Tamsin und Cabell sind Hollower seit sie denken können. Ihre Eltern kennen sie jedoch nicht, und sie sind auch nicht biologisch verwandt. Beide wurden von ihren Eltern verlassen und von Nash, einem Hollower, der in der Gilde keinen guten Ruf hat, aufgezogen. Bis Nash eines Nachts spurlos verschwand. Da waren Tamsin und Cabell 10. Seitdem schlagen sie sich allein durch, ohne von der Gilde wirklich für voll genommen zu werden, denn Cabell ist verflucht und wandelt sich unter Stress in einen gefährlichen Hund, Tamsin hat keine magische Sicht. Auf der Suche nach einem mächtigen Artefakt, das viel einbringen könnte, müssen sich die beiden mittlerweile 17-Jährigen notgedrungen mit dem verwöhnten Sohn des Gilde-Vorstands und einer Zauberin arrangieren.
Bei Alexandra Brackens Buch handelt es sich um eine überraschend anders angelegte Urban-Fantasy-Story. Tamsin, die Protagonistin und Ich-Erzählerin, ist zwar jung, von Schul- oder Akademie-Feeling kann jedoch keine Rede sein. Auch wissen alle Beteiligten schon immer von der magischen Welt. Und auch das Magiesystem ist ungewohnt. Einerseits gibt es da Zauberinnen – was im Genre natürlich nicht unüblich ist –, andererseits die Hollower. Das sind Artefakt-Jäger, die zwar gewisse magische Fähigkeiten haben, jedoch nicht zaubern können. Meist arbeiten sie für Zauberinnen, was jedoch nicht ungefährlich ist, denn die beseitigen schon mal gerne einen Hollower, der zu viel weiß. Das alles verbindet die Autorin mit der Arthus-Sage.
Die Mischung der ›Reisegruppe‹ mit den nicht vollwertigen Hollower-Geschwistern, dem ›Hollower-Pinzen‹ und einer jungen Zauberin macht natürlich einen erheblichen Teil des Reizes aus.
Die Geschichte nimmt einen schnell gefangen, wozu die freche Art der Ich-Erzählerin nicht wenig beiträgt. Das Ende kommt dann recht abrupt. Ich musste zurückblättern, weil ich es nicht verstanden hatte. … bis mit bewusst wurde, dass es sich um einen Mehrteiler handelt und das schlicht und einfach ein (ziemlich fieser) Cliffhanger ist. Da kann man wohl nur auf eine schnelle Fortsetzung hoffen.