Rezension von Christel Scheja
Io Sakisaka dürfte deutschen Lesern durch ihre Reihe „Blue Spring Ride bekannt sein. Genau wie dort, so beschäftigt sich auch ihr neuer Titel „Strobe Edge“ mit der ersten Liebe in der Schule und dem damit verbundenen Wirrwarr an Gefühlen.
Im Mittelpunkt steht die süße, etwas naive Ninako. Sie schwärmt schon lange für Ren, traut sich aber nicht wirklich an ihn heran. Denn immerhin ist er der beliebteste Junge des Jahrgangs und wird von vielen Mädchen umschwärmt. Allerdings gab er bisher jeder, die ihm ihre Liebe gestand einen Korb. Aus diesem Grund rechnet sich Ninako auch keine Chancen aus und hält sich schüchtern zurück.
Dann aber fällt sie die Treppe herunter. Ausgerechnet Ren kümmert sich liebevoll um sie und bringt sie auch nach Hause. In der Folge ist er Unterhaltungen mit ihr auch nicht abgeneigt. Ninako schwebt im siebten Himmel und berichtet ihren Freundinnen von dem Erfolg, nicht ahnend, dass sie damit jemand anderem sehr weh tut. Allerdings hat auch Ren seine eigenen Ansichten, was ihre Beziehung angeht.
„Strobe Edge“ gehört zu den romantischen Geschichten, in denen es in erster Linie um die verwirrenden Gefühle geht, nicht aber um Sex und Leidenschaft. Im ersten Band wird daher die Hauptfigur mit all ihren Schwächen und Gedanken ausführlich dargestellt. Ninako ist in dem Sinne eine sehr typische Heldin, schüchtern und zurückhaltend, schon mit dem Schatten des Liebsten zufrieden, aber nicht von sich aus aktiv.
Das ändert sich leider im Verlauf der Geschichte auch nur wenig, bis auf ein oder zwei Ausnahmen reagiert sie eigentlich nur auf das Verhalten ihres Schwarms und himmelt ihn meistens aus dem Verborgenen an.
Ren dagegen bleibt geheimnisvoll, seine Gefühle zeigen sich nur selten. Um dem ganzen noch ein wenig Würze zu geben, kommt noch eine weitere Person hinzu, die ebenfalls ein Auge auf Ninaki geworfen hat.
Letztendlich erweist sich „Strobe Edge“ aus diesen Gründen schon im ersten Band als grundsolider aber nur wenig überraschender Romantik-Titel, der gängige Klischees und Handlungsmuster abspult, aber leider nicht mehr.
Immerhin werden diese mit viel Feingefühl und sehr lebensnah wiedergegeben, so dass wenigstens die Atmosphäre stimmt.
Daher ist „Strobe Edge“ vor allem für Leserinnen im Teenager-Alter interessant, die sich mit der jungen Heldin und ihren Gefühlen am besten identifizieren können und die Träume von der ersten Liebe noch uneingeschränkt genießen können.
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