Sin Eater - Die Seele des Bösen (DVD; Horror; FSK 16)
 
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Sin Eater - Die Seele des Bösen (DVD; Horror; FSK 16)

(+ Munchkin-Karten)

Rezension von Nina Horvath

 

Rezension:

Ganz auf der Welle von Bibelverschwörungen, Kirchenthrillern und Co. mitzuschwimmen scheint der Film „Sin Eater - die Seele des Bösen“.

Hauptperson ist der junge Priester Alex, der dem Orden der sogenannten Karolinger angehört und offenbar einer der letzten Mitglieder ist. Er erfährt, dass sein einstiger Mentor gestorben ist und eilt sofort nach Rom, wo er herausfindet, dass er keinesfalls eines natürlichen Todes, aber sicher auch nicht durch Selbstmord - wie man ihm weismachen will - gestorben ist. Auf seiner Brust sind Male zu sehen und Alex weiß sofort, mit was er es zu tun hat: Es gibt nämlich sogenannte Sündenträger, denen es möglich ist, die Sünden anderer Menschen in sich selbst aufzunehmen und somit frei von jeglicher Schuld in den Himmel zu kommen.

Und das ist im Grunde genommen auch das einzig Interessante an dem Konzept: Dass einer die Schuld anderer auf sich nimmt, kann man schließlich auch im übertragenem Sinne sehen - immerhin haben wir auch in der heutigen Zeit oft genug beispielsweise mit „kollektiver Schuld“ zu tun.

 

Leider mangelt es aber an der Umsetzung. Das mit dem Sündenübernehmen geschieht nämlich tatsächlich wie der Titel sagt, durch essen. Und zwar im wörtlichen Sinne!

Dem Sünder wird während seines Ablebens die Hand aufgelegt, dazu ein Kreuz und ein Stückchen Salz. Die Sünden selbst kommen dann durch die Kraft des Sündenträgers hervor und zwar in Gestalt eines tentakeligen Untiers, das frappant an die Wächter aus „Die Matrix“ erinnert und vermutlich von ebendort entliehen ist. Das geht dann „irgendwie“ (tatsächlich konnte ich dem logischen Ablauf des Rituals nicht ganz folgen) in das Salz über, das dann vom Sündenträger gegessen wird.

An meiner Beschreibung sieht man schon, dass der Effekt an Ernsthaftigkeit zu wünschen übrig lässt. Was furchterregend und düster sein sollte, kommt einfach nur lächerlich rüber. Zudem frage ich mich, was den geschieht, wenn der Sündenträger das Salz jetzt nicht isst!

 

Alex jedenfalls ist dem Sündenträger auf der Spur, kommt mal eben zu einem finsteren Geheimorden, wo die Mitglieder offenbar hobbymäßig Leute erhängen. Nun ja - ich selber sammle lieber Briefmarken ... Mir drängt sich dabei die Vermutung auf, dass man die Szene nur der unheimlich-düsteren Effekte wegen eingebaut hat.

Dazu kommt noch seine große Liebe zu Alex zurück, die gerade aus der geschlossenen Anstalt ausgebrochen ist, weil sie während eines Exorzismus auf ihn geschossen hat. Eben dieses interessante Detail erfährt man aber nur am Rande. Sie zieht kurzerhand bei ihm ein und der Zölibat scheint da offenbar nicht so das große Problem zu sein, auch wenn es mal Erwähnung findet.

 

Der Sündenträger wird schließlich gefunden und hier zeigt sich die erste echte Überraschung: Für ihn ist das Ganze offenbar gar kein so ein Opfer, im Gegenteil genießt er es, da mit den Sünden auch die Erfahrungen und Erinnerungen der von ihm Erlösten auf ihn übergehen.

Sein Problem allerdings ist, dass er inzwischen des Lebens überdrüssig ist, aber mit der ganzen Sündenlast auf den Schultern nicht sterben kann. Er hat aber schon eine Idee: Ein Nachfolger muss her! Und der soll natürlich Alex sein ...

 

Der Film ist zwar meiner Ansicht nach nicht wirklich schlecht, hat aber durchaus starke Tiefpunkte und überzeugt auch von der Logik her oft nicht.

Nett ist in dem Fall das Extra, damit meine ich jetzt weniger das Interview mit Benno Führmann - das gemessen am restlichen Inhalt recht gut rüberkommt - sondern die beigelegten Karten zu „Munchkin Beißt!“. „Munchkin“ ist ein Fantasyspiel, das auf humorvolle Weise Rollenspielen angelehnt ist - „Munchkin Beißt!“ folgt im Grunde genommen den selben Regeln, nur dass die Karten mehr im Horrorbereich angesiedelt sind.

Um die Grundregeln der Munchkinspiele zu lernen, sind die Karten ideal, da hier auch konkret Züge vorgegeben sind und man somit „Learning by Doing“ auch ohne Erklärungen eines erfahrenen Spielers lernen kann. Was am Anfang schwierig scheint, ist, sobald man den Dreh heraus hat, gar nicht so kompliziert und ziemlich lustig. Angeblich sollen auch zwei Personen nur mit den vorliegenden Karten spielen können, aber für meinen Geschmack sind zu wenige Karten da. Es macht einfach keinen Spaß, wenn man dauernd wieder mischen muss!

Es ist also meiner Ansicht eher Werbematerial, bei dem man das Prinzip in Ruhe ausprobieren kann und wenn man das Spiel kauft, dann ein paar exklusive Karten zum Dazumischen hat.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202412141027598517feb2
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DVD:

Sin Eater - Die Seele des Bösen

Regisseure: Brian Helgeland

Format: Widescreen

Sprache: Deutsch, Englisch

Region: Region 2

Bildseitenformat: 16:9

FSK: 16

Twentieth Century Fox, 14. September 2007

Spieldauer: 98 Minuten

 

ASIN: B000TZARIQ

 

Erhältlich bei Amazon

 

Darsteller:

Peter Weller

Benno Fürmann

Mark Addy

Heath Ledger

Shannyn Sossamon


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Erstellt: 11.01.2008, zuletzt aktualisiert: 17.11.2024 13:19, 5597