Stingray - Hell on Wheels (DVD)

Filmkritik von Cronn

 

Die Siebziger Jahre gelten unter Filmfans nicht als ein besonders herausragendes Jahrzehnt mit echten Meilensteinen. Doch auch hier gibt es natürlich Klassiker, ohne die unsere heutige Filmlandschaft anders aussehen würde. Als Beispiel sei hier nur Star Wars genannt, hierzulande als „Krieg der Sterne“ vermarktet“.

Aber lenkt man den Blick von den A-Movies auf die B-Movies, entdeckt man Interessantes. Die B-Movies der Siebziger waren für einige Filmschaffende von heute Inspiration. Quentin Tarantino und Robert Rodriguez schufen mit ihrem Grindhouse-Double Feature“ eine Hommage an diese B-Movies der siebziger Jahre, die sich selbst nicht allzu ernst nahmen. Der Spaß lag ganz klar im Vordergrund und machte mangelndes Budget mehr als wett.

Auch Stingray könnte einer dieser Filme gewesen sein, die Quentin Tarantino und Robert Rodriguez inspiriert haben.

 

Inhalt:

In einer dunklen Regennacht versuchen die zwei Dealer Tony (Bert Hinchman) und Lonigan (Bill Watson) für ihre Ladung Drogen Geld einzuhandeln. Das Geschäft läuft schief. Mit zwei toten verdeckten Ermittlern auf dem Gewissen, dem gesamten Polizeiaufgebot am Hals, die Taschen gefüllt mit einer Million aus dem geplatzten Deal und der gesamten Ladung Drogen, bietet ein bei einem Autohändler abgestellter roter Corvette Stingray die ideale Versteckmöglichkeit für die heiße Ware. Als die Ware allerdings in Begleitung ihres Anführers abgeholt werden soll, sehen sie gerade noch die zwei Lebemänner Al (Cristopher Mitchum) und Elmo (Les Lannon) mit der neu gekauften Stingray davonbrausen. Sie nehmen die Verfolgung auf, wie auch die Polizei, die die zwei im funkelnden Stingray für Verbrecher hält. Die Hetzjagd hat begonnen und führt quer durch den Bundesstaat.

 

Kritik:

„Stingray“ bietet grundsolide Unterhaltung über die gesamte Laufzeit des Films. Die schauspielerischen Leistungen sind zwar nicht herausragend, bieten aber gerade auch wegen ihrer Mittelmäßigkeit Grund den Spaßfaktor hoch zu halten. Der Sohn von Robert Mitchum, Christopher Mitchum, bemüht sich als Lebemann Al redlich um darstellerischen Glanz, reicht aber bei weitem nicht an seinen Vater heran. Sein Kompagnon Les Lannon ist als Sidekick passabel. Die Rollen der Bösewichter sind gut besetzt und bieten durch ihre Slapsticks viel Funpotential. Richtig biestig kommt Sherry Jackson als Abigail rüber. Sie ist als Obergangster-Lady eine wahre Schau.

Insgesamt wird eine Menge an Auto-Action aufgeboten, Verfolgungsjagden und Stunts, immer wieder aufgelockert durch kleine Gags, was den Film auch heute noch unterhaltsam macht. Gegen Ende überstürzen sich die Ereignisse und gerade wenn man denkt, dass der Film zu Ende ist, dreht der Regisseur Richard Taylor noch einmal kräftig am Handlungsrad.

 

Bonusmaterial:

Die Silberscheibe von Ascot Elite bietet mit PDF-Kinoverleihbildern als einzigem Extra recht wenig Zusatzmaterial, was allerdings auch aufgrund der Tatsache, dass der Film schon einige Jahre auf dem Buckel hat und man nicht mehr einfach ein Making-Off oder dergleichen nachdrehen kann, verständlich ist.

 

Fazit:

Der 70er-Jahre Charme lässt auch „Stingray“ nicht im Stich. Der Film kann unterhalten, ist aber noch nicht als Kult-Film in die Erinnerung vieler eingegangen. Doch das ist durchaus möglich. Die Ascot Elite Veröffentlichung ist es wert, dass man sich wieder mit „Stingray“ beschäftigt und ihn als das wahrnimmt, was er damals und auch noch heute ist: gut gelaunte Abendunterhaltung.

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