Spyro - The Eternal Night (PlayStation 2)
 
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Spyro - The Eternal Night (PlayStation 2)

Rezension von Björn Backes

 

Handlung

Die Welt des kleinen, lilafarbenen Drachen Spyro steht erneut in einem düsteren, bedrohlichen Schatten. Gaul, der Affenkönig, plant erneut, die Herrschaft über die Länder an sich zu reißen und die Völker zu unterjochen. Für Spyro ist der Auftrag klar; auf ihm ruht die letzte Hoffnung, jedoch muss er als Lastenträger aller Verantwortung zunächst einmal die elementarsten Fähigkeiten des Drachendaseins erlernen. Gemeinsam mit seiner herzenstreuen Libelle Sparx durchforstet er die unterschiedlichsten Szenarien, um seine Feuerkraft neu zu entdecken und auch andere nützliche Elemente in seinen Atem einzubauen. Mit und mit wird er auch mit Eis, Elektrizität und Erde eins und kreiert einen allzu tödlichen Hauch, dem auch der fiese Affe zum Opfer fallen soll. Doch bei all den Kreaturen, die Spyro und Sparx auf ihrem Weg zu Gaul überwinden und besiegen müssen, ist die Finsternis noch lange nicht beseitigt.

 

 

Das Spiel

„The Eternal Night“ ist der zweite Teil einer geplanten Trilogie um den lilafarbenen, jungen Drachen und knäpft thematisch und inhaltlich direkt an den offiziellen Vorgänger „A New Beginning“. Spyro ist mittlerweile etwas erwachsener geworden und bereit, seinen Aktionsumfang ständig zu erweitern. Oberste Prämisse ist hierbei natürlich das Feuerspucken, welches der Protagonist des Spiels auf vielfältige Weise erlernt und im Laufe des Spiels ständig verbessern kann. Außerdem beherrscht er die wesentlichen Elemente der Natur in effizienter Ausführung; Spyro schießt mit Blitzen, schleudert Eis und lässt die Erde beben, um die Vielzahl der Gegner auszuschalten und die neuen Fähigkeiten immer weiter zu verstärken. Auf seinem steten, vorgezeichneten Weg trifft er hierbei auf allerhand lästige Kreaturen und einige üble Bosse, die der Affenkönig ihm in den Weg gestellt hat. Der Drache bewegt sich über Plattformen, Luftschiffe und durch allerhand verschiedene Landschaftsbilder und ebnet sich den beschwerlichen Weg zu Gaul, dem fiesen Kontrahenten, der in diesem Fall noch schwieriger zu finden und besiegen ist als Spryos Feinde in „A New Beginning“. Fakt ist nämlich ganz klar, dass der Anspruch an den Spieler besonders in Sachen Geschicklichkeit und Schnelligkeit in „The Eternal Night“ deutlich angestiegen ist – quasi parallel zur Entwicklung des nunmehr älteren Hauptdarstellers. Von einem eher kindlich animierten und gestalteten Spiel kann also fortan keinesfalls mehr die Rede sein.

 

 

Technik/Handling

Die technische Seite der Fortsetzung ist sicherlich der Schwachpunkt des Spiels und krankt an den gleichen Kleinigkeiten wie das Vorgänger-Produkt. Die Grafik ist trotz brillanter Struktur stellenweise ziemlich ruckelig, die Steuerung bisweilen ein wenig hektisch konzipiert. Außerdem sind manche Szenarien unverhältnismäßig schwierig aufgebaut und erlauben selbst nach dem x-ten Versuch kein Weiterkommen, was angesichts der möglichen, soliden Steigerung sicherlich nicht hätte sein müssen. Dennoch gibt es im Spiel zahlreiche Momente, deren vertrackte Anforderungen selbst für den erprobten Spieler zum Haare raufen sein können.

Fans des ersten Spiels dürfen sich indes freuen, dass an der Tastenkonfiguration nichts verändert wurde. Allerdings war diese damals schon ein kleiner Kritikpunkt dieses prinzipiell sehr guten, aber hinsichtlich kleiner Details nicht ganz überzeugenden Action-Spiels.

 

 

Spielspaß

Generell ist sowohl das Spielkonzept als auch die Animation des Spiels ein Garant für lang anhaltenden Spielspaß, gerade wenn man sich gerne auf minder brutale, jugendliche Action-Spiele beruft. Und in der Tat: „The Eternal Night“ macht gerade zu Beginn richtig Spaß und entpuppt sich als farbenfrohe Mischung aus einzelnen Jump ’n’ Run-Versatzstücken und Elementen neuartiger Action-Titel. Im Laufe des Spiels avanciert das Ganze aber immer mehr zur kniffligen Zerreißprobe, bei der Fingerfertigkeit und Tempo das A und O sind, manchmal aber dennoch nicht darüber hinweghelfen, dass man an bestimmten Passagen zunächst in der Sackgasse landet. Gewisse Stellen im Spiel sind einfach derart schwer, dass einem manchmal schon die Lust vergeht, weil ein baldiges Durchkommen nach unzähligen Versuchen alsbald unrealistisch erscheint. Dies ist schließlich auch der einzige Punkt, der den Spielspaß schmälern könnte, je nach persönlichem Anspruch aber nicht dringend muss. Meines Erachtens wäre jedoch selbst für erfahrene Gamer manchmal eine konsumentenfreundlichere Umsetzung diesbezüglich die günstiger Variante gewesen.

 

 

Fazit

Spyro-Fans hatten große Erwartungen an das neue Abenteuer des jungen Drachen, zumal insgeheim nie so recht der Wunsch verdrängt wurde, die Designer würden dem beliebten Videospiel-Helden wieder den Weg zurück ins klassische Jump ’n’ Run-Genre ebnen. Diesen Wunsch erfüllt „The Eternal Night“ jedoch nicht, sondern orientiert sich konsequent am ersten Teil der angekündigten Trilogie, die hier mit einem weiteren guten, wenn auch nicht vollkommen überzeugenden Beitrag fortgesetzt wird. Der unverhältnismäßig schwankende Schwierigkeitsgrad ist diesbezüglich ein wichtiger Kritikpunkt, noch wichtiger ist jedoch die fehlende Harmonie zwischen grafischer Dynamik und tatsächlichem Spielgeschehen. Die Umsetzung im visuellen Bereich ist geradezu fantastisch, jedoch wirkt das Spiel manchmal überfordert, mit den schillernden Eindrücken zurechtzukommen, was zu ruckelnden Bewegungen und damit auch zu kleinen Einschränkungen im Handling führt. Hinzu kommt die leicht verworrene Steuerung, die sich gerade in den schwereren Kämpfen oftmals als unvorteilhaft herausstellt.

Prinzipiell hat „The Eternal Night“ sicherlich alle nötigen Voraussetzungen, um zur Referenzklasse im kampfbetonten Action-Genre aufzusteigen, und hinsichtlich der tollen Spielatmosphäre und der interessanten Action stimmt auch die Umsetzung hierzu. Allerdings kann man sich bei den vielen trübenden Kleinigkeiten nicht des Resümees verschließen, dass das Potenzial nicht ganz ausgeschöpft und der zweite Teil der Spyro-Legende ein klein wenig hinter den großen Erwartungen zurückgeblieben ist.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328195024e7abb890
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Spyro - The Eternal Night

von Vivendi Games Deutschland GmbH

Plattform: PlayStation2

USK-Einstufung: Freigegeben ab 6 Jahre gem. 14 JuSchG

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 19.12.2007, zuletzt aktualisiert: 13.01.2015 23:10, 5515