Stiche von Andrea und Wilfried Herz

Der 2. Rastatt-Krimi

 

Rezension von Christel Scheja

 

Andrea Herz ist hauptberuflich Lerncoach für Erwachsene und Schüler, lektoriert auch Fach und Projektarbeiten, während Wilfried Herz als Werbegrafiker arbeitet und sogar eine Reihe von Comics gezeichnet hat. Gemeinsam verfassen sie Drehbücher für Serien wie Ehen vor Gericht, Einsatz Hamburg Süd oder Ein Fall für zwei und neuerdings auch Romane wie den hier vorliegenden zweiten Rastatt-Krimi mit dem Titel Stiche.

 

Rechtsanwältin Dr. Frida Kling vertritt vor Gericht das Opfer in einem Fall von schwerer Fahrerflucht und wird wieder einmal damit konfrontiert, dass an einem anderen Ort mehr gelogen wird, als im Saal vor dem Richter. Und leider auch von ihrem Mandanten.

Doch ganz kommt sie von dem Fall nicht los, denn schon bald wird die vermutliche Täterin, die frei gesprochen wurde ermordet und sie bleibt nicht das einzige Opfer. Der Hauptverdächtige ist ausgerechnet ihr Mandant und so macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit.

 

Auch wenn das schon der zweite Band der Reihe ist, so braucht man doch kein Vorwissen, um die Geschichte zu verstehen, denn die notwendigen Informationen werden immer wieder dann gegeben, wenn es nötig wird, für den Fall sind sie ohnehin nicht relevant, nur für die Hauptfigur interessant, um ihren Charakter näher zu beleuchten. Denn auch der entwickelt sich im Verlauf der Geschichte weiter.

Die persönlichen Beziehungen der Heldin spielen nur bedingt eine Rolle, hin und wieder sorgen sie dafür, dass der Leser ein bisschen in die Irre geführt wird und wie die Ermittler und die Hauptfigur im Dunklen tappen darf. Erst nach und nach kommt die Wahrheit ans Licht und ist dann doch überraschender als vermutet.

Die Handlung ist solide gestrickt, hat genau das richtige Tempo und wird auch nicht unnötig in die Länge gezogen. Man merkt den Autoren dabei an, dass sie Drehbücher geschrieben haben, denn der Aufbau wirkt filmisch, die Erläuterungen kommen dann, wenn sie dramaturgisch passen. Auch die Auflösung ist stimmig und in sich rund.

Die Figuren selbst sind so weit ausgearbeitet, dass man Gefühle für sie entwickeln kann als Leser, gerade einige Nebenfiguren könnten auch in kommenden Bänden erneut auftreten und dann interessant werden. Und auch das Lokalkolorit kommt durch kurze aber prägnante Beschreibungen nicht zu kurz.

 

Fazit:

»Stiche«, der zweite »Rastatt-Krimi« ist ein solide verfasster und kurzweiliger Krimi, der genau die passende Mischung bietet und ohne Längen die Unterhaltung bietet, die man gerne schon einmal für zwischendurch sucht.

 

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