Sternwanderer (Autor: Neil Gaiman)
 
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Sternwanderer von Neil Gaiman

Rezension von Joanna Lenc

 

Dunstan Thorn ist gerade erst erwachsen geworden, als ihm etwas sehr Seltsames widerfährt. Alle 9 Jahre wird in Wall ein Fest gefeiert, ein Jahrmarkt wie kein anderer auf der Welt. Wall ist auch ein kleinen Städtchen, welches mit keinem anderen vergleichbar ist, denn es liegt an einer Mauer, die direkt in eine andere Welt führt. In dieser Mauer ist ein großes Loch, welches zu jeder Zeit bewacht wird, nur einmal alle neun Jahre darf man diese Grenze überschreiten um an dem Fest teilzunehmen.

Nun ist der Zeitpunkt des Festes gekommen und Dunstan freut sich schon sehr darauf, die verschiedenen Stände zu besichtigen. Er hofft ein Geschenk für seine Herzensdame zu finden und tatsächlich eine Kristallblume sticht ihm ins Auge. Der Preis für diese Blume ist jedoch hoch, er bezahlt ihn aber.

Neun Monate später wird ihm ein Körbchen gebracht, das Ergebnis seiner Bezahlung. Vorgefunden wurde es direkt an der Mauer. Im Korb liegt natürlich ein Baby und ein zettel, auf dem geschrieben steht, dass es sich dabei um Tristran Thorn handelt.

 

Jahre vergehen, in denen Tristran bei seinem Vater und seiner Ziehmutter auf wächst. Auch er hat eine Freundin, die er über alles liebt und versucht ihr Herz zu erobern. Bei einem Picknick im freien verspricht Tristran ihr alles erdenkliche für sie zu tun, was auch immer sie wünscht, er wird es tun. Sie blicken gen Himmel und entdecken eine Sternschnuppe, da wünscht sich die Verehrte, dass Tristran ihr doch diesen suchen und bringen soll. Er glaubt zunächst nicht, was er da hört, doch sie verspricht ihm als Gegenleistung ihre Hand und so hat der vor Liebe blinde Jüngling keine andere Wahl. Er macht sich nach einem Gespräch mit seinem Vater auf in die Welt hinter der Mauer nur um das Herz einer Frau zu erobern. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Sternschnuppe nicht nur von ihm gesichtet wurde und er liefert sich einen Wettlauf gegen Hexenkräfte und gegen die Zeit.

 

Das Jahr 2007 hat wieder einige schöne Fantasy-Filme auf die Leinwand gebracht. Nicht nur der „Goldene Kompass“ von Philip Pullman waren zu sehen, sondern auch der „Sternwanderer“ von Neil Gaiman. Mit einer Liebe zum Detail und einer Erzählweise, die nicht erlaubt das Buch auch nur eine Sekunde aus den Händen zu legen, beschreibt der Autor das Leben des jungen Tristran Thorn, der nicht nur ein, sondern DAS Abenteuer schlechthin erlebt. Viele phantastische Elemente wurden hier eingebaut, die sich immer wieder mit der Realität kreuzen aber doch friedlich nebeneinander existieren können.

Wer den Film im Kino gesehen hat, der soll sich keinesfalls vom Buch abschrecken lassen. Es gibt tatsächlich einige Einzelheiten, die im Film ganz anders dargestellt wurden. Dennoch sind beide, Film und Buch, sehr lesens- und sehenswert und begeistern jeden Fantasy-Fan. Am Ende des Buches, nach knapp 222 Seiten, findet man eine Danksagung von Neil Gaiman vor und ein wenig Zusatzmaterial, welches zu dieser Filmausgabe dazu gehört. Hier kann man einiges über den Autor nachlesen, seine Werke und seine Auszeichnungen. Ebenso gibt es auch ein Vorwort vom Autor zum Städtchen Wall und eine kleine Vorgeschichte.

So toll das Buch und Tristrans Abenteuer auch ist, so traurig finde ich die Übersetzung des Titels, denn tatsächlich hat Tristran nicht mit einem Sternwanderer zu tun, ebenso ist er auch keiner. Im Original heißt der Roman „Stardust“ und ich fände „Sternenstaub“ oder „Sternschnuppe“ um einiges passender als den Titel, den dieses Werk nun leider hat. Eventuell kann man sich aber auf eine Fortsetzung freuen, die dann hoffentlich einen besseren Titel in deutscher Sprache erhalten wird.

 

„Sternwanderer“ ist ein unheimlich gut gelungener Fantasy-Roman aus der Feder Neil Gaimans, der sich nicht nur für seine Fans, sondern auch für Freunde phantastischer Literatur eignet. Mit viel Spannung, einem gelungenen Erzählstil und ein wenig Humor schafft der Autor es, dass man als Leser das Buch keinen Augenblick aus den Augen lassen will. Die Dicke des Buches lässt es auch zu, dass man es sehr schnell durchgelesen hat, eigentlich sehr schade, aber dennoch mehr als nur lohnenswert.

 

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Buch:

Sternwanderer

Autor: Neil Gaiman

Originaltitel: Stardust

Übersetzerin: Christine Strüh

Heyne, April 2007

Taschenbuch

 

ISBN-10: 3453501411

ISBN-13: 978-3453501416

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.01.2008, zuletzt aktualisiert: 27.02.2024 15:55, 5741