Comics sind heute nicht mehr nur Kinderkram oder billigste Unterhaltung für Lesefaule, sondern haben auch die Kunst und Literaturszene für sich erobert. Denn die Kombination aus Bildern und Texten ist auch ein wunderbares Medium, um wichtige Inhalte zu gesellschaftspolitischen Themen zu transportieren. So wie die norwegische Graphic Novel Smash the Patriarchy.
Die Geschichte ist voll von ihnen, den großen Geistern der Politik, Wissenschaft, Philosophie, Kunst und Medizin. Doch diese Männer haben oft eines gemeinsam: Sie sind die größten Sexisten, die Frauen als minderwertig und niederrangig ansehen, als keine vollwertigen Menschen und Diener der Männlichkeit. Und das zieht sich durch die Kulturen Europas von den Anfängen bis heute. Immer wieder versuchten dies mutige Frauen, aber auch der ein oder andere Mann zu ändern, der Kampf dauert jedoch bis heute an.
Zwar wird sie heute groß propagiert, aber von einer gleichberechtigten Gesellschaft ist die Menschheit noch weit entfernt. Es mag gegenüber dem Mittelalter und der frühen Neuzeit Verbesserungen gegeben haben, aber noch immer gibt es Kulturen, in denen Frauen unterdrückt und auf einen niederen Platz verwiesen werden.
Auch sind die Sprüche, die Männer in den letzten Jahrhunderten und Jahrtausenden in den Mund genommen haben, immer noch nicht aus den Köpfen verschwunden, sei es nun in Religion, Kunst oder Politik. Frauen werden entweder nicht ernst genommen, auf ihren Körper und die Reproduktionsfähigkeit reduziert oder gar gewaltsam mundtot gemacht.
Die beiden Künstlerinnen präsentieren treffsicher, was heute noch immer schief läuft und gerne von den Männern zitiert wird. Sie zeigen aber auch die Gegenseite, die Frauen, die sich nicht haben beirren lassen, die die Stimme erhoben und noch erheben. Und sie bieten damit Denkanstöße und Ideen, doch daran zu denken, dass der Feminismus durchaus auch seine Vorteile für Männer haben kann.
Die Graphic Novel nimmt die Sprüche bissig aufs Korn, bleibt dabei aber immer heiter und macht sich mit einem Augenzwinkern über so manchen Auswuchs der Vergangenheit lustig. Aber im Gegenzug macht sie auch auf das aufmerksam, das immer noch schief zu laufen scheint. Und das kann Leser und Leserinnen im Teenager-Alter ebenso ansprechen wie die höheren Alters.