Die ersten sechs Doppelfolgen der Cartoon-Serie auf DVD
Rezension von Christian Endres
Rezension
Aller Anfang ist schwer. Wie schwer, das verdeutlicht die erste Cartoon-Serie von Marvel aus dem Jahre 1970. Natürlich war der erstaunliche Spider-Man – das Aushängeschild des kürzlich von Disney aufgekauften Hauses der Ideen – der Protagonist des ersten Ausflugs der Marvel-Recken ins Animierte. Und natürlich war die Technik vor 40 Jahren noch nicht so weit – aber die kurzen Doppelfolgen der ersten Spidey-Trickserie sind schon ... abenteuerlich.
Das modernste an der Veröffentlichung sind dann auch das Medium und das nette Cover des Schubers. Anders kann man das nicht sagen. Denn man sieht jeden Monat, der seit dem vergangen ist, überdeutlich. Jede Faser dieser Cartoon-Serie schreit nach Überarbeitung. Da wundert es dann auch nicht, dass es keine deutsche Synchronisation und nur Englischen Originalton mit Untertiteln gibt (ein Hinweis auf der DVD-Hülle wäre sicher nett gewesen).
Immerhin: Die Bild- und Tonqualität der DVD sind für das stolze Alter der Serie absolut in Ordnung. An Bild- und Ton würde es aber auch nicht scheitern. Und selbst die Cast ist okay – schließlich geben sich in den gedoppelten Episoden prominente Spinnen-Erzfeinde wie die Echse, Elektro, Mysterio, dem Geier und Dr. Oktopus die Klinke in die Hand.
Aber das täuscht nicht darüber hinweg, dass die Trickserie aus handwerklicher und dramaturgischer Sicht einfach nicht mehr unseren Standard erreicht – ihn nicht einmal mehr berührt. Die größte Stärke dieser ersten Marvel-Adaption für Film und Fernsehen ist neben einer gewissen Art von unbeholfenen, rustikalem Charme dann auch der Sound bzw. das legendäre Intro, das es ja sogar in die neuzeitlichen Filme und das Playstation-Game vor ein paar Jahren geschafft hat.
Fazit:
Spider-Man does whatever a Spider can. Hier war das eindeutig zu wenig. Und deshalb sind die harmlosen Doppelfolgen der ersten Spidey-Cartoonserie auch nur etwas für ohrwurmfeste Spidey-Nostalgiker mit Humor.
Das Aufsplitten der Staffeln ergibt bei dieser Serie aber eher wenig Sinn – oder gibt es am Ende so viele dankbare Fans?
