Sherlock Holmes: Collection (DVD)
 
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Sherlock Holmes: Collection (DVD)

Filmkritik von Christel Scheja

 

Rezension:

Bei der von Polyband heraus gegebenen „Sherlock Holmes“-Collection mit Jeremy Brett in der Hauptrolle handelt es sich keineswegs um eigenständige Filme, die außerhalb der insgesamt neun Staffeln umfassenden Serie entstanden sind, sondern um überlange Episoden von jeweils ca. 100 min Länge aus eben dieser Serie.

 

Dabei handelt es sich um:

 

„Das Zeichen der Vier“

Die hübsche Lady Morstan fühlt sich von einem unbekannten Verehrer belästigt, der ihr immer wieder Geschenke macht, aber erst nach vier Jahren verraten will, wer er eigentlich ist. Auf der Suche nach diesem seltsamen Unbekannten erfahren sie durch einen Freund der Familie, dass der Vater der jungen Frau in Indien einen großen Schatz gefunden habe, der dieser als Erbin eigentlich zur Hälfte zustände, wenn sie volljährig ist. Bis dahin wird das Vermögen treuhänderisch verwaltet – bis zu dem Tag, an dem der Verantwortliche mit einem Giftdorn ermordet wird...

 

„Der Hund von Baskerville“

Hier handelt es sich wohl um die am meisten verfilmte Sherlock-Holmes-Geschichte, die vor allem aufgrund ihres Gruselfaktors geschätzt wird. Der Legende zufolge wurde einst der Urahn von Sir Henry Baskerville von einem Geisterhund zerfleischt. Nun scheint der Fluch wieder erwacht zu sein, denn nachdem bereits neben der im Moor liegenden Leiche von Sir Charles Spuren eines riesigen Hundes gefunden werden, fürchtet der Adlige zu Recht um sein Leben. Deshalb treten Sherlock Holmes und Dr. Watson auf dem Plan, um heraus zu finden, was eigentlich hinter dem Spuk steckt.

 

„Der begehrte Junggeselle“

Warum träumt Sherlock Holmes immer wieder von einem zerlumpten, fast schon nicht mehr menschlichen Wesen, das ihm aus der Erde entgegen kommt? Erste Hinweise finden sich, als er im Auftrag von Lord St. Simon nach der verschwundenen Henrietta Doran sucht, deren Mann bereits hinlänglich dafür bekannt ist, dass seine Ehefrauen früh sterben. Bereits zwei andere junge Frauen sind unter seltsamen Umständen ums Leben gekommen. Und deshalb ist für den Meisterdetektiv ein Zufall ausgeschlossen. Jetzt muss er nur noch mit Logik und Verstand hinter den perfiden Plan kommen – und Beweise für seine Vermutungen finden.

 

„Der König der Erpresser“

Wer ist der Unbekannte, der belastende Brief kauft und damit reiche Geschäftsleute und Adlige aus London und Umgebung in den Ruin oder sogar den Selbstmord treibt. Sherlock Holmes und Dr- Watson werden von der verzweifelten Lady Blackwell gebeten, etwas zu unternehmen, die selbst einen schrecklichen Skandal fürchtet. Sie berichtet ihnen von dem eiskalten Erpresser, der bereit dazu ist, sogar über Leichen zu gehen und so nehmen die beiden schnell eine vielversprechende Spur auf.

 

„Der letzte Vampir“

Ein unheimlicher Fremder quartiert sich in einem Hotel im ländlichen Sussex ein. Das wäre nichts ungewöhnliches, wenn sich nicht plötzlich unheimliche Begebenheiten und Todesfälle häufen würden.

Weil ein Hofbesitzer seinen kleinen Sohn verliert, nachdem ihn der Fremde berührt hat und ein Schmied, der ebenfalls mit ihm zu tun hatte, auf offener Straße stirbt, beginnen die Dorfbewohner den Mann zu fürchten, zumal er auch noch ein Nachkomme jeder Familie ist, die vor mehr als hundert Jahren den Landstrich terrorisierte.

Doch ist er wirklich ein Vampir, der sich rächen will, oder stecken ganz irdische Methoden und Vorgänge dahinter? Sherlock Holmes macht sich daran, das heraus zu finden.

 

Wie die Serie stammen auch die Filme aus den Jahren zwischen 1987 und 1994, jünger können sie nicht mehr sein, da der Darsteller des Sherlock Holmes, der englische Charaktermime Jeremy Brett bereits 1995 verstorben ist und als der beste Darsteller dieser Figur gilt.

Bewusst hat man in der britischen Produktion auf das Ambiente geachtet. Es wirkt ein wenig unterkühlt und distanziert, Sherlock Holmes trägt die Arroganz zur Schau, die man auch aus den Kurzgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle kennt. Die Geschichten setzen weniger auf Spezialeffekte und Aktion, sie werden mehr von den Charakteren und ihren Dialogen getragen. Tatsächlich läuft sehr viel über das ab, was die Männer und Frauen sagen und tun, sie verraten sich oft nur durch Gesten und Widersprüche in ihren Worten.

Dementsprechend ruhig verläuft oft die Handlung, nur selten kommt es zu dramatischen Verfolgungsjagden oder schaurigen Entdeckungen und wenn, dann stellen sie meist die Höhepunkte des Filmes dar.

Vor allem Puristen dürften mit den in sich geschlossenen und spielfilmlangen Fällen zufrieden sein, das sie einen Sherlock Holmes präsentiert bekommen, der zwar auf seine Art und Weise exzentrisch ist, aber nicht zu sehr aus der Rolle fällt, die ihm Sir Arthur Conan Doyle auf den Leib geschrieben hat. Auch das unterkühlte spätviktorianische britische Ambiente stimmt.

Allerdings sollte man dann auch akzeptieren können, dass letztendlich in den Folgen nicht so viel geschieht, wie man vielleicht aus anderen Verfilmungen gewohnt ist und auch die Schaueffekte eher dezent eingesetzt werden. Die Box selbst bietet einige Extras, es gibt neben Audiokommentaren auch Informationen zu Jeremy Brett und Arthur Conan Doyle und eine Chronologie zu „Der Hund von Baskerville“.

 

 

Fazit:

 

Alles in allem dürfte die Edition vor allem die „Sherlock Holmes“ Liebhaber ansprechen, die werkgetreue Umsetzungen schätzen und auch die ruhige Erzählweise mögen, die heute nicht mehr viele Zuschauer gewöhnt sind.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240422135218d61f8496
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DVD:

Sherlock Holmes: Collection

GB, 2004

Regisseur: Peter Hammond

Format: Dolby, HiFi Sound, PAL

Sprache: Deutsch, Englisch

Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1

Umfang: 5 DVDs

FSK: 12

Polyband & Toppic Video/WVG, 30. Oktober 2009

Spieldauer: 520 Minuten

 

ASIN: B002N9C9A0

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

Jeremy Brett

Edward Hardwicke


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Erstellt: 28.12.2009, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 9800