Star Trek 2 – Der Zorn des Khan

Reihe: Star Trek

 

Rezension von Cronn

 

In der Mitte der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hatte der Amerikaner Gene Roddenberry eine Vision: Er hatte die Idee von einer Zukunft der Menschheit, in der alle Länder zusammen arbeiten, es keine Rassenunterscheidung mehr gibt und somit diese Bündelung der menschlichen Kräfte es der Menschheit ermöglicht hat, zu den Sternen aufzubrechen. Und was man dabei alles erleben könnte, wurde von Roddenberry in die Fernsehserie Star Trek – The Original Series gepackt.

In Deutschland lief die Serie unter dem Titel Raumschiff Enterprise und wurde in den siebziger Jahren zum Kult, als die Wiederholungen der Serie eine neue Fernsehgeneration erreichte. Auch in Amerika, nachdem die erste Ausstrahlung noch moderate Reaktionen hervorgerufen hatte, förderten erst die Wiederholungen der Serie deren Kultstatus.

So war es naheliegend, einen Kinofilm zu entwickeln. Mit dem Meisterregisseur Robert Wise war ein kongenialer Filmemacher gefunden, Douglas Trumbull (2001) war für die wegweisenden Effekte zuständig und so glaubte man eine Erfolgsformel zu haben. Leider erwies sich der erste »Star-Trek«-Film als finanzielles Desaster. Obwohl er künstlerisch sehr hoch einzuschätzen ist, floppte er an den Kinokassen. Die Zuschauer wollten wohl mehr so etwas wie eine längere TV-Folge sehen. Anstelle dessen bekamen sie einen philosophischen und opulent ausgestatteten SF-Film zu sehen. Heute ist Star Trek – Der Film gottlob rehabilitiert.

Es grenzt an ein Wunder, dass ein zweiter Star-Trek-Film in Auftrag gegeben wurde. Diesmal sollte er günstiger zu finanzieren sein und auch vom Drehbuch her näherte man sich den TV-Folgen an. Es entstand Star Trek 2 – Der Zorn des Khan, der auch heute noch bei den Fans liebevoll geschätzt wird.

Nun hat die DVD-Schmiede Paramount eine Blu-Ray-Fassung des Films herausgegeben, die als »Directors Cut« mit vielen Extras daherkommt. Ob auch heute noch der Film bei einer neuen Sichtung seine Qualitäten behalten kann?

 

Verlagsinfo::

Das Föderationsraumschiff U.S.S. Enterprise™ befindet sich auf einem Routine-Manöver. Admiral Kirk scheint bedrückt, da diese Inspektion wahrscheinlich die letzte seiner Laufbahn sein wird.

Doch Khan ist zurückgekehrt: Unterstützt von einer Gruppe verbannter Mutanten hat er die Weltraumstation Regula One überfallen, die Top-Secret-Vorrichtung namens Projekt Genesis gestohlen und die Kontrolle eines Föderationsraumschiffs an sich gerissen.

 

Nun plant Khan eine tödliche Falle für seinen alten Feind Kirk … und droht dem gesamten Universum mit dem Untergang!

 

Der offizielle Pressetext enthält die wichtigsten Informationen. Daher kann sofort mit der Kritik fortgefahren werden.

 

Kritik:

Nicolas Meyer hat mit »Der Zorn des Khan« eine Fortsetzung und gleichzeitig einen Neustart der »Star Trek«-Filmreihe geschaffen. Er brach mit dem philosophischen Ansatz des ersten Films und setzte mehr auf Action und die Chemie des Trios Kirk, Spock und McCoy. Der Erfolg an den Kinokassen gab ihm Recht. »Star Trek 2 – Der Zorn des Khan« ist eine Space-Opera mit Popcorn-Flair geworden.

Die gealterten Schauspieler thematisieren diesen Alterungsprozess in ihren Rollen, allen voran Captain Kirk, der sich nicht damit anfreunden kann, dass er eine älter geworden ist und eine Brille tragen muss. Auch der Bereich Tod wird nicht ausgespart und man hat mit dieser Todesszene eine der ergreifendsten Sterbeszenen der SF-Welt gedreht.

Auch die Effekte können heute noch bestehen. Erstaunlich, wenn man bedenkt, mit welch relativ simplen Mitteln sie erstellt wurden. Die Modellbauer sind hoch zu loben und auch die Effektleute für die Creature-Effekte.

Was etwas angestaubt wirkt, ist das Drehbuch. Die Abfolge der Sequenzen von Khans Rachefeldzug wirkt doch nach heutigen Maßstäben reichlich plump und hölzern. Dennoch hat das Drehbuch seinen Charme, was vor allen an den hervorragend eingespielten Charakteren liegt, die den ein oder anderen Rückbezug zur TV-Serie machen und auch ansonsten wunderbar harmonieren. Das Augenzwinkern überträgt sich auch auf die Zuschauer, so dass man am Ende des Filmabends zufrieden den Blu-Ray-Player ausschaltet. Die sehr saubere Bild- und Tonqualität trägt das ihrige dazu bei.

 

Extras:

Ein großes Lob gebührt Paramount für die Ausstattung der Blu-Ray im Extra-Bereich. Hier wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Folgende Extras sind vorhanden:

– Kommentar von Regisseur Nicholas Meyer (Director's Cut und Kinofassung)

– Kommentar von Regisseur Nicholas Meyer und Manny Coto (Kinofassung)

– Textkommentar von Michael und Denise Okuda (Director's Cut)

– Bibliotheks-Computer (Kinofassung)

– Der Genesis-Effekt: Die Entstehung von »Der Zorn des Khan« HD

– Produktion: Computerlogbuch • Das Design von Khan • Originalinterviews mit DeForest Kelley, William Shatner, Leonard Nimoy und Ricardo Montalban • Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist: Die visuellen Effekte von »Star Trek II – Der Zorn des Khan« • James Horner: Die Komposition von Genesis HD

– Das Star Trek Universum: Das Sammeln von Star Trek Film Props HD • Von der Vorlage zum Film • Akademie der Sternenflotte – Scisec Briefing 002: Das Geheimnis hinter Ceti Alpha VI HD

– Abschied: Zum Gedenken an Ricardo Montalban HD

– Storyboards: Das Konzept des Titels • Kobayashi Maru • Ceti Alpha V • Regula I Chekov und Terrell finden Khan • Inspektion durch den Admiral • Khans Rache • Kirk schlägt zurück • Entdeckung der Genesis-Höhle • Der Mutara-Nebel • Auf leisen Sohlen • Genesis • Ehrt die Toten

– Trailer Kinofassung HD

Hier findet der geneigte Star-Trek-Fan alles, was sein Herz begehrt. Vor allen die Specials wissen zu überzeugen. Hier hat Paramount tadellose Arbeit abgeliefert.

 

Fazit:

»Star Trek 2 – Der Zorn des Khan« wirkt heute nicht mehr ganz so frisch, wie er zum Erscheinen war. Doch die Chemie der Darstellerriege funktioniert, die Effekte sind immer noch ansehbar und somit springt der Funke auf den Zuschauer über.

Das große Plus dieser Blu-Ray-Fassung sind die Extras. Dermaßen viele und ausführliche Specials sind vorhanden, dass man damit als Trekkie seine helle Freude hat.

Es ergeht damit eine klare Kaufempfehlung!

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