Spectral Force: Genesis (DS)
 
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Spectral Force: Genesis (DS)

Rezension von Ralf Strohbach

 

Freunde klassischer Rundenstrategie, ein Genre, das ohnehin schwächelt und auch auf dem PC nur noch durch wenige Genreperlen hervorsticht, hatten auf dem Nintendo DS bisher das Nachsehen. Diese Lücke schließt das kürzlich erschienenen Spiel "Spectral Force: Genesis".

 

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Machthabers auf dem fiktiven Kontinent Neverland, dessen bewegte Geschichte den Einwohnern schon mehr als vier große Kriege beschert hat und auf dem sich langsam aber sich geordnete Verhältnisse einstellen. Jedoch dominiert die Kleinstaaterei - es gibt vierzig einzelne Königreiche, welche sich abhängig von Religion und Rasse (Vampire, Elfen uvm.) in verschiedenen Bündnissen zusammengeschlossen haben. Trotzdem vertritt jedes Land eigene Interessen auf dem Kontinent.

 

Aufgabe des Spielers ist es, mit den Nachbarn Allianzen zu schließen oder selbige durch den Einsatz des Militärs dem eigenen Königreich anzuschließen, um in ferner Zukunft alleiniger Herrscher über den Kontinent zu sein.

Das eigentliche Spiel ist relativ statisch aufgebaut, zunächst sieht man nur die Landkarte mit den vielen kleinen Fähnchen, die das jeweilige Territorium eines Landes markieren. Hat man sich für eine Nation entschieden, erhält man Einblick in die Ressourcen des Landes.

 

Welche Generäle führen die Truppen? Wie hoch sind die Steuern gegenwärtig? Sind die Stadtmauern hoch genug? Der Spielablauf ist rundenbasiert, das bedeutet, es kommt keine Hektik auf - jeder Spielzug darf wohlüberlegt gewählt werden. Pro Zug darf man als Machthaber jeweils eine Tätigkeit durchführen. Also zum Beispiel Steuern erheben, einen Diplomaten entsenden oder den Angriffsbefehl auf den Nachbarn geben.

 

Das Spiel macht dem Hobbyfeldherren den Einstieg nicht gerade leicht. Viele Menüs verhindern den schnellen Überblick, unwahrscheinlich viele Funktionen wollen gesucht und gefunden werden und jeder Zug fordert ein erneutes Überlegen und Abschätzen der Konsequenzen. Hierbei helfen zwar die Tutoren innerhalb des Spiels, doch man merkt schnell, dass in "Spectral Force: Genesis" jede Menge Herzblut der Entwickler steckt - und das bedeutet für den Spieler eine nicht unerhebliche Einarbeitungszeit. Hierfür wird man jedoch mit einem sehr umfangreichen und strategisch ausgeklügelten Spiel belohnt.

Die Grafik ist gelungen und passt zum Setting. Die Kämpfe sind liebevoll animiert und die Grafik erfüllt ihren Zweck - kann den Spieler aber nicht vom Hocker hauen. Die Soundkulisse ist vergleichsweise beliebig - nach einiger Zeit stellt man den Ton notgedrungen ab.

 

Größtes Manko von "Spectral Force: Genesis" ist das Fehlen einer Sprachausgabe und die fehlende Lokalisation für den deutschen Markt. Lediglich das Handbuch liegt in deutscher Sprache vor. Das kann den Spielspaß aber nicht nachhaltig schmälern, denn zum Verstehen der Handlung reichen Schulenglisch-Kenntnisse.

 

"Spectral Force: Genesis" gehört im Bereich der klassischen Rundenstrategie zu einem der fordernsten Titel. Freunde von "Civilization" oder "Alpha Centauri" auf dem PC sollten unbedingt einen Blick riskieren, denn das Spiel beweist, dass Strategiespiele gewürzt mit einigen Rollenspielelementen auch auf dem Nintendo DS sehr gut funktionieren und den Spieler lange Zeit gut unterhalten.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240427004201a4f94e1d
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MEDIUM:

Spectral Force Genesis

von NBG EDV Handels & Verlags GmbH

Plattform: Nintendo DS

USK-Einstufung: USK ab 12 freigegeben

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.09.2010, zuletzt aktualisiert: 21.10.2022 08:12, 10971