Street Fighter Alpha Generations

Rezension von Christel Scheja

 

Um 1990 erschienen die ersten Street Fighter Konsolen-Spiele. Seither ist das Spiel, in dem sich Kung-Fu Kämpfer mit den unterschiedlichsten Techniken duellieren nicht mehr vom Markt verschwunden. Ein richtiges Universum ist entstanden, mit Geschichten, die aufeinander aufbauen, und immer wieder kehrenden Charakteren.

So blieb es nicht aus, dass man sich entschied, einige der wichtigsten Helden mit einem besonderen Nationalität und einer ausgefeilten Hintergrundgeschichte zu versehen, die ihr Handeln und ihre Motivation plausibler machen sollte.

 

„Street Fighter Alpha Generation“ beginnt etwa 25-30 Jahre vor der eigentlichen Handlung von Street Fighter (sowohl was die anderen Animes, als auch die Konsolenspiele betrifft) angesiedelt. Goki, der später als „Akuma“ berühmt und berüchtigt werden soll, ist von Natur aus ein guter Mensch, aber er gehört einem Volk an, das eine große Schwäche besitzt: Wenn sie aus Versehen das „dunkle Hadou“ in ihrer Seele erwecken, verwandeln sie sich in skrupellose Monster ohne jede Moral. Allerdings ist es auch verlockend, diese Macht aus sich heraus zu beschwören, denn sie erhöht die Kampfkraft um ein Vielfaches und ermöglicht damit sogar übersinnliche Attacken.

Goki verfällt der Versuchung und tötet im darauf folgenden Kampf seinen Meister. Entsetzt zieht er sich zurück und wird zum Einsiedler, doch immer wieder zwingt ihn das dunkle Hadou zu grausamen Morden. Unter anderem bringt er auch seinen Freund um.

Über die Jahre hinweg verliert er jedoch alle Furcht gegenüber dem dunklen Hadou und beginnt sich mit der in ihm schwelenden schwarzen Macht anzufreunden und sie sogar zu genießen.

Dann taucht eines Tages der junge Kämpfer Ryo bei ihm auf und fordert ihn zum Kampf heraus, denn er wähnt sich stark genug, um „Akuma“ zu besiegen, nachdem er bei einem anderen alten Meister seine Kampfkünste verfeinert hat. Er will Rache für die Ermordeten, zu denen auch sein Lehrmeister gehörte.

Doch schon nach dem ersten Schlagabtausch muss Ryo erkennen: Auch in ihm brodelt das dunkle Hadou. Er könnte damit den Feind viel leichter besiegen, aber um welchen Preis? Wird er der Versuchung wiederstehen können?

 

„Street Fighter Alpha Generations ist ein typischer Vertreter der Animes, die als Hintergrund zu Konsolen- und Videospielen entstehen. Die liebgewonnen Charaktere gewinnen durch die zusätzlichen Geschichten an Leben. Durch die so vermittelten Hintergründe gewinnen die Spieler Nähe und Sympathie für ihre Helden und entwickeln eine engere Bindung zum Street Fighter (oder jedem anderen Universum). Der Kauf weiterer Produkte ist vorprogrammiert. Die Handlung des ca. 45 min langen Films ist eher oberflächlich.

In erster Linie geht es ähnlich wie bei den Spielen vor allem darum einen Kampf mit verschiedenen Kampfsportarten, garniert mit übernatürlichen Spezialattacken zu präsentieren. Wer letztendlich gewinnt ist nicht so wichtig – denn eine Fortsetzung ist so oder so vorprogrammiert.

Die Animation ist von guter Qualität, lag sie doch in den Händen von Ikuo Kuwana, der bereits die „Blood –The Last Vampire2 und „Neon Genesis Evangelion“ betreute. Auch die Extras können sich sehen lassen, ergänzen das Interview und die Produktinformationen auf dem Poster doch den Film. Der symphonische Soundtrack ist für einen Kampfsport-Anime ausnehmend schön und dramatisch.

 

Alles in allem dürfte „Street Fighter Alpha Generations“ vor allem den Fans von Kampfsport im Allgemeinen und Street Fighter im Besonderen gefallen. Ein paar Vorkenntnisse zum Hintergrund (sei es durch die Spiele oder einen der anderen Animes) sollte man allerdings schon mitbringen, denn sonst weiß man eigentlich nicht so reicht, was einem die Geschichte erzählen will.

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