Star Trek – Raumschiff Enterprise(DVD-Boxen 2.1 und 2.2
 
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Star Trek - Raumschiff Enterprise DVD-Boxen 2.1 und 2.2

Filmkritik von Achim Hiltrop

 

Der Weltraum... unendliche Weiten...

 

Die zweite Staffel der TV-Serie "Raumschiff Enterprise" gilt bei vielen Fans als die qualitativ hochwertigste. Zum einen komplettierte ab hier Walter Koenig als Pavel Chekov das Team, das letztlich als die Besatzung schlechthin galt. Zum anderen zählen zu dieser Staffel viele der klassischen Episoden, die das Star-Trek-Universum um interessante Details zu den außerirdischen Kulturen der Vulkanier (Weltraumfieber, Reise nach Babel und Der erste Krieg) und Klingonen (Kennen Sie Tribbles?) bereichern. Auf den jetzt von Paramount publizierten DVD-Boxen erscheinen diese Abenteuer im neuen Glanz.



Neue digitale Effekte

 

Wie schon in der ersten Staffel wurden auch in den Folgen des zweiten Jahrgangs alle Weltraum-Szenen komplett im Computer neu erschaffen. In der Episode "Weltraumfieber" ging man sogar noch einen Schritt weiter: der Planet Vulkan wird nicht nur vom Orbit aus neu gesehen, es wurden auch einige Kameraeinstellungen von den Schauplätzen auf der Planetenoberfläche digital kreiert, um die Szenerie ein wenig mehr an das Erscheinungsbild des Planeten anzugleichen, wie man ihn aus den Kinofilmen kennt.


Dankenswerterweise findet sich auf dieser DVD-Box die vollständige Fassung dieser Folge und nicht die durch Schnitte, Kürzungen und Synchronisationsverfälschungen entstellte Version, die seinerzeit beim ZDF ausgestrahlt wurde. Zwangsläufig wechseln in der restaurierten Fassung nun mehrmals die Synchronsprecher, aber diesen kleinen Schönheitsfehler kann man gelassen in Kauf nehmen.

 

Planeten-Killer

 

Eine der Episoden, denen die digitale Überarbeitung der Spezialeffekte besonders gut getan hat, ist Planeten-Killer (im Original: "The Doomsday Machine"). Diese Folge – geschrieben von dem berühmten Science-Fiction-Autor Norman Spinrad – war zwar immer schon spannend, aber die technischen Möglichkeiten der 60er Jahre ließen die heroische Schlacht zweier Raumschiffe der Constitution-Klasse gegen eine kilometerlange Vernichtungsmaschine unbekannter Bauart statisch und unspektakulär erscheinen. In der neuen Version ist das ganz anders:


Kleider machen Leute

 

Ein wiederkehrendes Thema in der zweiten Staffel von "Raumschiff Enterprise" waren Planeten, deren Bewohner nach dem Muster einer Kultur aus der irdischen Geschichte lebten. Einige diese Folgen wie z. B. Epigonen sind auch bei Fans der Serie sehr populär und boten den Schauspielern die willkommene Abwechslung, die Samtpullover gegen andere Kostüme zu tauschen. In "Epigonen" schlüpfen die Offiziere der Enterprise beispielsweise in die Rolle von Chicagoer Gangstern, in "Brot und Spiele" in die von Gladiatoren nach römischem Vorbild. Die umstrittene Folge "Schablonen der Gewalt" wiederum, welche in Deutschland lange Zeit nicht gezeigt werden durfte, bietet das bizarre Bild von Kirk und Spock in Wehrmachts- und SS-Uniformen. Diese Episode dürfte auch der Anlass gewesen sein, dass gleich die gesamte Staffel – beide DVD-Boxen also – erst für Zuschauer ab 16 Jahre freigegeben wurde.


Die Tribble-Trilogie

 

Nicht nur die berüchtigtste Star-Trek-Folge Schablonen der Gewalt entstammt der zweiten Staffel, sondern auch die vielleicht beliebteste: in Kennen Sie Tribbles? muss sich Captain Kirk gegen eine Flut von schnurrenden kleinen Pelztieren zur Wehr setzen, die äußerst gefräßig sind und sich rasend schnell vermehren.

Für die Tribbles ist in dieser Box eine ganze DVD reserviert. Auf Disc 5 findet sich neben der genannten Episode auch die Fortsetzung Mehr Trouble mit Tribbles aus der Zeichentrickserie Die Enterprise sowie Immer die Last mit den Tribbles, eine komplette Folge aus der Ablegerserie Deep Space Nine. Diese Geschichte, die 1996 als Geburtstagsepisode zum 30. Jubiläum von "Star Trek" entstand, stellt ein Cross-Over zwischen beiden Serien dar, in dem die Charaktere aus "Deep Space Nine" durch die Zeit in die Ära von Kirk und Spock zurück reisen – und zwar exakt an den Punkt, wo diese gegen die Tribble-Plage zu kämpfen haben. Die beiden begleitenden Dokumentationen zeigen eindrucksvoll, dass es nicht damit getan war, die Akteure von heute in die Kostüme von damals zu stecken – die Schauspieler sollten mit Personen in Szenen, die dreißig Jahre zuvor gedreht wurden, interagieren können. Das Resultat ist eine sehr gelungene Hommage an das klassische "Star Trek" und mindestens genau so lustig wie die ursprüngliche Episode.


Gesamteindruck

 

Der deutsche Ton liegt leider wieder nur in Mono vor, die Original-Tonspur im 5.1-Format. Das Bild wurde aufwändig digital restauriert, und so wirken die Farben sehr lebendig und Kontraste klar definiert. Leider sind nicht alle Szenen hundertprozentig scharf, und gelegentlich macht sich störendes Bildrauschen bemerkbar – aber dafür, dass das Filmmaterial vierzig Jahre alt ist, hat man bei der Restaurierung schon enorm viel gewonnen. Großzügiges Bonusmaterial wie die oben schon erwähnten Tribble-Filme aus anderen Fernsehserien, diverse Interviews mit Autoren und Schauspielern sowie weitere Super-8-Filme, die der Statist Billy Blackburn damals in den Drehpausen schoss, füllen die beiden edlen Steelbook-Boxen bis zum Rand mit nostalgischem TV-Spaß.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403281207235e07a773
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DVD:

Star Trek – Raumschiff Enterprise, Season 2.1

USA 1967/1968

Laufzeit ca. 676 Minuten (14 Episoden auf 4 DVDs)

FSK 16

Paramount, 07.05.2009

 

ASIN: B001Y3RZOQ

 

Erhältlich bei: Amazon



Star Trek – Raumschiff Enterprise, Season 2.2

USA 1967/1968

Laufzeit ca. 580 Minuten (12 Episoden auf 4 DVDs)

FSK 16

Paramount, 07.05.2009

 

ASIN: B001Y3RZPA

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Darsteller:

William Shatner

Leonard Nimoy

DeForest Kelley

James Doohan

Nichelle Nichols

George Takei

Walter Koenig


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Erstellt: 24.05.2009, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 8775