Mann genötigt werden darf, denn die Liebe kommt damit sowieso.

Hier ist der Sex nicht Höhepunkt und Erfüllung einer Beziehung, sondern steht an deren Anfang. Der aktive Partner ist immer der Mann – er bestimmt das Tempo, während das Mädchen verschämt bis verschüchtert reagiert – selbst wenn sie um ein paar Jahre älter ist als er und eigentlich mehr Erfahrung haben sollte.

Das Spiel von Dominanz und Unterwerfung mag durchaus eine gerne praktizierte sexuelle Phantasie zwischen erwachsenen Partnern sein, die wirklich nur das Spiel darin sehen – aber in den Händen gerade junger Mädchen kann die Geschichte durchaus in die falsche Richtung prägen und falsche Verhaltensmuster suggerieren.

 

Letztendlich ist „Sex = Love hoch 2“ nur eine weitere Variante der Geschichten, die Maju Shinjo liebend gerne erzählt. Da sich an den Konstellationen und der Vorgehensweise absolut nichts geändert hat – immer noch nötigt der junge Mann das Mädchen zu ihrem sexuellen Liebesglück – kann man sich schon überlegen, ob man nicht lieber zu einem anderen Manga greift, es sei denn, man schätzt auch die vierte Wiederholung des Themas.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420123016328c1638
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Comic:

Sex = Love hoch 2 (Bd. 1)

Autorin & Künstlerin: Mayu Shinyo

Aus dem Japanischen von Costa Caspary

Sex = Love 2, Vol. 1, Japan 2006

Manga-Taschenbuch, 192 Seiten

Egmont Manga & Anime, 04/2009

ISBN-10: 3770470648

ISBN-13: 978-3770470648

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 30.04.2009, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 8661