Die Motoren heulen auf, die Sicherheitsgurte klicken: Start frei für diesen oktanstarken Familienfilm über die Abenteuer des jungen Rennfahrers Speed, der hinter dem Lenkrad seines donnernden Mach 5 um Ruhm und Rekorde kämpft – immer tatkräftig unterstützt von Pops und Mom Racer, seiner Freundin Trixie, seinem jüngeren Bruder Spritle und dem geheimnisvollen Racer X. Denn nur so kann Speed es mit den gnadenlosen Konkurrenten aufnehmen, um das Familienunternehmen zu retten und die Integrität des geliebten Motorsports zu bewahren. Wenn Speed die Piste betritt, geht es nicht nur um das Rennen – sondern um einen Adrenalinschub, der bis zur Ziellinie für Spitzentempo sorgt …
von Armin Rößler
Spektakuläre Bilder – aber eine leider völlig hanebüchene, quälend langweilige Handlung. So lässt sich Speed Racer zusammenfassen, der neue Film von Larry und Andy Wachowski, die schon bei den beiden Fortsetzungen zum Riesenerfolg Matrix keine glückliche Hand hatten. »Speed Racer« war ursprünglich die amerikanische Version einer japanischen Zeichentrickserie aus den sechziger Jahren, deren Ausstrahlung im deutschen Fernsehen zunächst wegen Elternprotesten schnell wieder abgebrochen wurde, ehe die Serie dann in den neunziger Jahren mit mäßigem Erfolg doch noch gezeigt wurde. Dementsprechend gering dürfte der Bekanntheitsgrad hierzulande auch sein.
Der junge Speed Racer (erst Nicholas Elia, später Emile Hirsch) träumt von einer Rennfahrer-Karriere. Sein Vater Pops Racer (John Goodman) führt den Rennstall Racer Motors, dessen Star Speeds Bruder Rex Racer (Scott Porter) ist. Der verlässt plötzlich den Familienbetrieb und verunglückt schließlich bei einem Rennunfall tödlich. Trotzdem schickt sich Speed einige Jahre später an, in die Fußstapfen seines Bruders zu treten. Firmenmogul Royalton (Roger Allam) wird auf sein großes Talent aufmerksam. Als Speed aber ablehnt, für Royaltons Rennstall zu starten, macht er sich nicht nur einen mächtigen Feind, sondern kommt auch erstmals mit Korruption und Erpressung rund um den Rennsport in Berührung.
Reale Schauspieler agieren vor einem animierten Hintergrund – so bleibt die Nähe zur Zeichentrickserie bewahrt und die beiden Regisseure können eine ganze Menge sehenswerter Bilder auffahren. Speziell die turbulenten Rennszenen bieten tolle Schauwerte. Selten war allerdings der Kontrast so groß: Wäre die Handlung nur halb so prickelnd, könnte »Speed Racer« noch richtig Spaß machen. Doch stattdessen schleppt sich das Geschehen über endlos wirkende 135 Minuten, prall gefüllt mit dümmlichen Dialogen, dafür ohne jegliche Überraschungen. Die Darsteller agieren zudem derart hölzern in der bonbonfarbenen Animationswelt, dass sich die Frage stellt, warum auf sie nicht gleich auch noch verzichtet worden ist. Insgesamt ist der Film leider schauderhaft schlecht.
2 Punkte
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